
"Deutschlands Reha-Branche ist in höchster Not"
München (obx-medizindirekt) - Mit einem dringenden Appell zum Handeln hat sich der Vorstandschef von einem der führenden Reha-Anbieter Deutschlands an den Bundesgesundheitsminister gewandt: Er halte den "Schlüssel dafür in den Händen, bundesweite, massive negative Einschnitte in der medizinischen Leistungserbringung" zu verhindern, schreibt Markus Zwick, Vorstandsvorsitzender der Johannesbad Gruppe, in einem Offenen Brief an Bundesminister Karl Lauterbach.
Der Johannesbad-CEO fürchtet das Aus für viele Reha- und Vorsorgeeinrichtungen, wenn es nicht schnellstens zu einem Umdenken im Bundesgesundheitsministerium kommt: "Dem Anspruch erkrankter Bürgerinnen und Bürger, ihre Arbeitsfähigkeit nach einer Erkrankung oder einer Operation zurückzuerlangen oder wieder am Alltag teilzuhaben, werden viele medizinische Einrichtungen unter den momentanen Voraussetzungen nicht viel länger nachkommen können", sagt der Chef der Unternehmensgruppe, die heute 13 Reha-Einrichtungen an elf Standorten in Deutschland betreibt.
"Deutschlands Reha-Branche ist in höchster Not. Denn sie wird von der Bundespolitik inmitten der vielen Krisen im Stich gelassen. Wir Unternehmer sagen: Nicht reden! Machen!", schreibt der Vorstandschef wörtlich an den Minister. Immer mehr der rund 1.100 Reha- und Vorsorgekliniken in Deutschland kämpfen nach Zwicks Worten zunehmend ums Überleben. Auch erste Insolvenzen gebe es bereits. Für Markus Zwick ist das eine wenig überraschende Entwicklung: "Wir bekämpfen eine Pandemie, der Personalmangel hat einen neuen Höhepunkt erreicht und die allgemeine Teuerungsrate trifft uns - wie alle - überdies massiv", so der CEO. Was, so heißt es in dem Appell, "die wichtige Arbeit für die Menschen in unserem Land immer schwerer, ja unmöglich" machten, seien politische Entscheidungen.