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„Politik nicht nur als schmutziges Geschäft abqualifizieren“

Bad Säckingen / Freiburg (pef) Ein guter Papst hat nach den Worten von Weihbischof Dr. Bernd Uhl „große Chancen, etwas zu bewegen“. Bei einem Gottesdienst in Bad Säckingen (Dekanat Waldshut) sagte Weihbischof Uhl am Sonntag (10.): „Ich würde mich freuen, wenn gerade die Ökumene wieder neuen Schwung durch ihn bekäme.“ Zur Zeit sei die Kirche im Wartestand.

Sie warte auf die Wahl des neuen Papstes und hoffe auf einen guten neuen Oberhirten der Kirche: „Es ist die Stunde des Gebets. Gott möge seiner Kirche einen kraftvollen und geisterfüllten Vertreter dieses Amtes schenken.“

Entweltlichung? Papst Benedikt meinte nicht „Rückzug in die Sakristei“

Wenn Weihbischof Uhl auf das Pontifikat von Benedikt XVI. zurückschaut, bleibt ihm „vor allem die großartige Begegnung mit ihm in Freiburg in Erinnerung“. Bei der Rede im Konzerthaus habe Benedikt XVI. von der Entweltlichung der Kirche gesprochen: „Also weniger Drumherum, mehr Einfachheit und Wahrhaftigkeit in der Kirche, mehr Gebet und Frömmigkeit als Organisation, Gremien, Räte, Vorschriften, Leitlinien und Sitzungen.“ Uhl sagte wörtlich: „Da ließe sich Einiges reduzieren, bei uns und im Vatikan.“ Eines habe Papst Benedikt mit Sicherheit nicht gemeint: „Flucht aus der Verantwortung, Rückzug in die Sakristei. Wenn wir Christen als Sauerteig in der Welt wirken sollen, dann sind wir aufgefordert, uns einzumischen und mitzugestalten.“ Uhl hält es für konsequent, „dass Christen sich in die Parteien, Unternehmen und Gewerk-schaften oder Gemeinderäte hineinbegeben und Verantwortung übernehmen“. In seiner Predigt in Bad Säckingen erklärte der Weihbischof: „Es ist eine Verkürzung, Politik nur als schmutziges Geschäft abzuqualifizieren. Nein, dort wird das Gemeinwesen geordnet und gestaltet. Sich um das Gemeinwesen sorgen, das ist Christenpflicht.“ Nichts anderes habe auch der heilige Fridolin getan.

Fest des heiligen Fridolin: In Säckingen tiefste Spuren hinterlassen

Weihbischof Uhl dankte allen, „die sich für das Wohl von Bürgerinnen und Bürgern in Bund, Land und Kommunen einsetzen“. Das Fest des heiligen Fridolin – des Stadtpatrons von Bad Säckingen – ist dort im Leben von Stadt und Pfarrgemeinde fest verwurzelt. Weihbischof Uhl sagte dazu: „Der heilige Fridolin hat an manchen Orten Europas gewirkt. Hier in Säckingen hat er offensichtlich seine tiefsten Spuren hinterlassen. Hier ruht er mitten in der Stadt. Er ist den Bürgern vertraut und bei ihnen beliebt. Er ist ein volkstümlicher Heiliger.“ Der heilige Fridolin sei vermutlich mit wenig gekommen und habe doch viel gegeben und hinterlassen: „Auf seinem Werk ruhte der Segen Gottes. Er schenkte ihm Wachstum. Dafür dürfen wir heute noch dankbar sein.“ Der Gedenktag des Heiligen Fridolin von Säckingen ist am 6. März. Fridolin war ein irischer Wandermönch, der in Säckingen ein Kloster gründete. Der um das Jahr 482 geborene Fridolin gilt als einer der ersten Missionare, die die heidnischen Alemannen zum Christentum zu bekehren versuchten. Seiner Vita zufolge, die im 10. Jahrhundert aufgeschrieben wurde, kam er zunächst nach Poitiers, um das Grab des von ihm verehrten Hl. Hilarius zu besuchen. Dort sah er im Traum eine Insel und erhielt den Auftrag, sie zu finden. Seine Suche führte ihn nach Alemannien, wo er sie schließlich im Rhein beim heutigen Bad Säckingen fand. Dort gründete er ein Doppelkloster, das sich rasch zu einem wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Zentrum entwickelte. Zentrum der Fridolinsverehrung ist die Stadt Bad Säckingen, wo Fridolin nach seinem Tod am 6. März 538 bestattet wurde. In der Prozession beim Fridolinsfest wird sein Reliquienschrein mitgeführt - eines der bedeutendsten Werke barocker Silberschmiedekunst in Südwestdeutschland. Fridolin ist Patron des Kantons Glarus, der Stadt Säckingen, der Schneider und des Viehs.

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