Skip to main content
Regionalportal und Internetzeitung für Pressemeldungen!
Auf ein Feierabendbier ins Museum
Museumsbier in Bern
  • 07. März 2018

Auf ein Feierabendbier ins Museum

Von Simon Jäggi | NATURHISTORISCHES MUSEUM DER BURGERGEMEINDE BERN

Museumsbier, jeden Donnerstag vom 22. März bis 3. Mai 2018

Schade eigentlich: Museen haben unter der Woche dann geöffnet, wenn viele Menschen arbeiten. Das Pilotprojekt «Museumsbier» will das ändern und macht Lust, nach Feierabend ins Museum zu gehen.

Zum Beispiel Paris: Immer wieder hört man Reisende schwärmen von den Museen, die teilweise bis spätnachts offen haben. Auch in anderen Grossstädten sind Abendöffnungszeiten in Museen üblich. Tatsächlich zielen die gängigen Öffnungszeiten an der Lebensrealität der werktätigen Bevölkerung vorbei: Unter der Woche hat die Grosszahl der Museen bis 17 Uhr geöffnet. Die Häuser schliessen ausgerechnet dann, wenn ein grosser Teil potentieller Besucherinnen und Besucher Zeit hätte, eine Ausstellung zu besuchen. Zu Veranstaltungen gehen bereits jetzt schon viele Menschen abends ins Museum: Auch in Bern führen viele Häuser erfolgreich Abendveranstaltungen durch.

Ein Bedürfnis nach längeren Öffnungszeiten scheint also zu bestehen. Tatsache ist aber auch, dass in der Bundesstadt und anderen Schweizer Städten schon Versuche in diese Richtung gescheitert sind.

Sechs Museen, sieben Donnerstage zum Ausprobieren

Sechs Berner Museen nehmen nun einen gemeinsamen Anlauf, die Lust auf einen Museumsbesuch nach Feierabend zu wecken. Vom 22. März 2018 an öffnen das Alpine Museum, die Kunsthalle Bern, das Kunstmuseum Bern, das Museum für Kommunikation, das Naturhistorische Museum und das Schweizer Schützenmuseum ihre Türen für sieben Donnerstage von 17 bis 20 Uhr.

Jedes Museum bietet eine Bar und öffnet mindestens eine Ausstellung. Das erste Getränk ist mit einem kleinen Aufpreis von CHF 5 verbunden und ermöglicht so einen günstigen Eintritt ins Museum. Selbstverständlich wird sich das Angebot, das jedes Haus selber gestaltet, nicht auf Bier beschränken. Denn das Projekt Museumsbier steht auch für Vielfalt: Hinter jedem Museum öffnet sich eine andere Erlebniswelt – genauso steht auch das Bier nur sinnbildlich für das gesamte Angebot an der Bar. Die Idee von «Museumsbier»: Kulturinteressierte Menschen sollen das Feierabend-Bier mit einem Museumsbesuch verknüpfen können. Im Zentrum stehen die Ausstellungen der Häuser. Die Atmosphäre ist aber eine andere als tagsüber: Die blaue Stunde verleiht den Häusern eine eigentümliche Stimmung. Beim Apérogetränk, das in manchen Häusern sogar in der Ausstellung genossen werden kann, entsteht ein reger Austausch.

Vermehrte Zusammenarbeit angestrebt

«Museumsbier» ist ein Pilotversuch und will ausloten, ob überhaupt ein Bedürfnis nach verlängerten Öffnungszeiten vorhanden ist. Die beteiligten Museen gehen davon aus, dass sieben Abende nicht reichen, um ein neues Besucherverhalten zu etablieren. Auch sind die Museen überzeugt, dass Abendöffnungszeiten nur funktionieren können, wenn möglichst viele Museen teilnehmen. Es herrscht ein breiter Konsens in Politik, Tourismusbranche und in der Museumwelt, dass nur durch vermehrte Zusammenarbeit der Institutionen der Museums-Standort Bern gestärkt werden kann. «Museumsbier» ist daher auch als – zugegebenermassen noch kleiner – Schritt in diese Richtung zu verstehen. Der Verein Museen Bern unterstützt das Projekt.


Ressort: Reise und Verkehr

Comments powered by CComment

Weitere Nachrichten