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Schloss Bonndorf in der Saison 2017:
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  • 02. März 2017

Schloss Bonndorf in der Saison 2017:

Von Bärbel Götz | Landratsamt Waldshut

Im Rahmen eines Mediengesprächs, das traditionell in Schloss Bonndorf stattfand, haben Landrat Dr. Martin Kistler und Kulturreferent Dr. Jürgen Glocker das Programm für die Saison 2017 des Kulturzentrums des Landkreises Waldshut vorgestellt. Anwesend war auch, wie in den vergangenen Jahren, Bonndorfs Bürgermeister Michael Scharf. Landrat Dr. Kistler sagte, das Programmheft habe im Jahr 2017 ein neues, frisches Layout, das ihm ausgezeichnet gefalle.

Er hob eingangs auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal von Schloss Bonndorf hervor: „Unser Kulturzentrum ist die einzige Mehrsparteneinrichtung des Südschwarzwalds.Schloss Bonndorf bietet neben Ausstellungen und einer Kammermusikreihe von europäischem Rang auch hochwertige literarische Angebote und Vorträge. Daneben finden immer wieder auch Spezialveranstaltungen für die Mitglieder des Freundes- und Förderkreises und für Sponsoren statt.“ Der Landrat sagte, der „kulturelle Leuchtturm“, der das Schloss ohne jeden Zweifel sei, leuchte dieses Jahr nicht nur weit nach Baden-Württemberg hinein, sondern fungiere in der Saison 2017 insbesondere auch als hervorragende Schnittstelle zwischen Südbaden und der benachbarten Schweiz.

Der Landrat führte weiter aus, dass die grenzüberschreitenden Aktivitäten des Schlosses im vergangenen Jahr insbesondere Frankreich gegolten hätten. In diesem Jahr richte sich nun der Blick über die Schweizer Grenze und insbesondere nach Schaffhausen: „Das freut mich ganz besonders, denn der Landkreis Waldshut ist dem Kanton Schaffhausen und dem Kanton Aargau u. a. über die Randenkommission und die Hochrheinkommission eng verbunden“. Neben einer großen, grenzüberschreitend angelegten Ausstellung habe Schloss Bonndorf in der neuen Saison allerdings auch erneut brillante Konzerte und herausragende literarische Veranstaltungen zu bieten: „Dafür, dass das Programmangebot des Kulturamts von vielen Sponsorinnen und Sponsoren sowie vom Freundes- und Förderkreis Schloss Bonndorf tatkräftig unterstützt wird, bin ich sehr dankbar.“

Ausstellungen: historisch und aktuell

Kulturreferent Dr. Glocker ging im Einzelnen auf die verschiedenen Kulturangebote der Saison 2017 ein. Die erste Ausstellung „Es wallet und siedet und brauset und zischt...: Darstellungen des Rheinfalls aus der Zeit zwischen 1750 und 1850“ sei eine kleine Sensation, denn sie biete den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich mit historischen Darstellungen des Rheinfalls aus der Perspektive hervorragender internationaler Künstler auseinander zu setzen und im Anschluss oder zuvor den Rheinfall von Schaffhausen, wie er sich heute darstellt, selbst zu erleben: „Schaffhausen und Neuhausen sind ja nur einen Katzensprung von uns entfernt“. Die Werke, die in Schloss Bonndorf gezeigt werden, stammen aus einer großen Schweizer Privatsammlung, so dass es sich nicht nur hinsichtlich des Themas, sondern auch im Hinblick auf die Ausstellungsobjekte, um eine grenzüberschreitende Veranstaltung handele: „Wir freuen uns selbstverständlich auch auf Besucherinnen und Besucher aus der Schweiz.“ Die Rheinfall- Ausstellung sei vom 2. April bis zum 2. Juli 2017 in Schloss Bonndorf zu sehen. Ergänzt werde die Präsentation durch einen reich illustrierten Katalog, der im Schloss zum Verkauf aufliegt. Die zweite Ausstellung der Saison 2017, so Jürgen Glocker weiter, greife eine lange Tradition des Kreiskulturzentrums auf. In der Vergangenheit habe das Kulturamt immer wieder herausragende Fotografen präsentiert, so etwa den Schweizer und „Wahl-Waldshuter“ Werner Bischof, Henri Cartier-Bresson oder Gisèle Freund. Vom 16. Juli bis zum 5. November 2017 zeige Schloss Bonndorf nun die Ausstellung „Perspektiven. Positionen zeitgenössischer Fotografie“, die Werke von Dirk Brömmel, Peter Riedlinger und Yamamoto Masao versammelt. Im Mittelpunkt stünden also Fotografen, die digital und analog arbeiten, stünden zwei deutsche Fotografen und ein japanischer Lichtbildner von internationalem Rang.

Konzerte auf höchstem Niveau

Die Konzertreihe der Bonndorfer Schlosskonzerte sei erneut sehr hochrangig besetzt. „Man kann durchaus von europäischem Spitzenniveau sprechen!“ Den Anfang machen am 6. Mai 2017 der Cellist Nicolas Altstaedt und der Pianist Alexander Lonquich mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven. Weiter geht es am 21. Mai mit dem herausragenden Belcea Quartet, das Kompositionen von Franz Schubert und Dimitri Schostakowitsch interpretiere. Am 24. Juni folgt das Klenke Quartett, das schon mehrfach in Schloss Bonndorf gastiert hat, mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms. Und vor der Sommerpause ist der Pianist Dejan Lazic mit Werken von Franz Liszt zu hören. Das erste Herbst-Konzert am 23. September gilt dem Trio Vivente und wird vom SWR mitgeschnitten und zu einem späteren Zeitpunkt auf SWR2 ausgestrahlt. Auf dem Programm stehen dann Werke von Ludwig van Beethoven und Emilie Mayer. Den Reigen der Abonnementkonzerte schließt die Pianistin Elena Bashkirova mit Kompositionen von Franz Liszt, Robert Schumann, Peter IIljitsch Tschaikowsky und Alexander Scrjabin. Bereits am 29. April sind Fabian Kläsener (Violine) und Lilian Akopova (Klavier) im Rahmen eines Preisträgerkonzerts der Volksbank Hochrhein Stiftung im Kulturzentrum des Landkreises zu Gast. Alle genannten Konzerte beginnen um 20 Uhr. Das traditionelle Konzert für Kinder hingegen ist auf Samstag, den 2. Dezember, 16 Uhr, angesetzt. Die Edition Seeigel wird „Jorinde und Joringel“ interpretieren. Die „Auswärts-Konzerte“ im Sedus Werk Dogern rücken am 1. April „Joni’s Soul“ und am 18. November das „Tingvall-Trio“ in den Mittelpunkt. Auch diese Reihe ist also erneut hochrangig besetzt.

Literatur und Grenzgebiete

Dasselbe gilt für die Sparte Literatur. Am 7. Mai 2017 kommen die baden-württembergischen Literaturstipendiatinnen Verena Boos, Maren Kames und Marie Malcovati ins Bonndorfer Schloss, bevor sie ihre Lesereise in Karlsruhe und Stuttgart fortsetzen. Am 13. Mai 2017 stellt Christoph Ransmayr sein hochgelobtes und gepriesenes neues Buch „Cox oder Der Lauf der Zeit“ im Bonndorfer Schloss vor. Andreas Platthaus schrieb über dieses Werk: „Was für eine Kunst! Weltliteratur!“. Am 25. Juni kommt Zsuzsa Bánk nach Bonndorf und stellt ihren neuen Roman „Schlafen werden wir später“ vor. Zsuzsa Bánk wurde bereits mehrmals mit hochrangingen Preisen geehrt. Die letzte Veranstaltung des Jahres am 22. Oktober gilt einem Bonndorfer: Im Rahmen der Dahrendorf Lecture 2017 wird Clemens Blattert SJ zum Thema „Herausforderung Jugend“ sprechen.


Ressort: Lörrach

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