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Neues Fastentuch für Heidelberger Stadtkirche
Fastentuch ©Gerald Kaufmann
  • 22. Februar 2023

Neues Fastentuch für Heidelberger Stadtkirche

Von Dr. Marc Mudrak | Erzbischöfliches Ordinariat

Heidelberg / Freiburg (pef). Erzbischof Stephan Burger hat am Aschermittwoch (22.03.) mit Kunstschaffenden in der Heidelberger Jesuitenkirche mit einem traditionellen Wortgottesdienst den Beginn der Fastenzeit gefeiert. In seiner Predigt würdigte der Freiburger Erzbischof das Fastentuch der Künstlerin Beate Baberske, das nun erstmals am Aschermittwoch in der Stadtkirche zu betrachten war.

In Baberskes Fastentuch werde das Widersprüchliche deutlich, das sich auch im Verhüllungsmotiv in der Bibel und in der Liturgie der Kirche zeige, betonte der Erzbischof in seiner Predigt. „Verhüllung und Enthüllung“ verdichteten sich hier in einem Nebeneinander von „Geheimnis und Offenbarung“. Dabei machte Stephan Burger auf das „Velum“ aufmerksam, ein Stück Stoff, das „im Vollzug des gottesdienstlichen Ritus dazu dient, etwas zu verbergen oder sichtbar werden zu lassen“. So sei beispielsweise der Tabernakel mit einem besonderen Vorhang ausgestattet. „Er umhüllt zeltartig das eucharistische Brot, den Leib Christi. Der Geheimnischarakter wird durch den Vorhang im Tabernakel noch einmal verdichtet.“ Zudem sei es ein sehr alter Brauch in der katholischen Kirche, die Altäre in der Passionszeit zu verhüllen.

Die „Botschaft des Kirchenraumes und das Geheimnis unserer Liturgie“ mache das Fastentuch der Künstlerin „auf eine neue Weise erfahrbar“. Auch hier gelte: „Die Verbergung birgt das Geheimnis.“ Entsprechend seien Fastentücher eine „temporäre Intervention im Kirchenraum“. Sie laden zum Betrachten ein und verhüllen gleichzeitig den „Blick auf den zentralen Ort der Kirche; hier in der Jesuitenkirche Heidelberg den Tabernakel und das Hochaltarbild. Es geht um ein Fasten für die Augen. In Zeiten, wie den unseren, in denen unsere Sinne mitunter übermäßig strapaziert sind, in denen uns so viel vor Augen geführt wird, ist das Fasten für die Augen ein Moment des Zur-Ruhe-Kommens, des Nach-innen- geführt-Werdens, des Abstand-Gewinnens.“

80 Künstlerinnen und Künstler folgen Ausschreibung der Erzdiözese und Stadtkirche Seit 2005 tritt die Erzdiözese Freiburg beim „Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler“ in den Dialog mit Kulturschaffenden unterschiedlicher Bereiche. In diesem Jahr hat das Referat „Kunst, Kultur, Kirche“ der Erzdiözese Freiburg und die Katholische Stadtkirche Heidelberg einen Wettbewerb für ein Fastentuch im Altarraum der Jesuitenkirche ausgeschrieben. Gewonnen hat die Ausschreibung Beate Baberske, Künstlerin bei Diakoneo Paramentik in Neuendettelsau. Am Wettbewerb teilgenommen hatten 80 Künstlerinnen und Künstler. Gefördert wurde der Wettbewerb durch die Erzbischof Hermann Stiftung und durch die Marienhaus Stiftung.

Im Rahmen des Aschermittwochs der Künstlerinnen und Künstler hatten die geladenen Gäste im Vorfeld des Wortgottesdienstes die Möglichkeit, die Künstlerin des Fastentuches so wie ihr Werk kennen zu lernen.

„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“

Im Kirchenjahr läutet der Aschermittwoch nach der Fastnacht die 40-tägige Fastenzeit ein. Diese Zeit des Verzichts erinnert an die 40 Tage, die Jesus ohne zu essen in der Wüste zugebracht hat. Der Aschermittwoch dient als Fasten- und Feiertag Katholikinnen und Katholiken dazu, innezuhalten und sich die Vergänglichkeit des Lebens bewusst zu machen. Beim Asche-Ritus segnet der Priester üblicherweise Asche und zeichnet den Gläubigen damit ein Aschekreuz auf die Stirn. Dabei spricht er jedem Einzelnen entweder das Deutewort „Kehre um und glaube an das Evangelium“ oder „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ zu. Dadurch sollen die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher daran erinnert werden, dass ihr Leben vergänglich ist.


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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