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«F(r)iction» – im Spannungsfeld zwischen Fiktion und Widerstand
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  • 04. September 2023

«F(r)iction» – im Spannungsfeld zwischen Fiktion und Widerstand

Von Martina Pan | Internationales Basler Figurentheater Festival

Das diesjährige Thema «F(R)ICTION» nimmt die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auf und widmet sich dem Spannungsfeld zwischen Fiction und Friction (Reibung, Reiberei, Widerstand).
Vom 13. bis 17. September 2023 erweitert das Festival dem Publikum auf dem Basler Münsterplatz den Horizont und regt zum Nachdenken an:

Was ist Widerstand? Was ist koloniales Verhalten? Welche Herausforderungen erwarten uns morgen? Oder hätten wir doch bereits gestern handeln müssen? 17 Formationen befassen sich an 9 Spielorten in und um Basel mit den zwiespältigen Herausforderungen einer durchzogenen Zeitepoche.

Vom Schattentheater für die Jüngsten, hin zur feministischen Stadt-Utopie – träumerische Verzauberungen und anspruchsvolle Denkarbeit – das BAFF! liefert Theater-Delikatessen für Gross und Klein.

Im Tinguely Museum eröffnen BOT mit ihrem Stück «Klap / Clash» die Ausgabe des BAFF! 2023. Sie fesseln auf einem schmalen Grat zwischen Musik und Theater balancierend, ihr Publikum mit selbstgebauten musikalischen Apparaten und roher visueller Poesie – ein visuelles und musikalisches Abenteuer.

Tristan Vogts «Wir sind Freunde» lädt wiederum mit Einfachheit zum Träumen ein und lässt einen Sachenerforscher die Welt neu erfinden. Das Träumerische leitet auch die Formation Dubs und Schnakenberg an. Mit ihrer feministischen Stadt-Utopie «Civitas Cunt» laden sie ein, über Gleichberechtigung und Solidarität im urbanen Lebensraum zu sinnieren. Und in «The Story of Larry» von Moritz Praxmarer geht der Traum in die Tat über, aus einem Gartenstuhl ein Flugobjekt zu bauen. Ob das wohl gut geht?

Reibung und Widerstand können laut und leise vonstattengehen.

Mit «Overthinking Sisters: your head is bigger than you» werden Zeltplatz-Erfahrungen zur Horizonterweiterung. Der Ruf nach Veränderung ist unüberhörbar. Ähnlich bei Cat Smits Stück «Nouveau Fuck». Dort werden mit Plüschvulvas die Volumes aufgedreht und das Leben als Frau ausgestrahlt, das so vollgestopft mit Rollen und Mustern ist, dass es nach Figuren und Masken geradezu schreit.
Aber das BAFF! wäre nicht vollkommen, würde es nicht auch an die Möglichkeiten der Verarbeitung denken. Ob mit Hilfe einer «Puppensprechstunde» der Dakar Produktion oder einem Drink am Guckkasten-Theater der «Tanbar Figurentheater-Bar» des Tangram Kollektivs – alles lässt Raum für Euphorie, Skepsis oder der Lust nach mehr.
Denn wir sind noch nicht am Ende. Dafür wäre ein «Kaffee mit Zucker» von Laia Rica aus El Salvador vielleicht ganz passend? Aber mit Einsicht zu geniessen. Denn diese beiden Rohstoffe erzählen eine ganze Geschichte über Einwanderung und koloniale Systeme.

Ohne moralische Ansprüche erzählen Satirx «Rémireille» und laden zu einer Show ein, die eine Kinovorführung mit Live-Musik verbindet und in abstrakte Bühnenwelten eintauchen lässt. Das Abstrakte zeigt, dass Widerstand manchmal seinen Preis hat und einen (neuen) Platz in der Gesellschaft erst wieder gefunden werden muss. Da hilft Tristan Vogts 2. Stück «Daheim in der Welt». Geborgenheit steht hier ganz oben geschrieben.

Das Festivalprogramm hält für jede Altersgruppe Angebote bereit und schon die Kleinsten ab 2 Jahren kommen auf ihre Kosten. Als besonderer Leckerbissen lädt der Kurzstückabend dazu ein, innerhalb eines Theaterbesuchs vier verschiedene Performances zu geniessen. Für Leben auf dem Münsterplatz sorgen derweilen mehrere Strassentheater und Workshops sowie die beliebte Open Stage oder das Education Project «Frenky Gorilla» der Klasse 6b aus Frenkendorf.

Das BAFF! darf auf eine Vielzahl von Partnerinstitutionen zählen, die ihre Häuser für das Festivalpublikum öffnen. Rund um das Festivalzentrum Münsterplatz finden Vorstellungen in der Allgemeinen Lesegesellschaft Basel, im Basler Marionetten Theater und im Museum der Kulturen Basel statt. Als weitere Spielorte fungieren die Kaserne Basel, das Vorstadttheater Basel, das ROXY Birsfelden sowie das Museum Tinguely, während das Humbug auch zum Konzert mit der Formation «Staima» lädt.

  Das gesamte Festivalprogramm präsentiert sich unter www.figurentheaterfestival.ch. Hier können bereits jetzt Tickets für die Veranstaltungen gebucht werden.

 




Ressort: Basel

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