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Passion.Leidenschaft. Zwei Parallel-Austellungen im Museum Haus Löwenberg

Passion in Seide und Gold. Die Gengenbacher Passionsteppiche und ihr historisches Umfeld

Selbst schon eine Attraktion als herausragende Kunstwerke der späten Renaissance, wird nunmehr der faszinierende Zusammenhang der Gengenbacher Passionsteppiche mit den Bildvorlagen und den weiteren Exemplaren dieser Serie hergestellt.

Die Tapisserien wurden zwischen 1590 und 1620 für protestantische Auftraggeber in Straßburg gewirkt und vereinen kostbare Materialien, große handwerkliche Fertigkeit und hohe künstlerische Qualität.

Dass nur noch etwa zwanzig Exemplare der höchst empfindlichen Stücke vorhanden sind, mag nicht verwundern und stellt zugleich einen Teil des besonderen Werts dar. Je etwa zu einem Drittel befinden sie sich in Straßburg und Paris, im Metropolitan Museum of Art New York und im Museum Haus Löwenberg in Gengenbach.

Angestoßen durch den Auftritt der Gengenbacher Teppiche im Museum Haus Löwenberg, arbeitet seit über vier Jahren ein internationales Team unter der Leitung der Berner Professorin für Textile Künste, Birgitt Borkopp-Restle, und dem Hasslocher Kunsthistoriker Hanns Hubach an diesem Thema und bezieht das weltweite Netzwerk der Textilforschung ein. So wurden verschollene und bisher nicht bekannte Stücke entdeckt und erlauben nunmehr die Zusammenschau aller in Europa erhaltenen Teppiche in der Ausstellung.

Detaillierte Recherchen belegen, wie intensiv und virtuos die Entwerfer der Teppichmotive vorgingen, wenn sie sich der damals höchst populären Grafik von Dürer und aus dem Dürer-Umkreis als Vorlagen bedienten. Deren kunstfertige Kombination fand unter Zeitgenossen höchste Anerkennung; heute würde sie als Skandal gebrandmarkt.

Die Zusammenarbeit mit dem Museum Frieder Burda ermöglicht den Kontakt zu Arnulf Rainer und sorgt für ein weiteres spektakuläres Element der Ausstellung: Seine Serie der 15 übermalten Ausschnitte der Gengenbacher und New Yorker Teppiche stellen Kunstwerke von internationalem Rang mit zugleich lokalem und regionalem Bezug dar.

Schäm dich! Spring doch!

Eifern und Geifern im Internet und auf der Straße

Zwei künstlerische Installationen greifen das biblische Thema auf und führen es in die beklemmende Aktualität menschlicher Hemmungslosigkeit. Bei den kunsthistorischen Szenen der Gefangennahme, Verspottung und Kreuzaufrichtung haben Künstler die Meute geifernder Personen mit äußerst ausdrucksstarken Gesichtern ausgestattet. Diese bilden die inhaltliche und gestalterische Überleitung zu den Installationen:

Schäm dich!

Der Betrachter sieht sich in der Andeutung eines öffentlichen Raums mit Anschlägen konfrontiert, an denen Beispiele der „Hassrede“ aus dem Internet versammelt sind, Äußerungen der Verachtung, des Hasses, von Neid und Missgunst. Er begegnet zugleich menschlichen Gesichtern mit Ausdrücken höchster Emotionalität, von denen diese Aussagen stammen könnten, durchschreitet dabei aber auch einen Wald von herabhängenden Spiegeln, die sein eigenes Gesicht reflektieren. Anschläge von Blättern mit leeren Sprechblasen und bereit liegendem Schreibgerät ermöglichen die Artikulation der eigenen Position zum gerade Wahrgenommenen.

Spring doch!

Ausgangspunkt sind Berichte, nach denen Beobachter eines potentiellen Selbstmörders zum Vollzug des Selbstmordes animieren und begierig darauf sind, ein spektakuläres Film- und Fotomotiv zu erfassen. - So zuletzt bei einem Vorfall in Baden-Baden im Sommer des letzten Jahres.

Der Ausstellungsbesucher erkennt beim Betreten des dunklen Raumes die Situation eines drohenden Selbstmordes und wird zu einer eigenen Entscheidung veranlasst: Setzt er einen Mechanismus in Gang, entsteht die Bildsequenz des herabstürzenden Menschen.

Pfahlbau-Museum gewinnt landesweiten Lotto-Museumspreis

Das Pfahlbau-Museum Unteruhldingen im Bodenseekreis ist Sieger der vierten Auflage des Lotto-Museumspreises Baden-Württemberg. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird in Kooperation mit dem Museumsverband vergeben. 50 Museen aus dem Land nahmen am Wettbewerb teil. Das Jüdische Museum Gailingen (Kreis Konstanz) erhält den Extra-Preis in Höhe von 5.000 Euro.

„Die Macher des Pfahlbaumuseums leisten seit vielen Jahrzehnten hervorragende Arbeit. Sie ruhen sich nicht auf ihrem Erfolg aus, sondern setzen immer wieder interessante neue Akzente. Der große Zuspruch gibt den Verantwortlichen recht“, kommentierte Lotto- Geschäftsführer Georg Wacker die Entscheidung der Jury. Das Museum habe sich als regelrechter Besuchermagnet am Bodensee etabliert. „Das ist eine beeindruckende Leistung, die wir gerne mit unserem Museumspreis ehren“, so Wacker abschließend.

Sonderausstellung zur Schwarzwalduhr: Und ewig ticken die Wälder...

Die Sonderausstellung „Und ewig ticken die Wälder...“ im Kurhaus Hinterzarten zeigt vom 16. Dezember 2016 bis zum 8. Januar 2017 Schwarzwalduhren aus verschiedenen Epochen. Zu sehen ist ein Querschnitt von der Entstehungszeit 1660 auf dem Glashof in Waldau, über die rasante spätere Entwicklung der Uhren und die Anfänge der Industrialisierung von 1820 bis 1920.

Hinterzarten - Kostbarste Objekte aus verschiedenen Museen im Hochschwarzwald spiegeln in der Ausstellung „Und ewig ticken die Wälder...“ den Einfallsreichtum und die Handwerkskunst der Uhrmacher, Schnitzer und Maler wider. Von der Holzräderuhr bis zur Präzisionsuhr aus Metall werden die Besonderheiten beschrieben und dargestellt.

U17-Ankunft im Technik Museum Sinsheim

Es ist vollbracht: U17 hat Anker auf dem Gelände des Technik Museum Sinsheim geworfen

Auf dem Wasser, der Straße, geneigt und wiederaufgerichtet, durch enge Ortschaften, über Bahngleise und Autobahn und durch die Serpentinen des Kraichgaus – nach vierwöchiger Reise hat U17 sein finales Ziel erreicht. Am Sonntag, 28. Juli 2024, wurde das U-Boot der Klasse 206A mit einer feierlichen Zeremonie auf dem Gelände des Technik Museum Sinsheim willkommen geheißen. Das eindrucksvolle maritime Exponat ist nun ein Highlight der Ausstellung und wurde von zahlreichen Gästen und Ehrengästen gebührend empfangen.

Bevor U17 auf das Gelände des Technik Museum Sinsheim rollte, galt es noch eine Hürde zu nehmen: die Autobahn zu überqueren. In der Nacht zum Sonntag, 28. Juli, war die A6 zwischen den Anschlussstellen Sinsheim und Sinsheim-Steinsfurt ab 00:00 Uhr in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. 15 Minuten später fuhr der Transport auf die Autobahn in Richtung Heilbronn auf, wechselte nach wenigen Metern die Fahrtrichtung und nahm anschließend die Ausfahrt "Sinsheim Süd". Nach erfolgreicher Überquerung wurde der Tieflader mit dem U-Boot gegen 02:30 Uhr auf der Dietmar-Hopp-Straße kurz vor der Neulandstraße abgestellt.

Warum naturwissenschaftliche Museums-Sammlungen so wertvoll sind

Keine Forschung ohne Datenbasis. Kein Naturschutz, wenn man nicht weiss, was überhaupt vorhanden ist. Naturhistorische Museen sind Archive der Natur. In jüngster Zeit geraten sie schweizweit unter Druck. Christoph Beer, Direktor am Naturhistorischen Museum in Bern, kämpft für den Erhalt von Sammlungen – auch als Präsident des Verbandes der Naturmuseen. Am 1. Dezember findet in Bern ein Symposium zur Bedeutung naturkundlicher Sammlungen statt.

Eine Behauptung: Naturhistorische Museen sind die erratischen Blöcke in der Mu- seumslandschaft. Sie bewegen sich kaum, und ihnen kann man nichts anhaben.
Christoph Beer: Diese Behauptung stimmt definitiv nicht mehr. Die um sich greifenden Sparbemühungen bringen die Naturmuseen immer mehr unter Druck. Im Kanton Glarus wurde etwa die Sammlung reduziert und in La Chaux-de-Fonds das Naturhistorische Mu- seum ganz geschlossen. Die Aussage ist aber auch nicht richtig, weil auch die Naturhistorischen Museen in Bewegung geraten sind. Einige versuchen, mit innovativen Ansätzen neues Publikum zu gewinnen.