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Die Kaserne in Basel. Der Bau und seine Geschichte

Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental und neue Publikation

In der neuen Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental wird die Geschichte der Kaserne erstmals umfassend dargestellt. Das markante Gebäude am Kleinbasler Rheinufer wurde von 1860 bis 1863 von Johann Jakob Stehlin gebaut und ist Ausdruck der Annäherung Basels an den damals noch jungen Bundesstaat. Die Ausstellung vermittelt anhand von Objekten und Fotografien die Geschichte des Gebäudes, seine städtebauliche Bedeutung, seine Architektur sowie seine militärische und zivile Nutzung. Der Ausstellungskurator David Tréfás vertieft seine Erkenntnisse in der neuen und gleichnamigen Publikation, die im Christoph Merian Verlag erschienen ist.

Die Kaserne ist eines der prägnantesten Gebäude am Basler Rheinufer. Zusammen mit dem Eckturm der Kartause bildet sie die Klammer der alten Kleinbasler Stadtbefestigung, deren Schleifung zur gleichen Zeit beschlossen wurde wie der Bau der Kaserne. Mit ihrer Hinwendung zum Rhein und ihrer damals unüblichen Grösse war die Kaserne Ausdruck einer neuen Zeit. Ihr Bau stellte den Auftakt zur Stadterweiterung und zu einer Reihe von neuen monumentalen öffentlichen Bauten dar. Ab 1966 setzte die Kaserne Massstäbe als erstes Gebäude, das kulturell umgenutzt wurde. Zu dieser Zeit lag sie längst nicht mehr am Stadtrand, sondern im Zentrum einer Metropolitanregion.

Erbaut wurde die Kaserne vom Basler Architekten Johann Jakob Stehlin d. J. in den Jahren 1860 bis 63 auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Klingental. Sie ist bis heute eines der wenigen militärischen Bauwerke in der Stadt. Die Ausstellung würdigt die Kaserne als bedeutendes Frühwerk Stehlins, als Bundesstaatsarchitektur mit Basler und eidgenössischer Symbolik und als modernen Zweckbau der 1860er Jahre.

Zur Darstellung kommen die militärischen und die zivilen Nutzungen des Bauwerks von seinen Anfängen bis in die Gegenwart. Militärisch diente die Kaserne in erster Linie als Ausbildungsstätte für Sanitätsrekruten, sie wurde aber auch zur Einquartierung von eidgenössischem Militär im Kriegsfall gebaut. Sie stand zudem bei Streiks und innenpolitischen Krisen wie dem Färberstreik von 1919 im Brennpunkt.

Die zivile Nutzung setzte mit dem angekündigten Abzug des Militärs im Jahr 1966 ein. Die Ausstellung thematisiert die zahlreichen, nicht umgesetzten Projekte zur Nutzung des Areals. Zur Debatte standen etwa eine Tiefgarage, ein Park und eine Überbauung mit Wohnungen und Hallenbad. Vorgestellt werden aber auch die realisierten Projekte: die Kaserne als Schule, als Quartierzentrum für Alternativkultur und zivilgesellschaftliche Initiativen, als Ort professioneller Kulturinstitutionen und als Schauplatz von Grossveranstaltungen.

Die Ausstellungsobjekte werden auf Displays ausgestellt, die sich an der architektonischen Formenwelt der Kaserne orientieren. Das Ausstellungskonzept wurde entwickelt und umgesetzt von David Tréfás, Historiker, und EMYL, Innenarchitektur und Szenografie. Zur Ausstellung erscheint im Christoph Merian Verlag die gleichnamige Publikation von Ausstellungskurator David Tréfás.

Die Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental dauert vom 26. Mai bis 14. Oktober 2012. Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr.

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