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  • 19. September 2015

Selbsthilfenetzwerk unterstützt Protest gegen Krankenhausstrukturreforme

Von Dennis Riehle | Selbsthilfenetzwerk KOMMIT

Vorsitzender: „Solidarität für die Erhaltung wohnortnaher Gesundheitsversorgung“

Konstanz. Das Selbsthilfenetzwerk KOMMIT im Landkreis Konstanz unterstützt den Protest des hiesigen Gesundheitsverbundes, der am 23.09.2015 in einer „aktiven Mittagspause“ für Änderungen an der Krankenhausstrukturreform demonstrieren zum Ausdruck bringen will.

Der Vorsitzende von KOMMIT, Gruppenleiter Dennis Riehle, formulierte in einem Brief an die Geschäftsführung: „Es ist uns wichtig, Ihnen unsere Solidarität in dieser Sache zu übermitteln, weil wir als eine Organisation, die mit den Belangen des Gesundheitswesens täglich konfrontiert ist, nicht nur für die Patienten, die sich in unseren Selbsthilfegruppen und –initiativen versammeln, sondern auch für die Mitarbeiter, die für uns als Betroffene wichtige Vertrauenspersonen sind, eintreten möchten. Durch das Versorgungsstärkungsgesetz der Bundesregierung hat gerade die ambulante Betreuung an den Krankenhäusern erheblich an Bedeutung zugenommen. Trotzdem bleiben die Kliniken für diese Leistungen weiterhin vollkommen unterfinanziert. Die Pauschalen, die die Einrichtungen hierfür erhalten, decken die Kosten bei weitem nicht. Und auch die Notfallversorgung bleibt als unverzichtbarer Bestandteil der wohnortnahen medizinischen Infrastruktur aus unseren Augen ein Stiefkind in der Aufmerksamkeit von Politik und Leistungsträgern“.

Die größten Einschnitte befürchtet das Netzwerk beim Personal, die durch den Entzug finanzieller Mittel drohen: „Gerade eine ausreichende Zuwendung ist aber ein bedeutsamer Schlüssel in der Genesung, weshalb wir uns Ihrer Meinung anschließen, wonach weniger Mitarbeiter zu einem ganz erheblichen Verlust an Qualität in unserem Gesundheitswesen führen würde. Eine veränderte personelle Ausstattung würde bereits bestehende Engpässe – beispielsweise im ohnehin schon heute kaum noch möglichen geregelten Entlassmanagement – weiter ausbauen“, so Riehle.

Während die Anforderungen, gerade auch in dokumentarischer und bürokratischer Sicht, an die Krankenhäuser weiter steigen, bringe die gedachte Strukturreform eine Rückbildung an Ressourcen für die wohnortnahe Versorgung, die eigentlich doch intensiviert werden sollte: „Durch eine komplexere (und damit anspruchsvollere), aber eben auch teurere und zeitaufwändigere Technik, Apparatur und Methodik, die uns Forschung und Wissenschaft (glücklicherweise!) für die Behandlung der Kranken liefern, braucht es zweifelsohne eine Regelung, wie steigende Standards finanziert und eine Fachmedizin auch außerhalb hoch spezialisierte Kliniken  gewährleistet werden kann. Die derzeitigen gesetzgeberischen Maßnahmen sind nach unserer Ansicht der falsche Weg und sparen an der heikelsten Stelle ein. Nicht die Struktur wird gestärkt, sondern die dezentralisierte und ökonomisierte Pauschalbehandlung. Das ist mit unserer Definition eines würdigen Gesundheitswesens nicht vereinbar“, stellt der der KOMMIT-Vorsitzende fest.

Man könne sich beim Gesundheitsverbund daher der Rückendeckung sicher der örtlichen Selbsthilfe sicher sein: „Wir schließen uns uneingeschränkt Ihren Forderungen an und teilen aus Sicht der Patienten in Bezug auf dieses Gesetz dieselben Kritikpunkte“, schreibt der Sprecherrat des Netzwerkes abschließend.


Ressort: Konstanz

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