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  • 03. März 2017

Das „Kreisen um sich selbst“ durchbrechen

Von Lisa Plesker | Erzbischöfliches Ordinariat

Erzbischof Stephan Burger veröffentlicht Fastenhirtenbrief

Freiburg (pef). Die 40-tägige österliche Bußzeit will dazu anspornen, „allzu menschliche Verhaltensmuster neu zu durchbrechen“, schreibt Erzbischof Stephan Burger an die Gemeinden im Erzbistum Freiburg. Weiter heißt es in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit, der am Freitag (3. März) vom Erzbischöflichen Ordinariat veröffentlicht wurde: „Nicht das Kreisen um sich selbst will Maßstab für unser Leben sein, sondern die Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes, von dem alle Kraft kommt.“ Diese zeige sich, wenn Christen ihr „tägliches Arbeiten und Handeln als einen Dienst vor Gott und für den Nächsten verstehen“ und „im Blick auf unsere Schöpfung und unsere Ressourcen“ verantwortlich handeln.

Vom „Kreisen um sich selbst“ ist nach den Worten von Erzbischof Burger „schon immer die größte Gefahr für den Einzelnen wie für eine Gesellschaft oder eine Nation ausgegangen“. Diese zeige sich auf weltpolitischer Ebene im Verhältnis der Staaten und ihrer Verantwortlichen nicht weniger als im innerkirchlichen Bereich, „wenn es nur noch darum geht, Lobbyarbeit zu betreiben, Interessen durchzusetzen, Macht und Positionen zu erhalten“. Insofern spiegele sich in der Kirche die Gesellschaft wieder.

Erzbischof: Zukunft gestalten mit gelebter Liebe zu Gott und den Mitmenschen

Der Erzbischof von Freiburg warnt in seinem Hirtenbrief auch mit Blick auf den innerkirchlichen Bereich vor dem „Kreisen um sich selbst“: „Nur allzu gern wollen wir unser gewohntes Bild von Kirche aufrecht erhalten und in die Zukunft übertragen. Diese Vorstellung ist so menschlich! Doch die Zukunft werden wir so nicht im Geist Jesu gestalten. Gestalten werden wir sie mit unserer gelebten Liebe zu Gott und den Mitmenschen.“ Diese „grundlegende leitende Linie“ werde sich in Zukunft weiter entfalten, „auch wenn wir noch nicht konkret wissen, wie die äußere Gestalt dieser Kirche aussehen wird“. Weiter schreibt der Erzbischof, Christen hätten diese Entfaltung mit ihren derzeitigen Möglichkeiten mitzugestalten. „Dazu hat uns Gott nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (vgl. 2 Tim 1, 7).“

Der Erzbischof von Freiburg weist in seinem Hirtenbrief auf die Diözesanen Leitlinien hin, deren Text derzeit erarbeitet wird. Nach seinen Worten solle das Papier „einen Rahmen für unsere Erzdiözese aufzeigen, in dem sich ein zukunftsorientiertes Bild von Kirche entwickeln kann, ohne die für die Kirche identitätsstiftenden Kriterien infrage zu stellen“. Erzbischof Burger betont: „Kirche sind und bleiben wir nur auf dem Fundament des Evangeliums sowie in der Tradition und Lehre der Kirche. Innerhalb dieses Rahmens gilt es, möglichst vielen Menschen die Frohbotschaft Jesu zu vermitteln.“

Der Hirtenbrief zur österlichen Bußzeit wird am ersten Fastensonntag (5. März) in den Gottesdiensten und Vorabendmessen des Erzbistums Freiburg verlesen. Er ist im Wortlaut in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung Konradsblatt (www.konradsblatt-online.de) und im Internet dokumentiert, unter: www.ebfr.de/fastenhirtenbrief_2017


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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