- 19. November 2020
Strohbau-Fachtagung: EU fördert klimaschonendes Bauen mit Stroh!
Online-Symposium für Bauinteressierte am 27. November
Am 27. November findet das erste Strohbau-Symposium für Bauentscheider, Baufachleute und Interessierte statt. Die halbtägige Online-Fachtagung kostet 30 Euro. Die Anmeldung erfolgt online und berechtigt auch zur kostenlosen Teilnahme am Vortragsprogramm des Fachverbands Strohballenbau im Rahmen seines Online-Jahrestreffen am 28. November. Der Programmüberblick findet sich unter Veranstaltungen.
Das Symposium am 27.11. wird veranstaltet im Rahmen des Interreg-Projekts UP STRAW von der Benediktinerabtei Plankstetten in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. und der Zimmerei Grünspecht eG, Freiburg.
Ziel der Veranstaltung ist die Information von Baufachleuten, Bauentscheidern und Interessierten über das Thema Strohbau sowie der Austausch mit Experten. Architekten und Zimmermeister berichten über ihre Erfahrungen mit der traditionellen und zugleich innovativen Bauweise und stellen aktuelle Bautechniken sowie große Bauprojekte der Gebäudeklassen 3, 4 und 5 in Deutschland und Europa vor. Als größter Strohbau Süddeutschlands entsteht derzeit ein Mehrzweckbau im bayerischen Kloster Plankstetten, der als Sonderbau klassifiziert höchste Anforderungen z. B. in Bereichen Brandschutz und Statik erfüllt. Im Oktober wurde des Richtfest des Referenzgebäudes mit namhaften Vertretern aus Politik, Kirche und Verwaltung gefeiert. In seiner Festrede stellte der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker fest: „Stroh ist ein fortschrittlicher, moderner und nachhaltiger Dämmstoff“ siehe Pressemeldung vom 26.10.20.
„Dass der Strohbau inzwischen eine marktreife Bauweise ist, wissen in Deutschland immer noch wenige“, so Benedikt Kaesberg, Leiter des Interreg-Projektes UP STRAW in Deutschland. Das Projekt der EU zielt darauf ab, die Nutzung von Strohballen als Baustoff besonders bei innerstädtischen und öffentlichen Bauten zu fördern. Das internationale Projektteam hat Grundlagen für die Bekanntmachung der Bauweise geschaffen. Dazu gehören neben der Errichtung von fünf Referenzgebäuden u. a. eine Übersicht über rund 1200 strohgedämmte Häuser in ganz Europa unter http://www.strawbuilding.eu/strawbale-houses-europe sowie ein Verzeichnis für deutsche Strohbaufachbetriebe unter Ansprechpartner vor Ort.
Seit 2006 ist Stroh ein bauaufsichtlich anerkannter Baustoff in Deutschland. Das fachgerechte Bauen mit Stroh hat der Fachverband Strohballenbau Deutschland (FASBA e.V.) in der Strohbaurichtlinie 2019 definiert. Wer sich als Baubetrieb im Bereich Strohbau fortbilden möchte, findet auf der Website des Projekts www.bau-mit-stroh.de Links zu Bildungsanbietern sowie zu einem Onlinekurs. Der 2020 vom Passivhaus Institut zertifizierte Wärmebrückenkatalog für den Strohballenbau erleichtert Architekten die fachgerechte Planung von strohgedämmten Gebäuden im Passivhausstandard.
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