
- 07. Juli 2023
Äpfel: Runde, bunte und kerngesunde Stars im Obstregal
Der "Apfel-Geschmack" der Bundesbürger wandelt sich
Regensburg - Der Apfel ist die beliebteste Frucht der Deutschen. Jeder Bundesbürger isst pro Jahr etwa 24 Kilogramm Äpfel, was etwa 160 mittelgroßen Äpfeln entspricht. Damit liegt der Apfel weit vor der Banane, die mit rund 12 Kilogramm pro Kopf und Jahr auf Platz 2 liegt. Der Apfel erfreut sich heute nicht nur zur im Spätsommer beginnenden Erntezeit, sondern ganzjährig ungebrochener Beliebtheit - auch wenn sich die Apfel-Vorlieben der Bundesbürger im Wandel befinden.
Traditionelle eher säuerliche Sorten wie Jonagold oder auch Elstar haben ihren Zenit überschritten, heißt es beispielsweise von den Experten der LMS Agrarberatung. Viele deutsche Obstbauern, auf deren 34.000 Hektar Wiesen jährlich rund eine Million Tonnen Äpfel angebaut werden, setzen zunehmend auf neue Sorten, die den Geschmack der 2020-er Jahre besser treffen: Süße Sorten wie Gala, Braeburn oder die so genannten "Club-Äpfel" - Marken, die von privaten Unternehmen gezüchtet werden und für deren Anbau eine Art Mitgliedschafts-Gebühr gezahlt werden muss - sind die neuen Stars im Obstregal.
Eine echte "Powerfrucht" für die Gesundheit
Rund 2.000 Apfelsorten gibt es heute in Deutschland. Auch wenn Forscher heute darauf hinweisen, dass die Domestizierung des Wildapfels (Malus sieversii) zum heutigen Malus domestica, dem Kulturapfel, unter anderem durch den geringeren Säuregehalt, dazu geführt hat, dass weniger der für den Menschen antioxidativen und damit gesundheitsfördernd wirkenden Pflanzenphenole enthalten sind: Der Apfel bleibt, auch in seinen neuesten an veränderte klimatische Bedingungen und Verbrauchervorlieben angepassten Züchtungen, eine echte "Powerfrucht" für die Gesundheit.
"An apple a day keeps the doctor away", heißt eine bekannte Volksweisheit aus Großbritannien. Ein Apfel am Tag hält demnach den Doktor fern. Der Apfel liefert Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, leicht verdauliche Kohlenhydrate aus Frucht- und Traubenzucker sowie Pektin, einen Ballaststoff mit vielen positiven Eigenschaften.
Die Kraft des Apfels für ein starkes Herz
Gerade die Pektine haben in den letzten Jahren das Interesse vieler Forscher und Mediziner geweckt: Sie kommen in hoher Konzentration in der Schale und im Gehäuse von Äpfeln vor. Pektine sind unverdauliche Fasern und Gerüststoffe von Pflanzen und dienen im menschlichen Organismus als Ballaststoffe. Pektine werden in einem komplexen Verfahren, unter anderem aus dem Trester von Äpfeln, gewonnen. Studien der Florida State University und aus Österreich haben gezeigt: Das in Äpfeln enthaltene Pektin kann den Spiegel des LDL-Cholesterins, das für den Körper ungünstig ist, um etwa ein Viertel bis ein Drittel senken, ohne dass Medikamente erforderlich sind.
Wie sich der cholesterinsenkende Effekt des Apfels am besten nutzen lässt
Die cholesterinsenkende Wirkung des Pektins ist ab einer täglichen Aufnahme von sechs Gramm nachgewiesen. Allerdings kann diese Menge nicht allein durch den Verzehr eines täglichen Frühstücksapfels erreicht werden. Um den entsprechenden positiven Effekt vollständig nutzen zu können, müsste man bis zu zehn kleine oder fünf bis sieben mittelgroße Äpfel essen. In Deutschland ist reines Apfelpektin unter dem Handelsnamen "ApfelCholest" erhältlich. Dieses Präparat, das in der Bundesrepublik hergestellt wird, enthält in der empfohlenen Tagesdosis von fünf Tabletten sechs Gramm Apfelpektin - und somit den Pektin-Gehalt und die "Kraft" von zehn Äpfeln.
Mehr als 30 Vitamine und Spurenelemente
Beim Vitamingehalt punktet der Apfel besonders beim Vitamin C: Ein Apfel enthält etwa ein Fünftel des Tagesbedarfs des für ein funktionierendes Immunsystem so wichtigen "Baustoffs". Insgesamt trägt der Apfel mehr als 30 Vitamine und Spurenelemente unter seiner Schale: Besonders reich ist er beispielsweise an Kalium. Kalium spielt im menschlichen Organismus unter anderem eine zentrale Rolle bei der Reizweiterleitung von Nervenimpulsen: Der Körper braucht es für die Muskelarbeit, Herzfunktion und Regulation des Blutdrucks. 100 Gramm Apfel decken etwa ein Fünftel des Tagesbedarfs.
Auch Phosphor, Kalzium, Magnesium und Eisen stecken im Apfel. Etwa zwei Drittel der Apfel-Vitamine befinden sich in der Apfelschale oder direkt darunter. Ebenfalls in nennenswerten Mengen in der Frucht enthalten sind unter anderem das Provitamin A, die Vitamine B1, B2, B6 und E sowie Niacin und Folsäure. Besonders "alte" Apfelsorten verfügen zudem über einen hohen Gehalt an Polyphenolen. Sie schützen unsere Zellen vor freien Radikalen.
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