- 07. November 2023
App oder Webseite nutzen – das sind die Vor- und Nachteile
Das Smartphone ist zur Zentrale der digitalen Welt geworden und immer mehr Webseitenbetreiber bieten ihr Angebot auch per App an. Aber was lohnt sich eigentlich wirklich und für wen? Ein gutes Beispiel stammt aus der Glücksspielbranche, denn hier konnte die Interwetten App im Test überzeugen. Schnell verfügbar inklusive aller wichtiger Funktionen spricht sie vor allem jene an, die häufig am Wettspiel teilnehmen. Es gibt aber in anderen Branchen auch immer wieder Beispiele, wo Apps nicht den vollen Leistungsumfang liefern können und dann ist die Webseite die bessere Wahl. Wir verraten die Vor- und Nachteile von App- und Website-Nutzung und für wen sich welche Option lohnt.
Komfort – hier schneiden Apps besser ab
In Sachen Shopping zeigten sich die digitalen Konsumenten bereits 2017 fortschrittlich und setzten mit einem Anteil von 52 % auf die Nutzung von Apps. Dieser Anteil steigt, da immer mehr Shops entsprechende Anwendungen auf den Markt bringen und der Benutzerkomfort verbessert wurde. Eine App ist grundsätzlich auf das Smartphone als Endgerät angepasst und zeigt daher die bessere Auflösung. Hinzu kommt, dass sich Nutzer mit der Push-Funktion
informieren lassen können. So zeigt die App beispielsweise an, wenn eine neue Nachricht eingegangen ist, wenn ein Produkt versandt wurde oder wenn neue Angebote im Shop verfügbar sind.
Mobile Websites werden zwar mittlerweile auch auf die Bildschirmgröße des Geräts angepasst, haben aber keinerlei Zusatzfunktionen wie Push-Informationen. Wer hier wissen möchte, ob es etwas Neues gibt, der wird manuell nachschauen müssen. Vielnutzer profitieren von der App auf dem Smartphone, da sie in Sachen Komfort besser abschneidet.
Geschwindigkeit – ein weiterer Vorteil der App
Geduld ist eine Tugend, die den meisten Menschen abhandengekommen ist. Geht es ums Surfen im Internet, legen wir Wert darauf, dass es schnell geht. Schon Seitenladezeiten von mehr als vier Sekunden gelten aus Optimierungsgründen als ungeeignet. Da Apps sämtliche Nutzungsdaten im lokalen Speicher ablegen, können sie deutlich schneller Ergebnisse liefern. Das benötigt weniger mobile Daten, ist somit sparsamer und funktioniert effizienter. Es gibt mittlerweile sogar Programme fürs Handy, die eine Offline-Funktion integriert haben. Hier werden die notwendigen Daten nur dann heruntergeladen, wenn gerade eine WLAN-Verbindung verfügbar ist. Genutzt wird diese Funktion beispielsweise bei Navigations-Apps. Es muss nicht ständig neues Kartenmaterial heruntergeladen werden, was Akku und mobile Daten schont. Die App ist dann auch einsatzbereit, wenn keine Netzverbindung besteht – ein klarer Vorteil gegenüber der mobilen Website.
Datenschutz – klarer Punkt für die mobile Website
Die Gefahren des Internets sind ein wichtiges Thema und sie machen auch vor Smartphones nicht halt. Lange galten Mobiltelefone als sicherer, mittlerweile weiß man es besser. Gefahr droht aber nicht nur von Hackerseite, auch Shops nutzen Daten, um effektiv zu werben. Viele Apps fordern bei Nutzung Zugriffsberechtigungen ein, die gar nicht immer nötig sind. So braucht der Onlineshop eigentlich keinen Zugriff auf die Kamera oder das Adressbuch des Nutzers. Die gute Nachricht ist, dass diese Zugriffe verweigert werden können.
Aus Sicht des Datenschutzes ist die mobile Website bei manchen Angeboten die bessere Lösung. Hier ist Facebook ein gutes Beispiel. Wer das soziale Netzwerk über die App nutzt, gibt ihm Zugriff auf das Adressbuch und die eigenen Telefonnummern. Über die mobile Website wird das verhindert, da kein direkter
Telefonzugriff über den Browser möglich ist. Die Schattenseite dabei ist, dass der mobile Browser anfälliger für Hackerangriffe ist. Wer hier im falschen Netzwerk surft (ungeschütztes WLAN) oder unsachgemäß mit Passwörtern umgeht, läuft schneller in Gefahr, ausspioniert und gehackt zu werden.
Speicherplatz – ein weiterer Vorteil für die mobile Website
Apps werden als Download direkt auf dem Handy gespeichert und nehmen somit Speicherplatz mit. Laufen sie unbemerkt im Hintergrund oder tauschen Daten mit dem Internet aus, kostet das Akkuleistung. Mobile Websites speichern Daten im Cache, der sich nach der Browsernutzung ganz einfach löschen lässt. Es ist kein Download erforderlich, die Daten landen im Zwischenspeicher und können vollständig entfernt werden. Für Smartphones mit begrenzter Kapazität kann es nachteilig sein, wenn zu viele Apps heruntergeladen werden. Da der Speicherplatz aber immer weiter zunimmt, ist eine Gefahr nur bei Nutzern zu sehen, die Hunderte Apps verschiedener Anbieter auf ihrem Gerät speichern.
Im Schnitt haben die Deutschen allerdings nur 31 Apps auf dem Handy, hinzu kommen vorinstallierte Anwendungen, die sich nicht löschen lassen. Das reicht nicht aus, um die Speicherkapazität eines modernen Smartphones zu erschöpfen.
App vs. Webseite – der Blick aus Sicht von Händlern und Dienstleistern
Wir sehen einen klaren Vorteil der App, wenn es um Benutzerkomfort und Datenverbrauch geht. Das Thema Datenschutz ist immer vom Programmierer der App abhängig. Wer das Vertrauen seiner Kunden nicht missbrauchen möchte, nutzt so wenige Daten wie möglich während der Appverwendung. Gemessen an der steigenden Nutzerzahl von Apps macht es für Unternehmen Sinn, wenn Kunden Dienstleistungen direkt per Smartphone-App buchen oder Produkte direkt auf diesem Weg einkaufen können. Die Gründe sind vielfältig und gehen weit über Komfort, Schnelligkeit und Datenschutz hinaus:
- Sonderfunktionen sind durch Zugriffsberechtigungen auf Kamera, Mikrofon oder GPS möglich (z.B. QR-Codes scannen, Preise auslesen etc.).
- Der Nutzer muss sich nur einmal per App anmelden und kann sich anschließend via Fingerprint wieder einloggen.
- Bei aktivierter Push-Option können Nachrichten und Werbung direkt aufs Handy gesendet werden.
- Interaktive Nutzungsmöglichkeiten lassen sich auf einer mobilen Website kaum umsetzen, per App aber schon.
- Die Gesamtzahl der Nutzer lässt sich besser verwalten, Marketinginhalte und Angebote können spezifisch für bestimmte Gruppen bereitgestellt werden.
Für Unternehmen ist es aus vielerlei Gründen wichtig, eine App für den eigenen Betrieb bereitzustellen. Das trifft vor allem dann zu, wenn Nutzer häufig interagieren. Die rein informative Website ist als mobile Variante völlig ausreichend, der Shop allerdings sollte als downloadbare App bereitgehalten werden. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der App-Nutzer weiter steigt. Das liegt einerseits am Komfort, andererseits aber auch an der Personalisierung. Mobile Websites sind unpersönlicher, außer der Kunde loggt sich aktiv ein.
Fazit: App und mobile Website haben Vor- und Nachteile
Es gibt klare App-Vorteile, aber auch Punkte für die mobile Website. Für Unternehmen ist es sinnvoll, beide Optionen bereitzuhalten, um dem Endverbraucher die maximale Vielfalt zu bieten. Aus Verbrauchersicht ist die App-Nutzung nur dann zu empfehlen, wenn ein Angebot häufig verwendet wird und wenn das Unternehmen dahinter seriös und zuverlässig ist. Grundsätzlich gilt bei jeder Art der Internetnutzung das Gebot der Vorsicht. Möchte die App ohne erkennbaren Grund Zugriff auf das Telefonbuch, kann dieser Wunsch abgelehnt werden. Bei Nutzung von mobilen Websites ist die Akzeptanz von Cookies ebenfalls keine Pflicht. User können viel dazu beitragen, sich sowohl per App als auch per mobiler Website sicher durchs Internet zu bewegen.
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