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Lukrativer Grenzverkehr

Schweizer "Grenzgänger" schwemmen Geld in Hochrheinkassen

Die Schweiz ist ein bestens situiertes Land mit einer florierenden Wirtschaft und entsprechend hohen Löhnen. Den Schweizern, das kann man ohne Wenn und Aber sagen, geht es gut. Im Windschatten der Eurokrise ist auch der Schweizer Franken noch einmal durchgestartet – und zwar so, dass die Schweizer Notenbank sich gefordert sah, seinen Wert mit einer rigorosen Wechselkurs-Politik erst einmal zu drosseln. Nur folgerichtig, dass die Schweizer sich umschauen, ob sie für ihr gutes Geld woanders gute und vor allem günstige Waren und Dienstleistungen erhalten. Wie so oft liegt auch hier das Gute nahe – in diesem Fall: Direkt hinter der Grenze.

Hopp Schwyz, hopp!
Täglich wiederholt sich an den hochrheinischen Grenzübergangen das gleiche Bild: Hunderte von Schweizern überqueren die Grenze, um auf der anderen Seite in Weil, Konstanz, Freiburg und umliegenden Orten auf Einkaufstour zu gehen. Anfang April ist eine Studie erschienen, die von der GFK Switzerland, dem größten Schweizer Marktforschungsinstitut durchgeführt wurde. Sie macht deutlich, dass es sich bei diesen Einkaufsfahrten um weit mehr als einen "kleinen" Grenzverkehr handelt. Insgesamt 8,9 Milliarden Franken gaben die Schweizer letztes Jahr bei ihren Auslandseinkäufen aus – die Ausgaben für Restaurants und Hotelübernachtungen sind in dieser Summe noch nicht einmal berücksichtigt. Der Löwenanteil der Einkäufe findet im grenznahen Gebiet zwischen Konstanz und Weil am Rhein statt. Für Zehntausende von Schweizer Grenzgängern gehört der preisgünstige Einkauf im nördlichen Nachbarland mittlerweile zur Alltagsroutine.

Alles, was das Herz begehrt
Die Kunden aus der Schweiz decken bei ihren Einkäufen längst nicht nur ihren täglichen Bedarf. Die Liste reicht von Lebensmitteln über Kleidung, Schuhe und Drogerieartikel bis zur Tiernahrung und zu Möbeln. Letztere schlagen immerhin mit über 600 Millionen Franken zu Buche. Auch Medikamente stehen hoch im Kurs: Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel sind in Deutschland zum Teil erheblich billiger, der Kundenstamm mancher Apotheke in Weil oder Konstanz besteht zur Hälfte aus Schweizern. Manch einer nimmt dafür sogar einen längeren Anfahrtsweg aus Bern, Luzern oder Solothurn in Kauf. Neuester Trend: Beim derzeitigen Wechselkurs werden auch Luxusgüter zunehmend interessant. Das führt unter anderem dazu, dass hochwertige Luxusuhren – eigentlich ein Markenzeichen der Schweiz – derzeit z.B. bei Freiburger Händlern um bis zu 40% günstiger zu haben sind als in Zürich oder Genf.

Kurzfristiger Boom oder nachhaltige Entwicklung?
Im Moment regelt der günstige Wechselkurs den lukrativen Grenzverkehr sozusagen selbsttätig. Schlecht für Geschäfte und Händler in der Schweiz – positiv für die Einzelhändler und Supermärkte auf der deutschen Seite. Ein guter Zeitpunkt, um über Angebote nachzudenken, mit der die Schweizer Kundschaft auch längerfristig gelockt und an die Hochrheinregion gebunden werden kann. Insbesondere die touristischen Potenziale scheinen noch längst nicht ausgeschöpft. Ein Einkauf im grenznahen Gebiet lässt sich wunderbar auch einmal mit einem Urlaubswochenende verbinden. Die Hochrheinregion hat für Groß und Klein einiges zu bieten, speziell auf die Anforderungen der Schweizer Grenzgänger ausgerichtete Angebote könnten hier ein Übriges tun. Ein gemütliches, serviceorientieres Hotel mit kindgerechtem Angebot ist das ideale Ambiente für einen Wochenendausflug. Gepflegte Spielplätze und entsprechende Spielplatzgeräte für die Kinder, Rheintouren, Konzerte und entspannte Abende bei einem Glas Wein für die Großen. Gute Gründe fürs Wiederkommen und für dauerhaft fruchtbare schweizerisch-deutsche Nachbarbeziehungen.

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