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Einführung eines Mammografie Screening Programms

Die Bedeutung von Brustkrebs Vorsorgeuntersuchungen nimmt zu und zeitigt für die Betroffenen einen hohen Nutzen. Weil viele Frauen schon heute eine solche Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen, soll im Kanton Basel-Stadt ein systematisches Mammografie Screening Programm zur Brustkrebsvorsorge eingerichtet werden. Die Gesundheitsdirektoren der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Regierungsrat Carlo Conti und Regierungsrat Peter Zwick, haben zudem ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, weil so Ressourcen gebündelt, Kosten gesenkt und die Qualität des Programms weiter gesteigert werden kann. Künftig sollen alle in den beiden Kantonen wohnhaften Frauen im Alter von 50–69 Jahren alle zwei Jahre freiwillig eine Mammografie zu Lasten der Krankenkasse durchführen können. Die Programmkosten werden vom Kanton getragen. Dem Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt werden deshalb für das kommende Jahr Ausgaben in der Höhe von 250'000 Franken und ab 2014 von jährlich 500'000 Franken beantragt. Die Kosten für die Untersuchungen der Frauen im Kanton Basel-Landschaft werden separat beim Landrat beantragt.

Im Jahr 2002 hat eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einberufene Arbeitsgruppe mit 24 Experten aus elf Ländern festgehalten, dass der Nutzen eines Mammografie Screenings bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren hinreichend nachgewiesen ist. Mit Ausnahme von Österreich und Griechenland haben heute alle EU-Staaten standardisierte Mammografie Screening Programme. In der Schweiz sind in zwölf Kantonen solche Programme eingeführt oder beschlossen. Die Krebsliga Schweiz und die WHO empfehlen mit Nachdruck die flächendeckende Einführung der systematischen Brustkrebs-Früherfassung durch Mammografie.

Schweizweit erkranken pro Jahr rund 5200 Frauen an Brustkrebs. Jede zehnte Frau ist im Verlauf ihres Lebens von dieser Krankheit betroffen. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mittels eines systematischen Mammografie Screening Programms kann gemäss vorliegenden Studien die Sterblichkeit um 25 bis 45 Prozent reduziert werden. Noch wichtiger als die Reduktion der Sterblichkeit ist der Gewinn an durchschnittlich 19 potenziell verlorenen Lebensjahren pro Patientin. Da die Frauen zum Zeitpunkt der Erkrankungen noch im Berufsleben stehen und / oder Mutter von minderjährigen Kindern sind, kann nicht nur das Leiden für die Betroffene selbst und ihre Familie reduziert, sondern können dank dem Programm auch die sozialen und volkswirtschaftlichen Kosten minimiert werden.

Die Tatsache, dass sich im Kanton Basel-Stadt bereits heute viele Frauen einem Screening unterziehen, zeigt, dass die Basler Frauen eine Vorsorgeuntersuchung wollen und durchführen lassen. So wurden im Jahr 2010 in Basel-Stadt schätzungsweise 16'000 individuelle Mammografien durchgeführt. Das individuelle Screening ist aber im Gegensatz zum systematischen Screening nicht qualitätskontrolliert, kostenintensiver und vor allem nicht allen Frauen und allen sozialen Schichten zugänglich.

Aufgrund dieser Faktenlage soll nun gemäss Beschluss des Regierungsrates im Kanton Basel-Stadt ein systematisches Mammografie Screening Programm zur Brustkrebsvorsorge eingerichtet werden. Die administrativen Programmkosten gehen zu Lasten des Kantons und betragen gemäss Ausgabenbericht an den Grossen Rat 250'000 Franken für das Jahr 2013 und danach jährlich 500'000 Franken. Die Kosten für die Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen, sofern im Kanton ein den Mindestanforderungen der Qualitätssicherung entsprechendes Mammografie Screening Programm besteht. Bei Einführung eines solchen Programms für im Kanton Basel-Stadt wohnhafte Frauen von 50-69 Jahren würden bei einem Intervall von zwei Jahren und einer hundertprozentigen Beteiligung jährlich rund 11’750 Frauen zu einer freiwilligen Vorsorgeuntersuchung aufgeboten werden.

Die Regierungsräte Carlo Conti und Peter Zwick haben ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, weil so Ressourcen gebündelt, Kosten gesenkt und die Qualität des Programms weiter gesteigert werden können. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Grossen Rates von Basel-Stadt und des Landrates von Baselland kann im Sommer 2013 resp. im Jahr 2014 das Programm im Kanton Basel-Stadt und anschliessend im Kanton Basel-Landschaft gestartet werden.

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