
Haare und Luftfeuchte – eine zweischneidige Angelegenheit
Warum die Wettermessung haarig ist
Haare haben eine besondere Eigenschaft: Sie reagieren auf Änderungen der Luftfeuchte. Was die frisch geföhnte Frisur zunichte macht, macht sich die Meteorologie zunutze. Was es damit auf sich hat, erklärt Björn Goldhausen.
Haare für die Wettermessung
Haare reagieren unmittelbar auf die Luftfeuchte. Frisuren und Wetter vertragen sich oft nicht. Diese Erfahrung hat jeder schon einmal gemacht, der mit frisch gestylter Frisur das Haus verlassen hat. Ein Sturzregen ruiniert die Pracht sofort, aber auch Nieselregen und höhere Luftfeuchtigkeit setzen ungewollte Akzente als Kräusel oder generellem Formverlust. Die Eigenschaft von Haaren, unmittelbar auf die Luftfeuchte zu reagieren, hat sich die Meteorologie für die Messung der Luftfeuchte zunutze gemacht. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Für uns Wetterfrösche ist das menschliche Haar etwas ganz besonderes, denn es hat eine spezielle Eigenschaft. Es dehnt sich bei feuchter Luft aus und bei trockener Luft zieht es sich wieder zusammen. Dass sich die Haare je nach Luftfeuchtigkeit verändern, ist Menschen auch früher nicht entgangen. Auch der schweizer Physiker Horace-Bénédict de Saussure fand das heraus und stellte bereits 1783 das erste Messgerät zur Messung der Luftfeuchte vor– das Haarhygrometer.“