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Die größte Bikinifigur der Welt heißt „Janara“
“Janara“, die Symbolfigur des BikiniARTmuseums, zeigt ein Mädchen aus den 1950er Jahren mit Boxhandschuhen in einer Siegerposition. Sie verkörpert den siegreichen Kampf der Frauen gegen unsinnige Prüderie und Vorschriften und steht für das Recht der Frauen selbst entscheiden zu können, was Frau beim Baden in der Öffentlichkeit trägt. Die fast 10 Meter hohe Symbolfigur, und damit größte Bikini-Figur der Welt, wird auf dem Dach des ersten Bademodenmuseums thronen. Schöpferin ist eine ältere Dame aus Rio de Janeiro, die diese Figur mit viel Grazie und Gefühl geschaffen hat. ©BikiniARTmuseum
  • 16. Oktober 2019

Die größte Bikinifigur der Welt heißt „Janara“

Von RIPE 1816 GmbH

BikiniARTmuseum setzt Denkmal für mutige Frauen

Der Sommer geht schön langsam zu Ende. Und damit auch die Zeit, in der man luftig und leicht bekleidet die warme Sonne genießt. Doch das war nicht immer so. Über 100 Jahre kämpften Frauen gegen gesellschaftliche Moralvorstellungen und politische Badevorschriften, um beim Baden in der Öffentlichkeit das zu tragen, was sie tragen wollten. In allen Ländern gab es Verbote und Strafen, man konnte sogar ins Gefängnis kommen, wenn man sich nicht an die Bestimmungen hielt. Schwimmen war anfangs mit der vorgeschriebenen Kleiderfülle, die viele Kilogramm wog, sogar lebensgefährlich. Die Befreiung des weiblichen Körpers zu bequemer und sicherer Badekleidung war ein Kampf um jeden Zentimeter Stoff. Und da gab es eine Reihe von sehr starken Frauen, die für die Selbstbestimmung der Frau in der Gesellschaft kämpften. „Woman Power“ ist eines der Hauptthemen im BikiniARTmuseum (kurz: „BAM“) und Janara die dazugehörende Symbolfigur.

Provokativ & so feministisch

Das BAM ist der weltweit erste Ort, an dem das rund um den Erdball gesammelte historische und zeitgenössische Wissen zu den Themen Bademode und Badekultur zusammengetragen und der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Eröffnet wird Anfang 2020 in Bad Rappenau, die Stadt an der Autobahnausfahrt A6, die gerne als die Hauptstadt der Bademode bezeichnet wird. Auf dem Dach des Museums thront schon bald – die Aufstellung ist für Anfang Dezember geplant – Janara in imposanter Größe. Bei der Abstimmung von Radio Ton gewann „Janara“ mit 76% aller Stimmen klar vor „Ante Vitoria“. Vor allem die vielen an der Abstimmung teilgenommenen Brasilianer haben ihren Namen durchgeboxt. Das Original, eine Bronzefigur, zeigt ein Mädchen aus den 1950er Jahren mit Bikini und Boxhandschuhen in Gewinnerpose. Schöpferin, der mit viel Grazie und Gefühl geschaffenen Figur, ist Doris Geraldi, eine bekannte Skulpturenkünstlerin aus Rio de Janeiro.

Der im Finale unterlegene Name „Ante Vitoria“ ist aus der Kurzform für Annette und dem portugiesischen Wort Vitoria zusammengesetzt, das Sieg bzw. Triumph bedeutet. Ante Vitoria spielt auf die australische Schau- und Wettkampfschwimmerin Annette Kellermann an. Sie trug einen enganliegenden einteiligen Schwimmanzug aus Wolltrikotstoff. 1907 war damit der Skandal perfekt. In ihrem Schwimmanzug wagte sich Kellerman an den Strand von Boston und wurde wegen „anstößiger Enthüllungen“ verhaftet. Auch in Deutschland waren Beschränkungen, Verbote und Verhaftungen üblich: Von der Badekarre als Beispiel für die Restriktionen beim Baden im 19. Jahrhundert, über den Zwickelerlass von 1932 und die Geschlechtertrennung im Passauer Bschütt-Bad in den späten 30er Jahren sowie das Passauer Bikini-Verbot der Jahre 1968 bis 1971.

Das Herzblut-Team rund um BikiniARTmuseums-Direktor Reinhold Weinmann hat einiges vor: „Das BikiniARTmuseum ist eine Hommage an die entschlossenen Vorausgängerinnen und Wegbereiterinnen im Gestern und Heute.“ Alle, die auch diesen Sommer wieder luftig, leicht bekleidet und sorgenfrei die warme Sonne am See oder im Park genießen konnten, haben diese Freiheit den mutigen Frauen der Vergangenheit zu verdanken.


Ressort: Bildung und Kultur

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