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Radioaktives Fukushima-Abwasser darf nicht ins Meer!
Kernkraft
  • 10. März 2023

Radioaktives Fukushima-Abwasser darf nicht ins Meer!

Von IPPNW Schweiz

Die 1,32 Millionen Tonnen radioaktiver Abwässer aus der Katastrophe des Atomkraftwerks Fukushima können diesen Sommer keinesfalls in den Pazifik entsorgt werden. Mit dieser Forderung wird die japanische Regierung konfrontiert. Absender sind die Ärzte und Ärztinnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW Schweiz).

Zürich – Die tief beunruhigte Ärzte-Organisation stellt sich mit ihrem Anliegen hinter die japanischen Fischer und das Pazifische Inselforum (PIF). Die durch die Unfall-Verstrahlungen bereits erlittenen Wirtschafts- und Reputationsschäden, so die Fischer, würden nur noch verstärkt und die Konsumierenden die Fische aus der Region meiden lassen. Das direkt betroffene Inselforum – es liegt im Strom der gefährdeten Gewässer – kritisiert Quantität und Qualität der Daten der japanischen Behörden. PIF hat deshalb ein unabhängiges Expertengremium beauftragt, um die Abwasserprobleme lösen zu helfen. Überdies verlangt es eine Verschiebung der bevorstehenden Einleitung des kontaminierten Wassers in den Pazifik.

Neue Einzelheiten der Folgeschäden

Obwohl fast wieder vergessen, sind laut den Ärzten und Ärztinnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW Schweiz) die Folgeschäden der Fukushima-Katastrophe an Japans Küste bei weitem nicht behoben. Zitiert wird Akira Ono, der Leiter des  zerstörten AKW. Ihm zufolge würden immer noch 12 Jahre nach dem zerstörerischen Erdbeben mit seinem Tsunami neue Details über die Schäden in den Reaktoren erkannt. Und wann die Stilllegung abgeschlossen ist, sei kaum voraussehbar. Die zurzeit dringlichste Aufgabe ist gemäss Direktor Ono die Entsorgung grosser Mengen an aufbereitetem, jedoch immer noch radioaktivem Wasser ins Meer.

Jürg Joss, Vorstandsmitglied der IPPNW Schweiz: «Noch heute fällt aus den 2011 explodierten AKW-Reaktoren in Fukushima täglich kontaminiertes Wasser an, das aufgefangen und technisch aufwändig aufbereitet werden muss. Dabei werden bis 62 verschiedene radioaktive Isotope herausgefiltert.  Das dem Wasser verwandte Element Tritium jedoch verbleibt im Wasser.  Die Filteranlagen filtern einen Grossteil,  aber nicht alle Verunreinigungen aus dem Wasser: Es verbleibt auch im gereinigten Wasser immer noch ein Rest an unerwünschten Isotopen.»

TEPCO, Betreiberin des AKW-Fukushima, ist der Meinung, das Abblassen des radioaktiven Wassers sei unbedenklich. Dies müsse aber in Frage gestellt werden, ist Joss überzeugt: «Ob verdünnt oder nicht, es wird immer noch eine gigantische Menge – 1 Peta Bequerel – in den Pazifik freigesetzt. Und weil die Behörden nicht alles auf einmal freigeben wollen, wird sich das Ablassen des bereits akkumulierten radioaktiven Wassers über 30 bis 40 Jahre hinziehen.» Doch der Fukushima-Betreiber stehe auch aus verschiedenen weiteren Gründen unter Druck und strebe eine «rasche Lösung» an.

Globale atomare Verstrahlung

Für die atomkritische Schweizer Ärzteschaftsorganisation ist klar, dass die «gereinigten» Abwasser vor dem Abfliessen in die Natur seriös auf radioaktive Beiprodukte (Nuklide) zu testen sind. Und zwar durch unabhängiges Fachpersonal. Denn nach allen Atomwaffentests und dem globalen Betrieb von rund 400 Atomkraftwerken sowie mehreren Unfällen sei die «Umgebungsverstrahlung im vergangenen Jahrhundert weltweit rapide angestiegen», warnt Jürg Joss. Vor allem auch der zivilen und militärischen Anwendung nuklearer «Errungenschaften» wegen.

«Die einzige Massnahme zur Reduktion der künstlichen Umweltverstrahlung» ist für die Schweizer Ärzte und Ärztinnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges, «der  Atomausstieg sowie der Verzicht auf die Atombewaffnung.» Danach werde sich die Menschheit allerdings noch einige Hunderttausend Jahre gedulden müssen – bis die Halbwertszeit der künstlichen radioaktiven Elemente im Müll der Atomkraftwerke zerfallen sind.




Ressort: Energie und Umwelt

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