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Da waren es nur noch zwei...

Gab es in den letzten Jahren in der Bundesliga eine Regel, dann die, dass der FC Bayern in den geraden Jahren immer Meister wurde. Doch dieses Jahr stehen die Zeichen auf Titelverteidigung einer schwarz-gelben Truppe aus Jungspunden. Oder etwa nicht? Sieben Spieltage vor Schluss der Spielrunde hat sich eine Gruppe aus vier Mannschaften an der Spitze abgesetzt, dazu gehören die Bayern, Titelverteidiger Dortmund, der FC Schalke 04 und die Überraschungsmannschaft aus Gladbach.

Sah es bis vor wenigen Spieltagen noch nach einem offenen Vierkampf um den ersten Platz aus, so haben sich bei Schalke und Borussia Mönchengladbach doch indes einige Verschleißerscheinungen eingestellt und die mangelnde Konstanz der Gelsenkirchener und der in der Breite nicht hochklassig genug besetzte Kader aus Gladbach haben die beiden Mannschaften Punkte gekostet, so dass der Rückstand auf den BVB, der mit 59 Punkten souverän die Tabelle anführt, eigentlich schon nicht mehr aufzuholen ist. Dabei haben die Schalker eine tolle Saison nach ihrem letztjährigen Ausflug in zweistellige Tabellenregionen gestartet und blieben bis ganz zuletzt an den oberen Plätzen dran. Spiele wie das in Dortmund oder das Pokal-Aus gegen Gladbach zeigten der Truppe um Trainer Huub Stevens aber deutliche Grenzen auf – und das trotz Huntelaar und Raul.

Dass die Borussia aus Mönchengladbach unter ihrem Trainer Lucien Favre eine spielerische Linie gefunden hat, die die Liga zum Zittern bringt, musste unter anderem zweimal der FC Bayern München erleben, der sich zwar im Pokal durchsetzen konnte, jedoch in der Liga sechs Punkte am Rhein ließ. Newcomer Patrick Herrmann oder Nordtveit ergänzen die schlagkräftige Truppe um Abwehrchef Dante, Sturmrecke Hanke und den Shootingstar der Liga – Marco Reus, der im nächsten Jahr seine Schuhe für Borussia Dortmund schnüren wird und machten aus einem Abstiegskandidaten einen Champions League Aspiranten. Doch sowohl Schalke als auch Borussia Mönchengladbach waren eher die Überraschungen im Titelrennen und gegen Konstanz, Spielstärke und die Kader in Dortmund und München letztendlich nicht gefeit. Dass eine der beiden Mannschaften noch einmal ins Titelrennen wird eingreifen können, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr spielen sie den direkten Startplatz und die Champions League Qualifikation unter sich aus – dabei muss M'gladbach noch nach Dortmund und auch der FC Schalke 04 empfängt den amtierenden Meister noch. Andere übliche Verdächtige wie der SV Werder Bremen oder Bayer Leverkusen halten sich in diesem Jahr aus dem Titelrennen gar ganz heraus und spielen gemeinsam mit Hannover 96 um die Plätze für die Europa League.

Startete gerade der BVB eher mäßig in die Saison, so haben sie mit einer Serie ungeschlagener Spiele (immerhin 20) die Konkurrenz weit hinter sich gelassen. Auch der FC Bayern, der zwar gut in die Saison startete, sich jedoch im Zuge einiger Querelen, in deren Mittelpunkt fast immer der niederländische Flügelflitzer Arjen Robben stand, einige Niederlagen leistete, scheint wieder in die Spur gefunden zu haben und fertigte Hoffenheim, Basel und die Hertha aus Berlin ab; furioser als mit 20 Toren aus drei Spielen kann man sich kaum im Titelrennen halten. So scheint es inzwischen auf einen Zweikampf zwischen den beiden Rivalen hinaus zu laufen und auch wenn Dortmund noch deutliches Oberwasser hat, so haben sich die Münchner lautstark zurückgemeldet und wollen die Saison mit dem Champions League Finale im eigenen Stadion und der Meisterschaft krönen.

Besonders brisant – nicht nur in der Liga müssen der BVB und der FCB noch einmal gegeneinander antreten, auch im Pokalfinale in Berlin stehen die beiden Mannschaften sich im Mai gegenüber. Dass Dortmund indes den Kampf um Superstar Mario Reus gewonnen hat und auch die Verletzung von Mario Götze Jürgen Klopps Mannschaft nicht zurückgeworfen hat, scheint den BVB ebenso wie das Punktepolster von derzeit fünf Punkten leicht zu übervorteilen. Zudem der FCB zwar in den letzten Spielen wieder glänzte, aber im Spielaufbau nach wie vor leicht rückständig wirkt. Während Heynckes Truppe über brillante Techniker verfügt und mit der Flügelzange von Robben und Ribéry absolute Weltklasse auf den Platz bringt, so kann Jürgen Klopps Team die Gegner über 90 Minuten in Grund und Boden rennen. Mit schnellem, variablem Angriffsfußball, hoher mannschaftlicher Geschlossenheit und dem absoluten Angriffswillen wirkt der BVB immer noch etwas moderner als die Einzelkönnermannschaft aus München. Eine Titelverteidigung für Dortmund wirkt also alles andere als ausgeschlossen. Dass es aber in der Liga bis zum letzten Spieltag spannend bleibt und am Ende der Run auf die Bundesliga Tickets wohl noch zunehmen wird, scheint diese Saison garantiert zu sein. Und wenn der FC Bayern München in Dortmund gewinnen sollte, dann ist ohnehin alles offen.

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