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Ausstellung zum Werk Heinrich Ernst Kromers
  • 14. Juni 2016

Ausstellung zum Werk Heinrich Ernst Kromers

Von Super User

Am 26. September 2016 jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers und Künstlers Heinrich Ernst Kromer zum 150. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Kulturamt des Landkreises Waldshut gemeinsam mit der Heinrich-Ernst-Kromer-Gesellschaft zwei Ausstellungen, die zeitgleich im Kreismuseum St. Blasien und im Museum im Kloster Riedern am Wald gezeigt werden. Bei der St. Blasier Präsentation stehen Landschaftsdarstellungen aus dem Besitz des Landkreises sowie aus Privatbesitz im Mittelpunkt, während in Riedern a. W. insbesondere gesellschaftskritische Werke und Blätter aus dem Don-Quichote-Zyklus zu sehen sind. Im Rahmen eines Pressegesprächs haben Landrat Dr. Martin Kistler und Kulturreferent Dr. Jürgen Glocker nun die St. Blasier Präsentation der Öffentlichkeit vorgestellt. An dem Gespräch nahmen auch Günter Hoffmann, der Vorsitzende der Heinrich-Ernst-Kromer-Gesellschaft, der St. Blasier Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Mutter, die Hauptamtsleiterin Sylvia Huber und Stefanie Knopf, Mitarbeiterin beim Kreiskulturamt, teil.

Dr. Kistler sagte, Kromer habe das Leben eines Künstlers in schwieriger, bewegter Zeit geführt. Er habe sowohl den 1. Weltkrieg als auch die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und des 2. Weltkriegs erlebt und habe oftmals in prekären Verhältnissen existiert, was auch deutliche Spuren in seinem Werk hinterlassen habe. Kromer sei aus der Kunst- und Literaturgeschichte des Südschwarzwalds, ja ganz Südwestdeutschlands nicht wegzudenken: „Heinrich Ernst Kromer ist eines der großen Talente, die unsere Region hervorgebracht hat.“ Dr. Glocker betonte ergänzend, dass gerade das künstlerische Werk Kromers manche „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ illustriere. So zeigten etliche Blätter Kromers aus den Kriegsjahren geradezu idyllische Szenen vom Bodensee, während andernorts der Bombenkrieg tobte. Kromers künstlerisches Werk könne und müsse im Kontext seiner Romane und Erzählungen gesehen werden.

Heinrich Ernst Kromer war eine klassische Doppelbegabung. Berühmtheit erlangte er insbesondere durch seine Romane, Erzählungen, Hörspiele und Gedichte. Darüber hinaus hat er aber auch ein beeindruckendes künstlerisches Werk hinterlassen. Kromer wurde in Riedern am Wald geboren. Nach dem Tod der Mutter wanderte der Vater mit Kromers Geschwistern im Jahr 1880 nach Amerika aus. Kromer besuchte die Höhere Bürgerschule und das Großherzoglich Badische Gymnasium in Konstanz. Nach dem Abitur studierte er in Heidelberg (Deutsche Kultur- und Literaturgeschichte), später in München (Jurisprudenz). 1890 brach er das Studium ab, um sich ganz der Malerei zu widmen. 1898 erscheint seine erste Novellensammlung „Die Mittendurcher“. Kromer pendelt immer wieder zwischen Konstanz und München und betätigt sich auch auf den Gebieten von Plastik und Radierungen. Im Jahr 1911 erscheint die Novelle „Der schlesische Porzellanmaler“ unter dem Pseudonym Karl Heinz Ammann in der Zeitschrift „Die Schweiz“. 1913 folgt der Roman „Arnold Lohrs Zigeunerfahrt“, einer der ersten deutschsprachigen Großstadtromane. Im Jahr 1915 gelingt es Heinrich Ernst Kromer, seinen Tagebuchroman „Gustav Hänfling. Denkwürdigkeiten eines Porzellanmalers“, dank der Vermittlung von Richard Dehmel, im Insel-Verlag Leipzig zu publizieren. Nach dem ersten Weltkrieg lässt Kromer seinen „Hänfling“ im Verlag Oskar Wöhrle in Konstanz veröffentlichen; dadurch kommt es zum Zerwürfnis mit dem Insel-Verlag. 1934 wird Kromer Mitglied in der Reichsschriftumskammer (Fachschaft Erzähler). Das Anekdotenbuch „Von Schelmen und braven Leuten“ erscheint im Staackmann-Verlag Leipzig. Ein Jahr später folgt „Die Amerikafahrt. Aus den Goldgräberjahren eines Schwarzwälder Bauernsohns“. 1936 wird eine von Frans Masereel illustrierte Ausgabe des „Hänflings“ verboten; die nicht illustrierte Ausgabe darf aber weiterhin verkauft werden. Kromer wird als Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste gestrichen. Kromers „Alemannisches Geschichtenbuch“ erscheint 1937, und 1944 folgt eine Feldpostausgabe. Er erhält anlässlich der Haslacher Hansjakob-Gedenkfeier einen Preis. Außerdem findet eine Sonderausstellung in Konstanz statt. Am 5. Mai 1948 stirbt Heinrich Ernst Kromer in Konstanz. 


Ressort: Waldshut

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