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  • 20. Januar 2015

Autarke Strom- und Wasserversorgung

Von Robert Eberle | Erzbischöfliches Ordinariat

Pfarrgemeinde St. Josef belegt ersten Platz bei Umweltpreis

Freiburg / Rheinfelden (pef). Erzbischof Stephan Burger hat die Pfarrgemeinde St. Josef in Rheinfelden mit dem Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg ausgezeichnet. Den ersten Preis in Höhe von 3.300 Euro erhielt sie für den Aufbau einer umweltfreundlichen autarken Energieversorgung auf ihrem Zeltplatz Leinegg an der Schwarza bei Waldshut-Tiengen. Beeindruckt hat Erzbischof Burger besonders, was die Projektverantwortlichen alles berücksichtigt haben, damit die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin spannende Ferienfreizeiten im Schwarzwald verbringen können. „Die Anlage wurde so konzipiert, dass auch Laien die einzelnen Elemente aufbauen und bedienen können. Und im Rahmen der 800 ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben sie auch noch die Wasserversorgung komplett erneuert“, sagte der Erzbischof bei der Preisverleihung am Dienstag (20. Januar) in Freiburg.

Nachdem im Winter 2012/2013 ein Sturm die Stromleitung von Nöggenschwiel zerstört hatte, wurde in rund 800 Stunden ehrenamtlicher Arbeit eine Photovoltaik-Anlage installiert. Mit dem dadurch erzeugten Solarstrom werden die Sanitäranlage und die Werkstatt versorgt und die ebenfalls erneuerte Trinkwasserversorgung und -aufbereitung betrieben. Auf dem Zeltplatz Leinegg gibt es mit Familien- und Osterlagern, einem Winterbiwak und einem Holzfäller-Arbeitswochenende rund 2.000 Übernachtungen jährlich.

Erzdiözese Freiburg will Umweltkurs fortsetzen

Ungeachtet seiner nachweisbaren Erfolge beim Klimaschutz will sich das Erzbistum Freiburg nicht auf dem Erreichten ausruhen. „Wir werden unseren Umweltkurs fortsetzen. Denn es ist vor allem auch eine Frage der Gerechtigkeit, sparsam mit den Ressourcen dieser Welt umzugehen“, sagte der Erzbischof. Gerade „in diesen Tagen nach den Attentaten in Paris und dem grausamen Töten von Boko Haram in Nigeria“ werde deutlich, wie wichtig die von Papst Franziskus benannten Grundaufgaben für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Planeten seien: Der Dialog der Religionen und der Einsatz für Gerechtigkeit, um die dramatischen Unterschiede zwischen „Armut“ und „Reichtum“ zu überwinden. Erzbischof Burger sagte wörtlich: „Wirtschaftliche Entwicklung ist für die Überwindung von Armut und Hoffnungslosigkeit in dieser Welt geboten.“ Doch diese Entwicklung müsse so gestaltet werden, dass sie nicht mit kurzfristigen Erfolgen für die Zukunft soziale Stabilität gefährde und die Schöpfung ausbeute. Das heiße kurz und prägnant zusammengefasst: „Verantwortung übernehmen, das Diktat der Kurzfristigkeit überwinden, Wegwerfmentalitäten beseitigen.“

Zehn Preisträger von Mannheim bis nach Sigmaringen

Der zweite Preis ging an die Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft „48° Süd gGmbH“ in Herbolzheim (Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen in Verbindung mit Umweltschutzprojekten), der dritte Preis an die Verrechnungsstelle Riegel (Strom für Dienstfahrzeug aus Photovoltaik vom Dach der Verrechnungsstelle).

Weitere Preise gingen an das Ursulinen-Gymnasium Mannheim (Vorbereitung und Einführung eines Umwelt-Management-Systems), an das Erzbischöfliche Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn (Anlegen eines Klassenzimmers im Grünen und eines Gartens als Spiel- und Erlebnisraum), an die Kirchengemeinde St. Nikolaus KA-Alb-Südwest (beispielhaftes nachhaltiges Bauen beim Kindergarten St. Georg), an die Liebfrauenschule Sigmaringen (Gründung des Arbeitskreises Öko-Fair mit dem Ziel „nachhaltige Schule“), an den KJG Diözesanverband Freiburg („Zeit für Helden“ - Kampagne für eine gerechtere Welt), an die Kindertagesstätte St. Elisabeth Uissigheim (mehrmonatiges pädagogische Konzept „Alles Müll oder was?“) und an das Erzbischöfliche Bauamt Heidelberg (Einbau von Nistkästen in Kirchen).

120 Projekte und 83.300 Euro Preisgeld in 20 Jahren

Zum elften Mal hat die Erzdiözese Freiburg ihren Umweltpreis für innovative Projekte verliehen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aus den 21 Bewerbungen hat eine Jury zehn Preisträger ermittelt. Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 Euro. Die Erzdiözese Freiburg würdigt mit ihrem Umweltpreis seit 1994 alle zwei Jahre den besonderen Einsatz von Gemeinden, Einrichtungen, Verbänden und Gruppen für die Bewahrung der Schöpfung. In den zurückliegenden 20 Jahren wurden insgesamt 120 Projekte und Initiativen mit Preisen in Höhe von 83.300 Euro ausgezeichnet.


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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