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Minister Peter Friedrich unterstützt Lernfabrik Industrie 4.0
Sie unterstützen die Bestrebungen, die Chancen von Industrie 4.0 erfahrbar zu machen: Master-Student Daniel Feuser, Prof. Dr. Carsten Schleyer, Informatik-Lehrer Siegmar von Detten (Zeppelin-Gewerbeschule), Minister Peter Friedrich, Gerhard Bumiller, Leiter der Zeppelin-Gewerbeschule, und Prof. Dr. Oliver Haase, Vizepräsident Forschung der HTWG.
  • 29. Oktober 2015

Minister Peter Friedrich unterstützt Lernfabrik Industrie 4.0

Von Anja Wischer | HTWG Konstanz

Zeppelin-Gewerbeschule und HTWG Konstanz haben gemeinsam beim Land Baden-Württemberg einen Antrag für die Einrichtung einer Lernfabrik Industrie 4.0 eingereicht. Minister Peter Friedrich sieht in dem Projekt optimale Voraussetzungen für die Stärkung der Region in Fragen der zunehmenden Digitalisierung.

HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz ist mit dem Vorsatz angetreten, die Hochschule als eine Innovationsplattform im Bodenseeraum zu positionieren. Er bekommt dafür Unterstützung aus der Landespolitik: Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, sieht die Bodenseeregion bisher noch unter ihren Möglichkeiten. „Die Voraussetzungen, Hochschulen und eine gut aufgestellte, innovationsfähige Wirtschaft, sind gegeben“, sagte Friedrich in einem Pressegespräch an der HTWG.

Ein Baustein mit Strahlkraft für die Aus- und Weiterbildung soll die nun beantragte Lernfabrik 4.0 sein. Besonders Schülerinnen und Schüler der Berufsschulen, aber langfristig auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von kleinen und mittleren Unternehmen könne die Lernfabrik die Möglichkeit bieten, Hemmschwellen vor den Themenfeldern rund um Industrie 4.0 abzubauen, Abläufe und Chancen zu erkennen. Sie könne aktiv die Digitalisierungsstrategie des Landes unterstützen. Prof. Dr. Oliver Haase, Vizepräsident Forschung, betonte: „Wenn das klassische Maschinenbauerland Baden-Württemberg die Möglichkeiten der Informatik nutzt, birgt das unglaubliche Chancen. Diese können in der Lernfabrik erfahren werden.“

Das Fabriklayout spiegelt den typischen Aufbau einer Fabrik mit Industrie-4.0-Produktion wider. Das eigentliche Produkt, ein intelligentes Modellauto, wird in einem Grundlagen- und Anwendungslabor an der Zeppelin-Gewerbeschule konfiguriert. Hier überwiegt der Informatikanteil. Innerhalb einer Cloud werden die Daten übermittelt. In der Lernfabrik an der HTWG erfolgt die Herstellung, indem verschiedene Möglichkeiten der Industrie-4.0-Produktion zum Einsatz kommen, um eine individualisierte Massenproduktion darzustellen. So sollen zum Beispiel verschiedene Robotinos sowie 3-D-Drucker in der Produktion miteinander kommunizieren und ein humanoider Roboter für die Qualitätssicherung eingesetzt werden. Sie führen den jeweils individualisierten Produktionsauftrag aus. So kann beim Einbau von unterschiedlichen Sensoren, von Ausstattungsteilen bis zur Farbe des Produkts variiert werden – „ich bin mir sicher, dass den Schülern da noch viel einfallen wird“, sagte Prof. Dr. Carsten Schleyer.

„Die Besonderheiten und Chancen der dezentralen und individualisierten Produktion werden sehr deutlich werden“, betont Siegmar von Detten, Informatiklehrer an der Zeppelin-Gewerbeschule, der das Konzept mit Matthias Eisenmann, Gerhard Bumiller, Prof. Dr. Carsten Schleyer und Prof. Dr. Marcus Kurth entwickelt hat.
Auch die stetige Selbstoptimierung der Produktion wird ein Thema sein – wie auch die Selbstoptimierung der gesamten Lernfabrik. „Wir werden dafür Sorge tragen, dass wir stets auf dem aktuellen Stand der Möglichkeiten sind und moderne Verfahren einsetzen“, verspricht Prof. Dr. Carsten Schleyer.

Angesprochen werden alle Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums, der Fachschule für Elektrotechnik / Fachrichtung Informations- und Kommunikationstechnologien (Technikerschule) und des Berufskollegs für informationstechnische Assistenten. Damit können die Schülerinnen und Schüler nicht nur praktisch Herausforderungen der Zukunft bearbeiten, sondern auch die Hochschule kennen lernen und so Hemmschwellen vor einem möglichen späteren Studium abbauen. „Ich selbst habe ein technisches Gymnasium besucht, war aber skeptisch, ob ich mir ein Studium zutraue. Hätte ich schon in der Schule bei einem solchen Projekt die Möglichkeiten einer Hochschule und persönlich Studierende und Lehrende kennenlernen können, hätte mir das die Angst genommen“, sagte Daniel Feuser, der derzeit im dritten Semester im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik an der HTWG studiert.

Dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft stehen für die Förderung von insgesamt acht Lernfabriken vier Millionen Euro zur Verfügung. Die laufenden Kosten in der späteren Nutzung trägt der Schulträger, der Landkreis Konstanz. In seiner Sitzung am 26. Oktober hat der Kreistag Konstanz dem Förderantrag zugestimmt und seine Unterstützung unterstrichen. Zur finanziellen und materiellen Unterstützung haben die Projektverantwortlichen bereits auch Unternehmen aus der Bodenseeregion – auch der Schweiz – sowie das Brachennetzwerk CyberLago gewinnen können. Erteilt das Ministerium grünes Licht, soll die Lernfabrik zum Schuljahresbeginn im Herbst 2016 starten. Die Entscheidung wird Mitte Dezember fallen.

Bildtext: Sie unterstützen die Bestrebungen, die Chancen von Industrie 4.0 erfahrbar zu machen: Master-Student Daniel Feuser, Prof. Dr. Carsten Schleyer, Informatik-Lehrer Siegmar von Detten (Zeppelin-Gewerbeschule), Minister Peter Friedrich, Gerhard Bumiller, Leiter der Zeppelin-Gewerbeschule, und Prof. Dr. Oliver Haase, Vizepräsident Forschung der HTWG.


Ressort: Technik und IT

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