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  • 12. Oktober 2016

Humanistischer Arbeitskreis am Bodensee mit neuer Zielsetzung

Von Dennis Riehle | Humanistischer Arbeitskreis Bodensee (HABO)

Konstanz. Nach dem Beschluss, die „Humanistische Alternative Bodensee“ aufzulösen, haben sich einige Interessierte zusammengefunden, um das Projekt unter einer anderen Zielsetzung fortzuführen. Als „Humanistischer Arbeitskreis Bodensee“ soll der Schwerpunkt des Zusammenschlusses künftig stärker auf inhaltlicher Arbeit liegen. Sprecher Dennis Riehle erklärt: „Wir fokussieren uns auf die Erarbeitung von Texten, Beratung von Menschen in Glaubenskonflikten und die Förderung des Dialogs, statt mit Mühen um die Ausrichtung von Informationsveranstaltungen, Stammtischen oder Events zu ringen. Es wurde viel Zeit und Kraft in Projekte investiert, die wir besser in Aufklärungsarbeit hätten setzen sollen. Außerdem hat sich unter den Aktiven die Tendenz zu einem christlichen Humanismus kristallisiert, was nicht bedeutet, dass wir uns vom Säkularen abwenden würden, aber den Dialog suchen wollen, auch kritisch, gleichsam zu allen Seiten“.

Die Abkürzung „HABO“ und das Logo bleiben erhalten, die Initiative versteht sich jedoch nun eher als Plattform für die Erarbeitung von Diskursen, die Erörterung der Gottesfrage und die Bedeutung der Religion auf Politik und das kulturelle Leben. „Wir verurteilen weder Gläubige noch diejenigen, die sich von der Kirche oder Religion abgewendet haben. Wir unterstreichen ausdrücklich das Recht auf säkulare Weltanschauungen und fordern nachdrücklich die Gleichberechtigung derer, die sich atheistisch, freidenkerisch oder konfessionsfrei orientieren. Gleichzeitig wollen wir das Gespräch zwischen den Meinungen nicht abreißen lassen, sondern den gegenseitigen Respekt fördern und zum Verständnis aufrufen - ohne dabei alles für jeden nachvollziehbar zu machen“, so Riehle.

Man habe sich aus Erfahrungen in der Vergangenheit auch darauf geeinigt, christliche Wurzeln mit humanistischen Anschauungen zu verbinden, aber nicht, ohne dabei reflektierte Exegese zu betreiben: „ Nach unserer Meinung ist auch der Humanismus zu einer Selbstkritik verpflichtet und darf den Menschen nicht nur in seinen Freiheiten fördern, sondern muss ihn auch vor Übermut und Selbstüberschätzung bewahren. Wir distanzieren uns daher von der Idealisierung des antiken Humanismus, folgen eher den Ansichten eines sozialen Menschlichseins, das die Solidarität vor den Egoismus stellt. Sich individuell entwickeln zu dürfen und dabei auch seinen Glauben frei zu formulieren, gehört für uns ebenso zu einem verantwortungsvollen Humanismus wie die Auseinandersetzung mit den ethischen Herausforderungen der Moderne, die dem Menschen zwar viel ermöglicht, aber nicht immer zum Wohle Aller dienlich erscheint. Daher sehen wir die Verbindung mit christlichen Wertevorstellungen als eine passende Kombination, wenngleich sie nicht immer auf Gegenliebe stößt“.

Die Kontaktdaten der HABO sind auch weiterhin dieselben (Web: www.humanisten-bodensee.de, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.), man wolle jedoch nicht mehr zwingend unter dem Druck stehen, ständig wachsen zu müssen oder Sprachrohr für alle Humanisten am Bodensee zu sein. „Wir freuen uns über jeden, der mit uns diskutieren will, der bei uns mitarbeiten möchte, aber vollkommen unverbindlich, ohne Zwang dazu, eine prosperierende Initiative sein zu müssen“ formuliert der HABO-Sprecher abschließend.


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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