
Ist der Klimawandel Gottes Strafe für menschliche Gier?
Zwischenruf von Dennis Riehle
Waldbrände überall, Fluten in mehreren Teilen der Erde und immer neue Hitzerekorde: Die Welt ist durch den Klimawandel herausgefordert. Dass sich das perspektivische Wetter ändert, daran gibt es kaum noch einen Zweifel. Inwieweit der Mensch letztendlich an der rasanten Zunahme der globalen Temperaturen und extremen Ereignissen mitgewirkt hat, wird zwar weiterhin heftig diskutiert und wissenschaftlich beobachtet. Denn Schwankungen zwischen Kälte- und Heißzeiten gab es seit jeher. Allerdings hat die Erderwärmung wohl noch nie derart schnell und dramatisch zugenommen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Unbestritten scheint deshalb: Gerade im 20. Jahrhundert haben Teile der irdischen Bevölkerung über ihre Verhältnisse gelebt und Raubbau an den Ressourcen betrieben. Der ständig währende Drang nach Fortschritt, Wohlstand und wirtschaftlichem Mehr hat jede Rationalität verstummen lassen. Wir haben uns an der Natur bedient und jede Ethik vergessen.
Nachhaltigkeit wird bereits in der Bibel beschrieben. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung ist ein sich durch die Heilige Schrift durchziehender Appell, an dem wir bei genauerer Lektüre nicht vorbeikommen. Und auch wenn sich manch ein Gelehrter auf die alleinigen Worte aus Genesis 1,28 stützt, stehen auch sie nicht zusammenhanglos: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier“. Zweifelsohne: Diese Zeilen klingen wie ein Freifahrtschein für uns alle. Allerdings schiebt schon 1. Mose 3,22 hinterher: „Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist“. Die Fertigkeit, dass wir als Geschöpfe unterscheiden können, was richtig und falsch ist, übereignet uns eine enorme Verantwortung gegenüber der Erde. Denn die Aufforderung Gottes, dass wir sie uns zu Eigen machen sollen, bedeutet am Ende auch die Pflicht zur Pflege des Planeten.