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Mit Acrylglas gestalten: Vor- und Nachteile gegenüber Echtglas
Glas ©Gerald Kaufmann
  • 14. Dezember 2023

Mit Acrylglas gestalten: Vor- und Nachteile gegenüber Echtglas

Von Redaktion

Acrylglas ersetzt in vielen Anwendungen Echtglas. Das transparente Material bietet natürlichen UV-Schutz, kann durchsichtig oder als Sichtschutz gestaltet werden und ist witterungsbeständig. Die Schlagfestigkeit ist um ein Vielfaches höher als bei Echtglas – auch aufgrund dieser Eigenschaft kommt in bestimmten Anwendungen bevorzugt Acrylglas zum Einsatz.

Außenbereich: Sichtschutz, Bedachung, Werbung

Plexiglas- und Acrylplatten sind die besseren Überdachungen für Balkon und Terrasse. Dafür sind zwei Eigenschaften des Kunststoffes maßgeblich: UV-Strahlung wird von Kunststoffen generell abgefangen, und Acrylglas ist witterungsbeständig. Aber auch Gewächshäuser und bisweilen Wintergärten werden heute häufig nicht in Echtglas, sondern mit transparenten Kunststoffen verkleidet. Auch hier steht die Witterungsbeständigkeit im Mittelpunkt, beim Wintergarten auch der UV-Schutz. Ganz anders ist das bei Werbeträgern. Kunststoffe lassen sich ohne viel Aufwand in jeder beliebigen Farbe gestalten, transparent wie auch undurchsichtig. Sogar fluoreszierende Acrylplatten sind möglich. Wie jeder andere Kunststoff kann Acrylglas geschnitten, gesägt, gebohrt und graviert werden, ohne dass die Platten bleibenden Schaden davontragen würden. Deshalb eignet sich das Material hervorragend als Werbeträger, insbesondere im Bereich der Außenwerbung.

Innenraum: Duschwände, Küchenrückwände, Raumtrenner, Regale

Modernes Innenraumdesign verbindet Funktionalität mit Ästhetik. Anders ausgedrückt: Damit das Badezimmer immer hübsch trocken bleibt, ist eine durchsichtige Duschwand die perfekte Lösung. Die schön in Naturstein gestaltete Wand hinter der Arbeitsplatte in der Küche soll möglichst kein Wasser und vor allem keine Öl-, Essig- und andere Lebensmittelverunreinigungen abbekommen. Eine transparente Abdeckung lässt die ästhetische Wand zur Geltung kommen und schützt vor Verunreinigungen – Acrylglas ist in der Regel die erste Wahl. Die Kunststoffplatten für Badezimmer und Küche gibt es in Standardgrößen und mit vorgefertigten Befestigungen zu kaufen, alternativ bieten Unternehmen wie https://www.kunststoffplatten.at/ Maßfertigungen an.

Mit Kunststoffplatten lässt sich noch viel mehr gestalten. Im künstlerischen Bereich sind Skulpturen aus transparenten, eingefärbten, fluoreszierenden oder sogar in Form gesägten Platten kein Novum mehr. Aber auch im Bereich home & living ist viel möglich. Raumtrenner, auch in Form von Regalen, Tische und Sitzmöbel lassen sich aus Kunststoffen gestalten.

Trend DIY

Kunststoffe sind im DIY-Segment noch nicht wirklich angekommen. Dabei lässt sich gerade Acrylglas mimt einfachen Werkzeugen sehr gut bearbeiten. Hochwertige Platten splittern und reißen nicht bei der Bearbeitung. Das Material ist weich genug, dass man kein Spezialwerkzeug benötigt, und der Werkzeugverschleiß hält sich in Grenzen. Wer für den nächsten Urlaub oder ein langes Wochenende ein besonderes Projekt sucht und gerne handwerklich arbeitet, sollte also neben Holz oder Metall diesen Kunststoff in Betracht ziehen. Anleitungen für einfache Regale im Stecksystem, kleinere Tische oder stylische Lichtskulpturen gibt es zuhauf – und vieles, was sich aus MDF-Platten umsetzen lässt, kann auch in Kunststoff gestaltet werden.

Wichtig zu wissen: Acrylglas ist bei gleicher Masse leichter als Echtglas und verhält sich bei Belastung etwas anders. Wer also den von unten beleuchteten Beistelltisch mit Glasplatte auf Metallrohrgestell bastelt, sollte das bedenken.

Sind Kunststoffe noch zeitgemäß?

Acryl ist ein Kunststoff und als solches letzten Endes aus dem Rohstoff Erdöl hergestellt. Gewinnung und Verarbeitung von Öl ist dem Wunsch nach einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und umweltfreundlicher Produktion nicht vereinbar. Zumindest scheint das auf den ersten Blick so zu sein. Tatsächlich lässt sich Acryl relativ gut recyceln. Hinsichtlich Qualität und Eigenschaften weisen Werkstoffe und Produkte aus recyceltem Acryl keine nennenswerten Unterschiede zu Acryl aus neuem Material auf. PMMA, so die fachlich korrekte Bezeichnung für Acryl- und Plexiglas, kann (und sollte) in großem Maßstab aufbereitet werden.

Ressourcenschonender als die Fertigung aus Neumaterial ist das Recycling nicht. Aber immerhin entfällt die Entsorgung des Altmaterials, wenn es wiederverwendet wird. Wenn nun Acryl- und Plexiglasplatten alternativ zu Echtglas eingesetzt werden, muss man sich die Frage stellen: Wie sieht die Umweltbilanz im Vergleich aus?

Auch Echtglas ist in der Herstellung ressourcenintensiv und schadet Umwelt und Klima. Echtglas kann nur bedingt recycelt werden, Recyclingglas kommt nicht für alle Produkte in Frage. Aus einer leeren Glasflasche kann keine Fensterscheibe werden, sondern wieder (im besten Fall) „nur“ eine Flasche. Materialien zur Wärmedämmung und Schmirgelpapier sind weitere Verwendungsmöglichkeiten von Recyclingglas. Glasrecycling bedeutet also häufig ein „Downcycling“, was Additiven, Farbreinheit und Ansprüchen an die Blasenfreiheit des fertigen Produkts geschuldet ist. Acrylrecycling ist dagegen Recycling auf gleichbleibendem Niveau. Damit ist zumindest dieser Kunststoff tatsächlich noch zeitgemäß!


Ressort: Technik und IT

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