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Medien und Migration: kriminalisiert, untervertreten und missverstanden?

Über Migrantinnen und Migranten wird in den Schweizer Medien nicht nur tendenziell negativ berichtet, sie sind auch als Medienschaffende stark unterrepräsentiert. Dabei spielen Medien als Multiplikatoren eine tragende Rolle im Integrationsprozess. Die aktuelle MIX konfrontierte Medienmachende wie Roger Köppel und Peter Studer, aber auch Migrant/innen und Expert/innen mit diesen Erkenntnissen.

Die bisher in der Schweiz am breitesten angelegte Studie zum Thema Medien und Migration verfasste 2007 der Zürcher Medienwissenschaftler Heinz Bonfadelli. Ihre Grundaussage ist eindeutig: «Das Thema Integration/Migration wird in den untersuchten Radio- und Fernsehsendern minimal thematisiert, Migrantinnen und Migranten haben selbst wenig Möglichkeiten, sich zu artikulieren, und es finden negative Stereotypisierungen statt», so der Professor. Die entsprechenden Schlagzeilen sind bekannt. Doch sie sind nicht die einzige Realität, wenn es um Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund geht. Durch eine vermehrte Darstellung der tatsächlichen Realität könnten die Medien helfen, Vorurteile abzubauen.

Streitgespräch Köppel - Studer
Über die Rolle der Journalistinnen und Journalisten sowie die ethischen Grundsätze in der Migrationsdebatte führte die MIX ein Streitgespräch zwischen dem «Weltwoche» Verleger Roger Köppel und dem Medienrechtler und ehemaligen Präsidenten des Schweizer Presserates, Peter Studer.

MigrantInnen machen Medien
Die Migrationszeitung MIX zeigt in der aktuellen Ausgabe auch auf, in welcher Vielfalt Migrantinnen und Migranten Medien selber nutzen und was für Angebote sie selber zur Verfügung stellen. Etwa mit Porträts von jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die heute ganz selbstverständlich am Fernsehen moderieren, für Zeitungen schreiben, auf der Bühne stehen oder erfolgreich bloggen. «Für die jüngere Generation ist es doch egal, woher man kommt, welchen Namen man trägt oder wo man geboren wurde», relativiert Gülsha Adilji, Moderatorin beim Jugendfernsehsender Joiz. Es scheint eine Frage der Zeit zu sein, bis sich noch mehr talentierte Zugezogene und Secondas und Secondos auf diesen Gebieten bewähren, was auch Beiträge über einzelne Projekte in den Kantonen veranschaulichen.

Kein «Medien-Ghetto»
Es ist augenfällig und mit Studien unterlegt, dass Migrantinnen und Migranten in erster Linie Medien in einer Schweizer Landessprache nutzen und Migrantenmedien und Medien aus den Herkunftsländern nur ergänzend konsultieren, um etwa über politische Themen informiert zu blieben, die in Schweizer Medien nicht oder nur marginal behandelt werden. Ein so genanntes «Medien-Ghetto» gibt es nicht.

Über die Migrationszeitung MIX
Die Migrationszeitung MIX ist das Produkt der interkantonalen Zusammenarbeit der Integrationsdelegierten der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Solothurn und Graubünden. Die Zeitung erscheint zweimal jährlich mit einer Auflage von 100'000 Exemplaren und ist Teil der Öffentlichkeitskampagne «Aller Anfang ist Begegnung». www.aller-anfang-ist-begegnung.ch

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