Skip to main content
Regionalportal und Internetzeitung für Pressemeldungen!
Braunbärin Clara ist gestorben
Bärin Clara im Herbst 2021 ©BÄRENWALD Müritz_R. und M. Maywald
  • 11. Januar 2022

Braunbärin Clara ist gestorben

Von Susanne von Pölnitz | VIER PFOTEN

Trauer im VIER PFOTEN BÄRENWALD Müritz

Hamburg/Stuer – Die Mitarbeiter:innen des BÄRENWALD Müritz mussten Abschied von Braunbärin Clara nehmen, die am Montag im Alter von 29 Jahren verstorben ist. Sie lebte seit acht Jahren in dem Bärenschutzzentrum der internationalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN. „Für uns ist es sehr schmerzlich, Clara zu verlieren. Sie war eine scheue, aber überaus liebenswerte Bärin“, sagte Winnie Rösner, Betriebsleiterin im BÄRENWALD Müritz.

Bereits im Mai vergangenen Jahres beobachteten die Tierpflegerinnen, dass Clara immer weniger fraß und schließlich gar keine Nahrung mehr zu sich nahm. Marc Gölkel, Tierarzt des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW), untersuchte Clara damals. Dabei entdeckte der Veterinärmediziner eine Darmeinstülpung, die einen operativen Eingriff erforderlich machte. Clara überstand den Eingriff gut, musste jedoch zwei Wochen in ihrem Bärenhaus in Quarantäne verbringen, damit die große Narbe an ihrem Bauch verheilen konnte. Die Untersuchung des Gewebes, das Clara während der Operation entnommen wurde, ergab, dass Clara unter Krebs litt, der jedoch bei einer weiteren Operation entfernt werden konnte. Die Bärin erholte sich im vergangenen Jahr zunächst gut von der OP und genoss ihr Leben in dem weitläufigen BÄRENWALD-Gehege. Im November 2021 ging Clara wie gewohnt in Winterruhe, erwachte jedoch ungewohnt früh bereits im Januar. Dabei zeigte sie einen verschlechterten Allgemeinzustand.

Eine Untersuchung im IZW, zu dem Clara vom BÄRENWALD Müritz aus transportiert wurde, bestätigte leider die Befürchtungen: Die Computertomografie ergab, dass sich Bereiche ihres Magenausgangs vergrößert hatten. Worum genau es sich genau handelt, wird erst die sich anschließende pathologische Untersuchung ergeben. Es liegt aber der Schluss nahe, dass es sich um einen Folgetumor handelt, so die Expert:innen. Aufgrund des Untersuchungsergebnisses entschied sich der zuständige Tierarzt dafür, Clara von ihrem Leiden zu erlösen.

Clara lebte seit 2013 im BÄRENWALD Müritz. Sie kam gemeinsam mit ihrer bereits verstorbenen Mutter Mary und ihrer ebenfalls verstorbenen Schwester Sonja aus dem Tiergarten Mönchengladbach in das Schutzzentrum. Die Bärin Clara war etwas ängstlich und sensibel. Clara konnte sich zunächst nur langsam in den BÄRENWALD Müritz einleben, und sie brauchte lange, um das komplette weitläufige Gehege anzunehmen. Aber unter den artgemäßen Bedingungen des BÄRENWALD Müritz wuchs Claras Selbstbewusstsein. Zuletzt teilte sie sich ein Gehege mit der ebenfalls betagten Bärin Sindi. Nachdem im Sommer 2021 Claras Diagnose deutlich machte, dass es nicht gut um die Bärin stand, kümmerten sich die Tierpflegerinnen weiterhin sehr liebevoll um sie, so dass die Bärin ihren Lebensabend im BÄRENWALD wohlbehütet verbringen konnte.

„Wir werden unsere Clara vermissen und wir werden uns immer an sie erinnern“, betonte Winnie Rösner. Clara wird, genauso wie alle anderen Bären, die im BÄRENWALD Müritz gelebt und ihr Lebensende erreicht haben, einen Erinnerungsstein bekommen – unter einer riesigen, alten Hainbuche mitten im Park.


Ressort: Energie und Umwelt

Comments powered by CComment

Weitere Nachrichten