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Gemeinsam für Qualität – Das Projekt „Prozess Zukunftstrategie Hochschwarzwald“ startet mit digitaler Auftaktveranstaltung
Ortsplan Hochschwarzwald - Grafik ©Hochschwarzwald Tourismus GmbH
  • 03. Dezember 2025

Gemeinsam für Qualität – Das Projekt „Prozess Zukunftstrategie Hochschwarzwald“ startet mit digitaler Auftaktveranstaltung

Von Anna Freund | Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Wie gelingt die Transformation vom saisonabhängigen Tourismus hin zum (schneeunabhängigen) Ganzjahrestourismus? Wie kann das touristische Angebot erweitert, gleichzeitig aber die ursprünglichen Orts- und Landschaftsbilder erhalten werden? Wie können die Gemeinden im Hochschwarzwald voneinander profitieren, sich als Teil eines Gesamtbilds verstehen und gleichzeitig ihre individuellen Potenziale und Stärken vor Ort fokussieren und ausbauen? Um diese und weitere Fragen dreht sich das von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH initiierte Projekt „Prozess zur Zukunftsstrategie Hochschwarzwald“.

Hinterzarten - Unter dem Motto „Wie können wir gemeinsam Zukunft gestalten“ fand Ende November der erste digitale „Zukunfts-Espresso“ statt, bei dem die Ortsvorstände aller 21 Mitgliedergemeinden dazu eingeladen waren, mit dem Geschäftsführer Patrick Schreib sowie Mitarbeitenden der Hochschwarzwald Tourismus GmbH in einen ebenso lockeren wie zielgerichteten Austausch über drängende Zukunftsfragen für die Region zu kommen. Ausgangspunkt des Projekts „Prozess zur Zukunftsstrategie Hochschwarzwald“ ist die Frage, wie man den Hochschwarzwald langfristig als Reiseziel attraktiv und gleichzeitig für die Menschen vor Ort lebenswert gestalten kann. Das zentrale Ziel ist dabei die gemeinsame Entwicklung einer Zukunftsstrategie für die Region mit ihren 21 Orten, 90.000 Einwohnern und circa 17.000 Gästebetten.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Erarbeitung der Zukunftsstrategie soll dabei die Stärkung der einzelnen Orte in ihren individuellen Qualitäten sein. Die Fragen, die der Entwicklung eines gemeinsamen Zukunftskonzepts zugrunde liegen, sind zum Beispiel: Was zeichnet einen „guten Ort“ aus – und warum fühlen sich Menschen dort wohl? Welche Stärken und Identitäten haben die einzelnen Orte? Wie können diese gestärkt werden? Aber auch: Wo bestehen Probleme oder Defizite, die angegangen werden sollten? Im Rahmen des Projekts wird es deshalb unter anderem auch eine gemeinsame Reise durch die 21 Gemeinden geben, bei der die einzelnen Ortsprofile und -potenziale in den Blick genommen und Gespräche mit den Einheimischen geführt werden. Damit soll auch signalisiert werden, dass die Tourismusentwicklung nicht isoliert, sondern immer als Teil der regionalen Lebensqualität, Ortsgestaltung und Gemeinschaftsentwicklung, zu betrachten ist.

Die touristische Nachfrage sei außer von den naturräumlichen Potenzialen, also dem ursprünglichen Angebot, stark von dem abgeleiteten Angebot vor Ort abhängig, erklärte Patrick Schreib während der Konferenz. Dies sei zum Beispiel das Bettenangebot nach Umfang, Qualität und Zielgruppenkongruenz sowie die Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten mit ihren Alleinstellungsmerkmalen und Kapazitäten während der unterschiedlichen Jahreszeiten. Das abgeleitete Angebot sei da, wo Wertschöpfung entstehe, erklärte der Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH.

Der „Prozess zur Zukunftsstrategie Hochschwarzwald“ steht als Impulsprojekt im Spannungsfeld zwischen der Etablierung einer gesamtheitlichen regionalen Identität im Sinne von „Wir sind der Hochschwarzwald“ und unterschiedlichen lokalen Ausgangssituationen beziehungsweise Interessen. Eingeschränkte Budgets und knappe finanzielle Ressourcen oder fehlende Infrastruktur stellen ungleiche Entwicklungsmöglichkeiten dar. Hier kann ein gemeinsames Zukunftsverständnis besonders wertvoll sein und helfen, eine verbindende Strategie für die Region zu formulieren. Die Hochschwarzwald Tourismus GmbH will hier als Bindeglied fungieren, um die Kompetenzen vor Ort zu bündeln. Ihre Vision ist ein gemeinsamer Infrastrukturtopf pro Jahr, aus dem Projekte finanziert werden können – basierend auf einem klaren, regional abgestimmten Investitionsplan der Gemeinden.

Angeleitet wurde die Konferenz von der österreichischen Kreativ-Agentur nonconform, deren Kernkompetenz darin liegt, durch partizipative Methoden Veränderungsprozesse einzuleiten. Es gehe darum, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ernst zu nehmen und sie in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen, so Roland Gruber, der als Mitbegründer von nonconform und Moderator der Auftaktveranstaltung spannende Einblicke in sein Arbeitsfeld zwischen Architektur, Lokalpolitik und Kulturmanagement vermittelte. So präsentierte Gruber einige Projekte, die er bereits realisiert hat und bei denen beispielsweise Brachflächen oder leerstehende Gebäude zu neuen Orten der Begegnung umgestaltet wurden. „Manchmal braucht es nicht viel, genügt schon eine kleine künstlerische Intervention, um einen Platz oder ein Gebäude aufzuwerten und den Ort (wieder) lebenswert zu machen“, so Gruber.

Passend zum partizipativen Ansatz von nonconform wurden alle Teilnehmer:innen der digitalen Auftaktveranstaltung aufgerufen, sich direkt einzubringen und ihre Erwartungen an das Projekt zu formulieren. Nach 90 Minuten intensiven Brainstormings, das teilweise auch in Kleingruppen umgesetzt wurde, verabschiedeten sich die Akteur:innen, bereichert um zahlreiche Anregungen und Impulse, aus dem Chat. Weiter geht es im Januar 2026 mit dem zweiten digitalen Zukunfts-Espresso, bevor die gemeinsame Reise der Ortsvorsteher:innen im April und die Klausur im Sommer 2026 auf der Agenda stehen. Eine Präsentation der Ergebnisse des Projekts ist für Ende des Jahres 2026 vorgesehen.

Das Projekt wird durch das LEADER-Förderprogramm der Europäischen Union unterstützt, das für die „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ vorgesehen ist. Ziel des Förderprogramms ist es, gemeinsam vor Ort mit Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie kommunalpolitischen Entscheidungsträgern, ländliche Regionen zukunftsfähig zu gestalten.


Ressort: Hochrhein

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