
Die Mahner der Nation
Kommentar Lauterbach 2.0: Wie Habeck zum neuen Warn-Minister wurde…
Viele Deutsche hatten durchgeatmet: Die Corona-Pandemie schien eine Pause eingelegt zu haben – und damit auch die tägliche Besorgnis von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der zu Beginn der Legislaturperiode durch den öffentlichen Zuspruch ins Amt gehobene Professor hatte schnell an Glanz verloren, nachdem er von einer TV-Sendung zur nächsten tingelte und bei aller Panikmache vor neuen Mutationen des Virus letztendlich vergaß, dass sein Amt nicht nur aus Sorgenverbreitung besteht. Für den Fachkräftemangel der Pflege liefert er bis heute keine durchgreifenden Konzepte, stattdessen bleibt seine Ideenlosigkeit, das Milliardendefizit bei den gesetzlichen Krankenkassen mit einer Erhöhung des Zusatzbeitrages zu beantworten – und damit gerade Geringverdiener in der Phase einer omnipräsenter Teuerung zusätzlich zu belasten.
Mittlerweile ging Lauterbach vielen Deutschen nur noch auf die Nerven. Und zynisch gesehen schien manch Bundesbürger froh darüber zu sein, dass das Weltgeschehen von der lange Zeit monothematisch präsenten Covid-Welle jetzt von neuen Themen wie dem Krieg geprägt wurde. Doch wer erhofft hatte, dass wir hoffnungsvoll sein können, weil Karls Aufrufe zu dritter, vierter oder fünfter Impfung weniger geworden sind, wurde schnell eines Besseren belehrt: Zerreißprobe, sozialer Sprengstoff, Alptraumszenario und Apokalypse – die Schlagzeilen hatten rasch einen anderen Minister gefunden, der die Angst der Menschen zu schüren in der Lage war. Neben Kanzler Scholz formierte sich der grüne Habeck zum nächsten Mahner der Nation. Mit seinen Bildern eines katastrophalen Winters und einer düsteren Vergangenheit zog er nach.