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"Wir wollen Integrative Medizin in die Regelversorgung bringen!"
Dr. Marc Werner, Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM) ©Evang. Kliniken Essen-Mitte gGmbH
  • 25. November 2025

"Wir wollen Integrative Medizin in die Regelversorgung bringen!"

Von Gesunde Vielfalt

Das hat es so noch nicht gegeben: Erstmals haben sich drei große Kliniken für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Bamberg, Berlin und Essen zusammengeschlossen, um mit wissenschaftlicher Unterstützung der Universität Tübingen eine integrative-naturheilkundliche Therapie Im Hinblick auf Wirksamkeit, Sicherheit und Kostenenffizienz zu untersuchen. Die Studie MINERVA soll damit den Weg bereiten, diese Integrative Medizin in die medizinische Regelversorgung aufzunehmen. Wie das gelingen soll und was gerade bei chronischen Krankheiten für Naturheilverfahren spricht, erläutert Dr. Marc Werner im Gespräch mit der Initiative „Gesunde Vielfalt“. Der Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte verantwortet die Umsetzung der Studie am Standort Essen.

Lange Wartezeiten auf einen Arzttermin und Krankenkassenbeiträge auf Rekordniveau bei sinkendem Leistungsumfang: Immer mehr Menschen sind mit dem Gesundheitssystem in Deutschland unzufrieden, wie eine aktuelle Studie zeigt[1]. Zugleich wenden sich viele, vor allem chronisch kranke Patienten, integrativmedizinischen Verfahren zu, weil die konventionelle Medizin ihnen nicht ausreichend hilft, wie Dr. Marc Werner berichtet: „Sie schildern uns Ärzten auch, dass sie unter Nebenwirkungen herkömmlicher, chemisch-synthetischer und oft teurer Medikamente leiden“, ergänzt der Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte. Er verantwortet die Umsetzung der Studie am Standort Essen. Die multizentrische Studie läuft parallel in zwei weiteren Bundesländern: in der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin unter Leitung von Chefarzt Prof. Andreas Michalsen sowie an der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde am Klinikum am Bruderwald in Bamberg, wo Chefarzt Prof. Jost Langhorst federführend ist.

Einzigartiges Studiendesign mit führenden integrativmedizinischen Experten

„Es handelt sich um einen Schulterschluss in der Naturheilkunde, wie er in Deutschland einmalig ist, mit einigen der bedeutendsten naturheilkundlichen Experten, die wir haben“, freut sich Dr. Marc Werner. Für das hohe wissenschaftliche Niveau stehen die Studienleiter PD Dr. Michael Jeitler und Prof. Holger Cramer: Der Professor für die Erforschung komplementärmedizinischer Verfahren am Universitätsklinikum Tübingen ist auch wissenschaftlicher Leiter des Robert Bosch Centrums für Integrative Medizin und Gesundheit in Stuttgart und gilt als profilierter Statistiker. Zusammen mit PD Dr. Michael Jeitler koordiniert er das Projekt MINERVA. Der Name steht für multizentrische, integrative, naturheilkundliche Erforschung der Versorgung in Akutkliniken.

Mehr als 2.000 Menschen mit chronischen Erkrankungen können teilnehmen

Die von der Carstens-Stiftung[2] geförderte Studie ist im Juli 2025 gestartet, auf 18 Monate angelegt und soll mehr als 2.000 Menschen einschließen. In dieser Zeit bekommen (bis auf wenige Ausnahmen) alle Patienten, die stationär an den drei Standorten aufgenommen werden, die Teilnahme an der Studie angeboten. „Wir möchten zeigen, dass eine naturheilkundlich-integrative Komplextherapie bei zahlreichen chronischen Erkrankungen eine Lösung ist für eine bestehende Versorgungslücke“, sagt Dr. Marc Werner. Zur Behandlung gehören neben Bewegungs-, Ernährungs- und Phytotherapie auch Mind-Body-Medizin, die mit Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren die Selbstfürsorge fördert, sowie etwa Fasten; und das alles auf der Grundlage – und zusammen mit – einer modernen medizinischen Versorgung. „Damit die Menschen langfristig gesünder sind, braucht es neben der modernen Pharmakologie und fortschrittlichen Operationen besonders Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz“, erläutert der Integrativmediziner: „Gerade die Naturheilkunde vermittelt den Menschen, was sie selbst tun können, um gesund zu bleiben, das schafft auch mehr Zufriedenheit.“ Chronische Erkrankungen hätten immer etwas damit zu tun, wie ein Mensch lebt, wie er denkt, wie er sich verhält. Hier könnten integrativmedizinische Therapieverfahren zielgerichtet eingesetzt werden. Gesundheitskompetenz zu vermitteln steht neben der Anwendung von naturheilkundlichen Therapien im Zentrum des integrativen Konzeptes.

Mit Lebensstilveränderungen zu mehr Lebensqualität und Gesundheit

„Der Mensch soll und muss Teil der Lösung sein“, sagt Dr. Marc Werner: „Nur so lässt sich ein wirklich guter Effekt erzielen, und zusätzlich ist das notwendig, damit das Gesundheitssystem bezahlbar bleibt.“ Die MINERVA-Studie will zeigen, wie sich durch die komplexe naturheilkundliche Therapie und die Lebensstiländerungen, die von der integrativmedizinischen Komplextherapie angeregt wurden, die Lebensqualität der Betroffenen drei Monaten nach Ende des Klinikaufenthaltes verbessert hat und etwa auch die Zahl von Arbeitsunfähigstagen zurückgeht. Die Kosten dieses ganzheitlichen Ansatzes stehen ebenfalls im Fokus und werden wissenschaftlich evaluiert: „Die klinische Erfahrung zeigt uns, dass integrativ-medizinisch versorgte Menschen weniger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen – genau diese Beobachtung wollen wir nun wissenschaftlich untersuchen“, betont Dr. Marc Werner. Die finalen Studienergebnisse sollen in drei bis vier Jahren vorliegen; mit ersten Daten sei in knapp zwei Jahren zu rechnen.

Vita Dr. Marc Werner
Dr. Marc Werner ist seit 2021 Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM), wo er zuvor seit 2010 als Assistenz- und Oberarzt tätig war. Er absolvierte sein Medizinstudium ebenfalls in seiner Heimatstadt Essen an der Universität Essen sowie an der Università degli Studi di Siena/Italien und schloss 2010 seine Facharztausbildung für Innere Medizin ab. Dr. Marc Werner verfügt über Zusatzausbildungen in Notfallmedizin, Naturheilverfahren, Akupunktur, Physikalischer Medizin, Chirotherapie und Spezieller Schmerztherapie sowie Ärztlicher Osteopathie.

[1] www.tk.de/presse/theme...28?tkcm=ab
[2] www.carstens-s...index.html

Über „Gesunde Vielfalt“
Die Initiative „Gesunde Vielfalt“ ist ein unabhängiger Zusammenschluss von Experten und Expertinnen unterschiedlicher Therapieformen. Unser Ziel ist, das Zusammenwirken von konventionellen und komplementären Therapien – sprich: die Integrative Medizin – stärker in den Vordergrund der Diskussion zu rücken, um notwendige Verbesserungen des Gesundheitssystems anzustoßen. Wir stehen dabei für den gegenseitigen Respekt der Therapieformen und Heilberufe. Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Wir setzen uns für einen Paradigmenwechsel ein: Der Patient, die Patientin muss zum gleichberechtigten Akteur neben dem Arzt, der Ärztin werden, um das Gesundheitswesen nachhaltig zu reformieren. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Information und Aufklärung der Öffentlichkeit, der Nähe zur Praxis und Vernetzung von Ärztinnen, Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern und Heilberufen im Sinne der Patientinnen, der Patienten. Wir verstehen uns als Plattform und Impulsgeber für einen ideologiefreien, offenen Diskurs um die Verbesserung des Gesundheitswesens in Deutschland.
 

Zentrale Zitate

„Wir möchten zeigen, dass eine naturheilkundlich-integrative Komplextherapie bei zahlreichen chronischen Erkrankungen eine Lösung ist für eine bestehende Versorgungslücke.”
Dr. Marc Werner, Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM)

„Damit die Menschen langfristig gesünder sind, braucht es neben der modernen Pharmakologie und fortschrittlichen Operationen besonders Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz. Gerade die Naturheilkunde vermittelt den Menschen, was sie selbst tun können, um gesund zu bleiben.”
Dr. Marc Werner, Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM)

„Der Mensch soll und muss Teil der Lösung sein. Nur so lässt sich ein wirklich guter Effekt erzielen, und zusätzlich ist das notwendig, damit das Gesundheitssystem bezahlbar bleibt.”
Dr. Marc Werner, Direktor der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evang. Kliniken Essen-Mitte (KEM)

 

Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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