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  • 10. August 2015

Lesen, schreiben, sitzen

Von Sybille Schneider | Deutsche Krankenversicherung AG

DKV warnt zur Einschulung vor langen  Sitzzeiten bei Kindern

In NRW bereiten sich etwa 150.000 Kinder auf ihren ersten Schultag vor. In den kommenden Jahren werden die i-Dötzchen nicht nur lesen, schreiben und rechnen lernen, sondern auch, lange zu sitzen. Das ergeben Daten des diesjährigen DKV-Reports. Die DKV Deutsche Krankenversicherung fordert, Kindern im Grundschulalter mehr Bewegung zu gönnen.

Während der Kindergartenzeit ist langes Sitzen bei Kindern oft kein Thema. Sobald aber die Grundschulzeit beginnt, wird selbstverständlich von ihnen erwartet, dass sie die überwiegende Zeit des Schulunterrichts im Sitzen verbringen. "Spätestens im Grundschulalter gewöhnen sich die Kinder an langes Sitzen. Sie passen sich an ihre Umwelt an und kopieren den ungesunden Lebensstil der Erwachsenen", erklärt DKV-Vorstandsvorsitzender Clemens Muth. Das zeigen Zahlen des DKV-Reports, den die DKV im Januar dieses Jahres veröffentlichte: An Wochentagen sitzen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren im Durchschnitt vier Stunden zusätzlich zum Schulunterricht - und zwar vor allem vor dem Fernseher und bei den Hausaufgaben.

Der wissenschaftliche Leiter des DKV-Reports, Prof. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln, appelliert an Lehrer und Eltern, vom ersten Schultag an gezielt gegen zu langes Sitzen anzugehen. "Es wäre schön, wenn jeder Lehrer wüsste, wie er das Sitzen unterbrechen und den Kindern Bewegung gönnen kann." Ansätze und Ideen dazu gibt es gerade für die erste Klasse viele: Rechenaufgaben lassen sich in Bewegungsspiele integrieren, und Buchstaben kann man mit dem ganzen Körper nachfühlen und nachbauen. Dass kurze Bewegungspausen der Konzentration gut tun, haben viele Grundschullehrer schon verinnerlicht. "Täglicher Schulsport ist ebenfalls eine gute Idee, die einige Schulen bereits umsetzen", betont Muth.

Für viele Kinder ändert sich auch der Nachmittag, wenn sie in die Schule kommen. "Das Wichtigste, was ein Schulkind am Nachmittag braucht, ist Bewegung und frische Luft", so Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln. Das gilt, egal ob das Kind den Nachmittag zu Hause oder in einer Ganztagseinrichtung verbringt. Hausaufgaben sollten daher in der ersten Klasse nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Vielen Kindern tut es sehr gut, erst mal draußen zu spielen und die Hausaufgaben später zu machen. Wenn ein Erstklässler regelmäßig länger als eine halbe Stunde an den Hausaufgaben sitzt, sollten die Eltern den Kontakt zur Schule suchen.

Eine Stunde pro Tag sollten Kinder toben, Ball spielen, Rad fahren oder ähnliches. Aber nicht einmal jedes zweite Kind schafft das. Dafür verbringen die Kinder im Durchschnitt eineinhalb Stunden pro Tag sitzend mit Fernsehen und Computerspielen. 79 Prozent der Grundschulkinder haben sogar einen Fernseher im Kinderzimmer. Dabei sind gerade Grundschulkinder in einer sensiblen Phase, in der sie die Bewegung brauchen, für die körperliche Entwicklung, aber auch für die geistige und soziale. Mittlerweile sind 15 Prozent der Kinder in Deutschland übergewichtig, sechs Prozent sogar adipös. "Zuwenig Bewegung und zu langes Sitzen begünstigt nicht nur Haltungsschäden und Übergewicht", erklärt Clemens Muth, "es vermindert auch die Konzentration in der Schule." 


Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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