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Beliebteste Zahlungsmethoden: Entthront PayPal bald den Kauf auf Rechnung?
Paypal auf Smartphone ©Thomas Marques | unsplash.com
  • 21. November 2022

Beliebteste Zahlungsmethoden: Entthront PayPal bald den Kauf auf Rechnung?

Von Redaktion

Die Deutschen lieben ihr Bargeld: An der Kasse zahlen noch mehr als 60 % regelmäßig damit. Dennoch hat sich in Sachen Zahlungsarten schon einiges verändert, insbesondere in Hinblick auf Online-Käufe. Der E-Commerce boomt und im Netz ist es unmöglich, die Einkäufe mit einem Geldschein zu bezahlen.

Der Online-Handel war damit die Geburtsstunde der vielen verschiedenen Zahlungsdienstleister, wie sich auch am Beispiel von Gaming-Angeboten, wie Sportwetten, zeigt. Ein seriöser PayPal-Wettanbieter wird von Fans gefeiert, wohingegen die Beliebtheit der Überweisung hinten ansteht. Schließlich möchte man sein eingezahltes Geld sofort zur Verfügung haben.

Ist PayPal also auch aufgrund der Möglichkeit zur Echtzeit-Überweisung der große Gewinner auf dem Markt der Zahlungsarten? Auf jeden Fall wird diese Zahlungsart immer beliebter und gewinnt laufend neue Marktanteile.

Der Rechnungskauf – extrem beliebt, aber seltener angeboten

Wenn sie die Wahl haben, bezahlen die meisten Deutschen ihre Einkäufe am liebsten auf Rechnung. Die Zahlungsart hat ihre Vorteile, speziell im Bereich Sicherheit. Der Kunde erhält seine Ware nach Hause geschickt, kann sie überprüfen und zahlt dann erst seine Rechnung. Wenn das gekaufte Produkt nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, kann es noch vor der Bezahlung zurückgeschickt werden. Der größte Nachteil dieser Zahlungsmethode ist, dass sie kaum noch angeboten wird.

Das Risiko für den Handel ist beim Rechnungskauf enorm. Zahlungsausfälle werden zum Ärgernis, bringen zusätzliche Kosten mit sich, auf denen der Anbieter nicht selten sitzen bleibt. Zwar besteht theoretisch die Möglichkeit, vor dem Kauf eine Bonitätsabfrage durchzuführen, doch auch das ist keine Garantie.

Um sich als Händler abzusichern, besteht die Möglichkeit, den Rechnungskauf über einen Dienstleister abzuwickeln. So lassen sich die Transaktionen versichern und der Händler erhält sein Geld garantiert. Der Nachteil dabei ist, dass dieser Service viel Geld kostet. Bis zu 5 % des Gesamtumsatzes einer Bestellung gehen an den Dienstleister. Dafür kümmert sich dieser um die Eintreibung von offenen Rechnungen und zahlen dem Händler sein Geld ohne Wenn und Aber aus.

Die Bezahlung per Kreditkarte – physisch und virtuell möglich

Die Schuldnerquote in Deutschland liegt bei rund 8,86 %. Die Zahlung per Kreditkarte kann zum ersten Schritt in die Schuldenfalle werden, daher birgt sie Risiken. Wer mit der Kreditkarte zahlt, muss für die entstandenen Kosten meist erst im nächsten Monat aufkommen. Außerdem wird die Option der Ratenzahlung angeboten. Trotz dieser Verlockungen ist Deutschland in Sachen Kreditkartenzahlung eher rückständig. Bei den beliebtesten Zahlungsmitteln rangiert die Karte zwischen den Plätzen vier und fünf.

Einer der Gründe für die Unbeliebtheit könnten die Service-Gebühren bei der Bezahlung sein. Sie sind im Schnitt bei 2,95 % angesiedelt, zusätzlich kommt eine Transaktionsgebühr hinzu. Das fällt weg, wenn ein Kunde auf Rechnung einkauft. Er überweist die Gesamtsumme nach Prüfung der Ware und muss keine weiteren Gebühren befürchten.

Aufwind bekommen Kreditkartenzahlungen aber trotzdem! Mittlerweile gibt es nicht nur physische Karten, sondern auch virtuelle Optionen, die über Anbieter wie Neteller beantragt werden können. Eine virtuelle Kreditkarte ist meist zu einer Wallet gehörig und kann kostenlos beantragt werden. Zur Bezahlung von Mikrotransaktionen und Dienstleistungen ist die Kartenzahlung ungemein praktisch.

PayPal – der aufstrebende Stern und Dominator der Online-Welt

PayPal ist kaum mehr aufzuhalten, der Zahlungsdienstleister dominiert die Online-Branche schon lange. PayPal steht für „Sicherheit“ und ist jetzt schon für rund 20,2 % des Gesamtumsatzes verantwortlich. Bei der Nutzung entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten. Der Händler erhält sein Geld sicher, der Käufer hat die Möglichkeit, den Käuferschutz in Anspruch zu nehmen.

Im Rahmen des Käuferschutzes hat jeder Kunde die Möglichkeit, seine Zahlung zurückzufordern. Was zunächst wie ein schlechtes Omen für den Händler klingt, ist in Wahrheit praktisch. PayPal prüft sehr genau, ob es sich um einen Betrugsversuch seitens des Käufers handelt oder ob es tatsächlich ein Problem gab. Nur wenn Ware nicht versendet wurde oder der Kunde das Problem stichhaltig belegt, wird das Geld zurückerstattet.

Transaktionen mit PayPal kosten allerdings Geld und davor schrecken manche Händler noch zurück. Dennoch ist der Payment-Riese schon in rund 88 % aller virtuellen Shops verfügbar. Die Gebühren betragen 1,9 % vom Kaufpreis, zusätzlich werden 0,35 Euro als Service-Pauschale berechnet. Verglichen mit der Kreditkartenzahlung sind die Kosten fast immer günstiger. Für den Käufer bietet PayPal außerdem den Vorteil, dass keine persönlichen Daten beim Shop angegeben werden müssen. Die Zahlung wird direkt über PayPal abgewickelt.

Zahlung per Vorkasse – bei Händlern beliebt, bei Kunden nicht

Während der Rechnungskauf vor allem für Händler Ausfallrisiken birgt, dreht sich die Gefahr bei der Bezahlung per Vorkasse. Der Kunde überweist den Kaufbetrag auf das Konto des Händlers und erst dann wird die Ware verschickt. Für die Händler ist die Zahlungsmethode favorisiert und günstig, sie zahlen keine Gebühren und erhalten garantiert ihr Geld. Durch die Unbeliebtheit der Zahlungsart verlieren Shops aber Kunden, wenn sie keine Alternative anbieten.

Ein weiteres Problem ist der Betrugsverdacht, der sich hier schnell erhärten kann. Betrüger nutzten in der Vergangenheit die Zahlungsart Vorkasse, um arglosen Online-Käufern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Waren wurden über gefakte Online-Shops angeboten und konnten ausschließlich per Vorkasse bezahlt werden. Nachdem das Geld auf dem Konto angekommen ist, sieht der Kunde sein bestelltes Produkt nie wieder.

Geeignet ist Vorkasse nur für jene Händler, die sich bereits einen seriösen Ruf erarbeitet haben. Bei Big Players wie Media-Markt und Saturn oder Kaufhausketten wie Galeria Kaufhof würde niemand bei der Zahlungsart Vorkasse von Betrug ausgehen. Für einen neuen Online-Shop mit fehlenden Rezensionen trifft das Grundvertrauen aber nicht zu.

Amazon Payment – der neue Konkurrent zu PayPal?

Amazon ist nicht nur die größte Shoppingplattform der Welt, sondern reckt seine Antennen nun auch noch ins Finanzwesen. Mit Amazon Payment

versucht der Verkaufsriese, als direkter PayPal-Konkurrent aufzutreten. Händler können ihre Zahlungen per Amazon zulassen und haben so die Sicherheit, dass das Geld wirklich bei ihnen ankommt. Kunden loggen sich zur Zahlung in ihr Amazon-Konto ein und nutzen die dort hinterlegte Bezahlungsart.

Somit können Amazon-Kunden in allen teilnehmenden Shops einkaufen, ohne dass sie sich dort registrieren müssen. Gebührenpflichtig sind Transaktionen per Amazon Payment ebenfalls. Es werden 1,9 % der Gesamtsumme und 0,35 Euro Servicegebühr fällig.

Fazit: PayPal dominiert den Onli ne-Markt

Durch den Wegfall von Rechnungskäufen an vielen Stellen hat sich PayPal schnell zu einem der wichtigsten Zahlungsdienstleister überhaupt etabliert. Es ist schwer, dem irischen Zahlungsdienstleister Konkurrenz zu machen.

Auch wenn Amazon es versucht, sind die Chancen eher schlecht. Es wäre deutlich sinnvoller für beide Unternehmen, wenn sie in einer Kooperation zusammenarbeiten würden. Denn letztlich ist eine Vielfalt an beliebten Zahlungsanbietern auch immer eine Garantie für zufriedene Kunden.


Ressort: Wirtschaft

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