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Unternehmen der Region halten Angebot an Ausbildungsplätzen auf hohem Niveau

Zeitenwende in der dualen Ausbildung: Bereits im vergangenen Jahr übertraf die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg die Anzahl der potentiellen Bewerber deutlich. Demografischer Wandel heißt eben nicht nur, dass die älteren Menschen immer mehr, sondern auch, dass die jüngeren immer weniger werden. Die Unternehmen kämpfen zunehmend um die besten Bewerber. Immer mehr Unternehmen beklagen, dass sie nicht mehr alle Plätze besetzen können. Erstmals seit mehreren Jahren war in der Region Ende September ein deutlicher Rückgang der Eintragungszahlen um 9,8 Prozent zu verzeichnen. Landesweit sank die Anzahl der Ausbildungsplätze im Durchschnitt um 5,2 Prozent.

Gewinner der neuen Knappheit sind die jugendlichen Bewerber, die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt waren selten besser. Die mehr als 1.800 Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen der Region bieten unvermindert eine große Anzahl an Ausbildungsplätzen. Insgesamt 344 anerkannte Ausbildungsberufe kennt das Berufsbildungsgesetz, die Mitgliedsunternehmen der IHK bilden in ca. 160 davon aus.

Zum Stichtag 30. September waren insgesamt 2.795 neue Ausbildungsverträge mit Jugendlichen abgeschlossen, davon 1.121 im Landkreis Konstanz und 1.674 in den Landkreisen Waldshut und Lörrach. Im letzten Jahr waren es mit 3.098 Ausbildungsplätzen noch über 300 mehr. Die meisten Ausbildungsplätze gibt es nach wie vor im Handel und in den Metallberufen.

„Das größte Minus bei den neuen Ausbildungsverträgen hat der Hotel- und Gaststättenbereich zu verkraften. In unserer tourismusstarken Region tut dieser Rückgang den Unternehmen richtig weh“, sagt Alexandra Thoß, Geschäftsführerin und Leiterin Ausbildung bei der IHK. „Es müssen sich noch viel mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Gastronomie begeistern. Diese Berufe bieten tolle Zukunftsperspektiven und, wer gut ist und seinen Job mit Engagement macht, muss Arbeitslosigkeit nicht fürchten. Im In- und Ausland, ja, auf der ganzen Welt ist man mit einer Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie gut gerüstet.“

„Als Wirtschaftskammer unterstützen wir unsere Mitgliedsunternehmen in vielfältiger Weise bei der Werbung um Nachwuchs. Dazu gehören Projekte wie die Bildungspartnerschaften oder die Ausbildungsbotschafter, der Auftritt bei Ausbildungsbörsen, die Unterstützung durch unsere Ausbildungsberater oder durch die gemeinsame Lehrstellenbörse im Internet. Immer geht es uns darum, direkte Kontakte zwischen Unternehmen und Schülern sowie zwischen Auszubildenden und Schülern zu ermöglichen. Ziel ist es, den potentiellen Auszubildenden einen möglichst realistischen Eindruck vom Arbeitsleben zu vermitteln und dadurch die Entscheidung für den „richtigen“ Beruf zu erleichtern“, ist Alexandra Thoß überzeugt.

Um das System der dualen Ausbildung beneideten uns viele Länder weltweit, denn es trage – neben der Wirtschaftskraft – entscheidend dazu bei, dass wir in Deutschland eine so geringe Jugendarbeitslosigkeit hätten. Um den Fachkräftebedarf in der Region besser zu decken und bei der Senkung der Jugendarbeitslosigkeit in anderen europäischen Ländern zu unterstützen, engagiere sich die IHK auch in der grenzüberschreitenden Ausbildung mit dem Elsass. Zudem hätten einige Unternehmen bereits Ausbildungsverträge mit jungen Menschen z. B. aus Spanien oder dem Kosovo abgeschlossen. Auszubildende aus Indien würden in Kürze folgen.

Die duale Ausbildung ist eine attraktive Option, nicht nur, weil die Wirtschaft, wie Umfragen belegen, viel mehr praktisch ausgebildete Fachleute benötigt als Akademiker, sondern auch, weil sie vielfältige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bietet. Meister und Fachwirte beispielsweise werden im Deutschen Qualifikationsrahmen DQR auf Bachelor-Niveau eingestuft.

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