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Künstler Luke Jerram zur Eröffnung der Gaia-Ausstellung im Dom St. Blasien
Gaia in St. Blasien ©Hochschwarzwald Tourismus GmbH
  • 03. Oktober 2025

Künstler Luke Jerram zur Eröffnung der Gaia-Ausstellung im Dom St. Blasien

Von Anna Freund | Hochschwarzwald Tourismus GmbH

„Das Kunstwerk lässt Raum für Kreativität“

Ab sofort ist das Kunstwerk Gaia im Dom in St. Blasien zu sehen. Die detailgetreue Abbildung der Erdkugel mit einem Durchmesser von zehn Metern rotiert in rund drei Metern Höhe unterhalb der Domkuppel und bietet Besucher:innen bis zum 9. November 2025 die einmalige Gelegenheit, die Erde so zu sehen, wie es sonst nur aus dem All möglich ist. Vor der Eröffnung gab der britische Künstler Luke Jerram Einblicke in seine Arbeit.

Mit 1,3 Millionen Mal kleiner als die reale Erdkugel, mit einem Gesamtgewicht von 130 Kilogramm kreist die Kunstinstallation Gaia, ein illuminierter Globus, ab heute unter der 36 Meter weiten Domkuppel von St. Blasien – begleitet von einer eigens für sie geschaffenen Musikkomposition. Bis zum 9. November wird die maßstabsgetreue und dreidimensionale Abbildung unseres Planeten, die aus Originalaufnahmen der NASA zusammengesetzt wurde, im Dom hängen und dort zum Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen werden. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung fand am Freitag im Beisein zahlreicher Gäste statt.

„Meine Kunstwerke sollen eine Möglichkeit sein, Menschen zusammenzubringen, um über sensible Themen wie beispielsweide den Klimawandel zu sprechen“, berichtete der Schöpfer des Kunstwerks in einem Gespräch vor der Eröffnung. Luke Jerram, der zurzeit in Bristol an neuen Ausstellungsprojekten arbeitet und deshalb nicht persönlich anwesend sein konnte, hob die Besonderheit der Ausstellung im St. Blasier Dom hervor: „Sie ist so besonders, weil diese Weltkugel einen Durchmesser von zehn Metern hat und damit die größte Gaia ist, die bisher in Deutschland gezeigt wurde“, sagte der Künstler. Er sei gespannt zu sehen, wie die Kunstinstallation in dieser riesigen Kathedrale wirke und freue sich sehr darauf, „das Verhältnis dieser großen Weltkugel zur großen Kuppel zu sehen“, erklärte Jerram.

Das Wanderkunstwerk Gaia tourt seit 2018 durch die ganze Welt und wurde bereits an den unterschiedlichsten Orten präsentiert. So war es unter anderem auch in verschiedenen Kirchen ausgestellt. Im Frühjahr 2023 wurde Gaia in der Dresdener Frauenkirche von Marianne Wriedt aus St. Blasien und Hedwig Kaiser aus Häusern gesehen, woraufhin beide die Idee hatten, das Kunstwerk nach St. Blasien zu holen. Ins Leben gerufen wurde die Ausstellung schließlich vom Werbe- und Aktivkreis, der Stadt St. Blasien, dem Kolleg und der Seelsorgeeinheit St. Blasien sowie der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Gefördert wurde das Projekt durch die Erzbischof Hermann Stiftung.
„Ich war schon einige Male in Deutschland, aber ich war noch nie im Schwarzwald“, antwortete der Künstler auf die Frage, ob er schon einmal in der Region gewesen sei und ergänzte: „Es sieht auf Fotos wirklich wunderschön aus – ich merke, dass ich da etwas verspasst habe“, sagte Jerram.

Auf die Frage, was ihn zu Gaia inspiriert habe, nannte Jerram den erstmals vom Autor Frank White beschriebenen sogenannten Overview-Effekt. Seit Jahrtausenden hätten die Menschen den Mond angeschaut. Sein Anblick habe alle Kulturen geprägt und zu Kunstwerken inspiriert. Doch der Blick von außen auf die Erde sei relativ jung, erläuterte der Künstler. Als Apollo 8 im Jahr 1968 zum Mond aufbrach und ein Astronaut die Kamera umdrehte, sei das Bild vom blauen Planeten, der in der Dunkelheit schwebt, um die Welt gegangen. Damals habe eine neue Wahrnehmung stattgefunden, sei ein neues Bewusstsein für die Heimat der Menschheit entstanden.

Gaia sei ein Kunstwerk, das auf die Thematik der planetaren Gesundheit aufmerksam machen soll, betonte Jerram: „Man sieht die Fragilität der Erde, aber auch ihre Stärke. Es stellt sich das Gefühl ein, dass mit dem Erdball eigentlich alles in Ordnung ist, dass er momentan lediglich an der Menschheit krankt. Als Künstler kann ich Dinge, zum Beispiel die Klimakrise, anders kommunizieren als es Wissenschaftler können und das gibt mir auch eine gewisse Verantwortung, solche Themen zu vermitteln.“

Auf die Frage, ob ihn Naturwissenschaften generell besonders interessieren, antwortete der Künstler: „Naturwissenschaftler, Künstler und Ingenieure –sie alle interessieren sich dafür, woraus die Welt gemacht ist und wie die Dinge funktionieren. Wir finden oft verschiedene Antworten, aber wir stellen alle dieselben Fragen. Ich arbeite viel mit Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammen, um meine Kunstwerke zu entwickeln. Für Gaia habe ich mit einer Firma, die Heißluftballons herstellt, zusammengearbeitet, hochauflösendes Bildmaterial der NASA verwendet und einen kleinen Motor benutzt, der dafür sorgt, dass sich die Weltkugel langsam dreht. Manchmal braucht es gar keine künstlerische Interpretation, sondern nur eine so detaillierte Präsentationsweise – denn die Natur an sich ist schön.“

Von zentraler Bedeutung für den Künstler sei außerdem, dass Gaia ein Ort der Begegnung sein soll: „Meine Kunstwerke erlauben verschiedene Zugangsweisen. Wenn man sich Gaia als Umweltaktivist anschaut, wird man es anders erfahren, als wenn man ein Hobby-Meterologe oder ein Lehrer ist. Ein verliebtes Paar genießt es vielleicht einfach, unter Gaia entlang zu spazieren und Kinder haben Spaß, darunter hin und her zu rennen. Dass meine Kunstwerke solche Spielräume eröffnen, ist mir wichtig. Ich mag den Aspekt, dass das Kunstwerk anderen Menschen den Raum gibt, um selbst kreativ zu werden“, konstatierte Jerram.

Die Gaia-Ausstellung wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet. Unter anderem finden vier hochkarätige Klassikkonzerte im Dom unter der illuminierten Erdkugel statt. Den Auftakt macht am am Samstag, 4. Oktober, um 16 Uhr das mehrfach preisgekrönte Ensemble Capella de la Torre.

Tickets für alle Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung einschließlich der vier Sonderkonzerte gibt es bei allen Tourist-Informationen der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, telefonisch unter +49 (0)7652/1206-0 sowie unter hochschwarzwald.de/gaia.

Die Öffnungszeiten der Gaia-Ausstellung im Dom sind von Montag bis Samstag von 8:30 Uhr bis 18:30 Uhr und sonntags von 12:30 Uhr bis 18:30 Uhr. An den Freitagen wird die Öffnungszeit bis 20:30 Uhr verlängert.

Der Eintritt zur Gaia-Ausstellung ist frei. Um eine Unterstützung durch Spenden wird jedoch gebeten.

Weitere Informationen zur Gaia-Ausstellung und dem begleitenden Programm sind zu finden unter: hochschwarzwald.de/gaia.




Ressort: Waldshut

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