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Windräder ersparen uns 13 kg Atommüll und 14.500 Tonnen CO2 pro Jahr.
  • 04. Mai 2018

Windräder ersparen uns 13 kg Atommüll und 14.500 Tonnen CO2 pro Jahr.

Von Theresia Lindner | GRÜNE im Landtag

Josha Frey MdL: „Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

In Baden-Württemberg werden heute bereits 27,5 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gewonnen. Für ein Gelingen der Energiewende ist eine weitere Steigerung dieses Anteils jedoch unumgänglich. Dabei wird die Windenergie eine wichtige Funktion spielen müssen. Deswegen traf sich der grüne Landtagsabgeordnete Josha Frey kürzlich mit Peter Palme, Bürgermeister der Stadt Zell im Wiesental, und Tobias Tusch, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau Energie GmbH (EWS), um über aktuelle Entwicklungspläne und Projekte im Wiesental zu sprechen.

Ein aktuelles Projekt der erneuerbaren Energiegewinnung ist der Ausbau der Windkraft am Zeller Blauen, welches im Augenblick kontrovers diskutiert wird: Bereits in 2012 wurde in den Gemeinderäten für den Zuschlag für eventuelle Windkraftanlagen gestimmt. EWS und Enercon organisieren in den kommenden Wochen Info-Märkte, bei denen über den weiteren Verlauf des Projektes im Detail informiert werden wird.
Josha Frey zeigte sich verwundert über den Umgang einiger Gegner mit dem Gemeinderatsbeschluss von 2012: „Dass ein von der Bürgerschaft gewählter Gemeinderat über wichtige Entscheidungen einer Gemeinde abstimmen darf, ist eine wichtige Errungenschaft unserer repräsentativen Demokratie. Zur Demokratie gehört jedoch auch, Entscheidungen zu akzeptieren und Abwägungen, die auf Basis der Rechtslage gemacht wurden, anzuerkennen.“ Er sieht im Ausbau der Windkraft nicht nur einen wichtigen Beitragt für das Gemeinwohl, sondern auch die Möglichkeit für Gemeinden sich mehr Autonomie zu geben: „Insbesondere kleine Gemeinden können sich durch die Pachteinnahmen finanziell unabhängiger machen. Windkraftgegner müssen auch aufzeigen, wie sie die Kommunalfinanzen alternativ verbessern wollen, wenn die Einnahmen von Windkraftanlagen für Städte und Gemeinden entfallen würden.“

Dass der Ausbau der Windkraft im Schwarzwald gelingen kann, zeigt der Windparkt der EWS am Rohrenkopf bei Schopfheim, wo nun seit 2016 fünf Windräder im Betrieb sind. „Dieser Windpark hat in 2017 rund 10.500 Haushalte mit regenerativem Strom versorgt und auf diesem Wege dem Gemeinwesen 13 kg Atomabfälle und 14.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Ein Windpark mit bis zu neun Windenergieanlagen kann rund 19.000 Haushalte versorgen. Die positiven Klima- und Umweltfeffekte erhöhen sich dann entsprechend“, berichtet Tobias Tusch. Josha Frey freut sich: „Der Landkreis Lörrach leistet im Südschwarzwald hier seinen solidarischen Beitrag zum Atomausstieg in Deutschland, damit das Risiko von Unglücken wie in Tschernobyl und Fukushima in Zentraleuropa hoffentlich schon bald der Vergangenheit angehört.“ Auch der Zeller Bürgermeister Peter Palme ist überzeugt, dass die Energiewende gelingen kann: „Neben dem Ausbau von Erneuerbaren müssen auch intelligente Systeme der Stromnutzung weiterentwickelt werden und jeder einzelne an einem effizienteren Energieverbrauch arbeiten. Die Gemeinde Zell im Wiesental geht mit gutem Bespiel voran: Wir haben die Straßenbeleuchtung inzwischen komplett auf LED umgestellt. Mit einem Windrad auf Zeller Gemarkung würden wir einen weiteren Beitrag für den Atomaussteig und dem Klimaschutz leisten.“

Besichtigt wurden auch einige der kürzlich veröffentlichten potentiellen Standorte für Windkraftanalgen am Zeller Blauen. So sind die Planungsstände mit Beachtung der genauen Gegebenheiten vor Ort mit den unterschiedlichen Zuwegungsoptionen und zum Beispiel in der Planungskulisse befindlichen Grenzsteinen im Laufe der Projektentwicklung weiter zu konkretisieren. „Sollte sich im Zuge der weiteren Planung herausstellen, dass Grenzsteine eingemessen, geborgen und neu gesetzt werden müssen, werden wir dieses in Abstimmung mit den Kommunen sorgfältig tun“ versicherte Tusch.


Ressort: Lörrach

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