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Risikozustand Burn Out – die neue Volkskrankheit

Es scheint ein Modewort zu sein, ist Thema zahlreicher Fernsehberichte und Zeitschriftenartikel: Burn Out. Vor einigen Jahren stand der Begriff tatsächlich für das "Ausgebranntsein" durch berufliche Überbeanspruchung, vor allem in den helfenden Berufen. Heute beschreibt Burn Out ganz allgemein einen Leidenszustand, bei dem sich der Betroffene demotiviert, weniger leistungsfähig, lustlos und depressiv fühlt. Aus medizinischer Sicht ist Burn Out keine Diagnose, sondern ein Erscheinungsbild diffuser Beschwerden, hinter denen sich sowohl kurzfristige Missstimmungen, als auch schwere psychische Krankheiten, wie beispielsweise Depressionen verbergen können. Deshalb ist bei den ersten Anzeichen ein Arztbesuch äußerst ratsam.

Meist beginnt eine Burnout Krise von außen betrachtet, äußerst positiv. Überdurchschnittliches Arrangement, dynamisches Auftreten, freiwillige Mehrarbeit und Unentbehrlichkeit bei Verleugnung der persönlichen Bedürfnisse, zeichnen die betroffenen Personen aus. Dabei sind diese Erscheinungen nicht mehr nur auf Berufstätige beschränkt, sondern können auch bei Hausfrauen, die innerhalb der Familie pflegerische Aufgaben übernommen haben oder Müttern, die sich überdurchschnittlich stark ihren Kindern gegenüber verpflichtet fühlen, auftreten. Im Laufe der Zeit kommt es zu einer fast unmerklich fortschreitenden Erschöpfung, die sich von Person zu Person sehr unterschiedlich äußern kann. Sowohl unverständliche Stimmungsschwankungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit und grenzenlose Müdigkeit bis hin zu Aggressivität oder Resignation treten auf. Freunde, Kollegen und Familienangehörige bemerken bei einem Burn Out Betroffenen eine förmliche Wesensveränderung, der sie völlig hilflos gegenüberstehen.

Auch wenn es schwer fällt und die Hemmschwelle für Betroffene meist recht hoch ist, weil sie fürchten, für ihr "Versagen" belächelt zu werden: Wer aus eigener Kraft die Rückkehr in den normalen Alltag nicht mehr schafft, muss sich professionelle Hilfe suchen. Dabei geht es nicht in erster Linie um schwerwiegende psychiatrische Eingriffe oder die Behandlung mit starken Medikamenten, sondern in den meisten Fällen um grundlegende Verhaltensänderungen. Wer es bislang nicht geschafft hat, auch seinen eigenen Bedürfnissen zu folgen bzw. persönliche "Seelenhygiene" zu betreiben, braucht Anleitung und praktische Hilfestellung.

Ob eine Kur, therapeutische Sitzungen, eine Gruppentherapie oder gar Personal Coaching sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall und den persönlichen Voraussetzungen ab. Das Erlernen von Strategien zur Frustrationsbewältigung und das Meistern von Schwierigkeiten bei Wahrnehmung und Beachtung der persönlichen Grenzen, kann jedoch von jedem Menschen erlernt werden. Gesunde Ernährung und eine aktive Freizeitgestaltung spielen hierbei genauso eine wichtige Rolle, wie Entspannung und "Nichtstun" im positiven Sinn. Dabei bedarf es Aufklärung, Geduld und Ausdauer. Oft wird in Zeiten von Computer und Automatisierung allzu schnell vergessen, dass der Mensch eben keine Maschine ist, die pausenlos und fehlerfrei funktioniert bzw. bei Störungen einfach wieder repariert werden kann.

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