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Ohne Wiedervereinigung kein Nationales Naturerbe
Ohne die Wiedervereinigung und den Frieden in Europa hätte der Naturschutz in Deutschland rund 156.000 Hektar Fläche weniger - so auch den rund 2.200 Hektar großen, ehemals militärisch genutzen Authausener Wald im Eigentum des DBU Naturerbes. © Katja Behrendt (DBU)
  • 07. November 2019

Ohne Wiedervereinigung kein Nationales Naturerbe

Von Franz-Georg Elpers | Deutsche Bundesstiftung Umwelt

DBU Naturerbe übernahm Flächen vom Bund in West und Ost als „Denkmäler des Friedens“

Osnabrück. Dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges ist es auch zu verdanken, dass es heute das Nationale Naturerbe gibt – eine Initiative des Bundes, bei der die Regierung rund 156.000 Hektar vor allem ehemalige militärische Übungsflächen in West und Ost zu Naturschutzzwecken an Bundesländer, Verbände oder Stiftungen übertragen hat. Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat seit 2008 die Verantwortung für 71 Flächen bundesweit mit rund 70.000 Hektar übernommen. Anlässlich der Feierlichkeiten zu „30 Jahre Mauerfall“ bezeichnet DBU-Generalsekretär Alexander Bonde die Liegenschaften als „Denkmäler des Friedens“: „Dass die Bundesregierung die ehemaligen militärischen Übungsplätze als Nationales Naturerbe ausweisen konnte, ist maßgeblich dem Friedensprozess der vergangenen Jahrzehnte zu verdanken. So können die Flächen als Raum der biologischen Vielfalt erhalten werden.“

Ehemals militärisch genutzte Übungsplätze nun Teil des Nationalen Naturerbes

Im wiedervereinigten Deutschland wurden viele ehemals militärisch genutzte Übungsplätze der Bundeswehr sowie alliierter Streitkräfte und der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR nicht mehr gebraucht. Zudem musste geklärt werden, was mit dem ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet, dem Grünen Band, sowie früheren Braunkohletagebauen und Flächen aus dem DDR-Volksvermögen passieren sollte. Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland waren dort vielfach wichtige Refugien wie etwa Sandmagerrasen oder Heiden für seltene Tier- und Pflanzenarten entstanden. Zudem waren die Militärflächen ähnlich wie die ehemaligen Braunkohletagebaue oft sehr groß und vergleichsweise wenig durch Straßen oder Siedlungen durchschnitten. Die Sicherung dieser naturschutzfachlich wertvollen Bundesflächen wurde 2005 dann als „Nationales Naturerbe“ erstmals im Koalitionsvertrag von CDU und SPD aufgenommen und in den folgenden Legislaturperioden weitergeführt. „Die Ausweisung der Flächen kennzeichnet einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Naturschutzes. Ohne die Wiedervereinigung und den Frieden in Europa hätte diese Natur in Deutschland im Zweifel 156.000 Hektar weniger Raum“, ist sich Bonde sicher.

DBU Naturerbe: mehr Naturnähe in Wäldern und Pflege des Offenlandes

Die DBU-Tochter übernahm seit 2008 vor allem ehemalige militärisch genutzte Übungsplätze vom Bund in insgesamt zehn Bundesländern in Ost und West. Dabei flankiert die Arbeit im DBU Naturerbe die Bemühungen der Bundesregierung: Bis 2020 sollen insgesamt fünf Prozent der deutschen Waldfläche dauerhaft aus der forstlichen Nutzung herausgenommen werden. „Die Wälder im Nationalen Naturerbe leisten einen wesentlichen Baustein, um dieses Ziel zu erreichen“, weiß Bonde. Im Naturerbe ginge es aber nicht nur darum, Natur Natur sein zu lassen. Im Offenland helfe das DBU Naturerbe, durch Pflege die Artenvielfalt zu schützen. In Zeiten intensiver Landwirtschaft seien halboffene Landschaften wie Übergangsbereiche vom Wald zur Wiese selten geworden, als „Hotspots der Biodiversität“ aber besonders wertvoll.


Ressort: Energie und Umwelt

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