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Bewusstseinswandel ohne die Moralkeule!
Klimawandel ©Gerald Kaufmann
  • 02. März 2022

Bewusstseinswandel ohne die Moralkeule!

Von Dennis Riehle | Konstanz

Kommentar zur Forderung des Weltklimarates nach Umwälzungen im Lebensstil

Ich gebe zu: Ich bin kein Anhänger und Unterstützer von panikartigen Warnungen vor dem Klimawandel. Dennoch bin ich mir der Situation überaus bewusst. Dass sich unser Wetter perspektivisch verändert, kommt zwar nicht zum ersten Mal in der Geschichte vor. Denn das Klima war noch nie eine Konstante. Trotzdem muss die Geschwindigkeit, mit der die Erderwärmung in der neueren Geschichte vorangeht, gleichermaßen beunruhigen und zum Handeln aufrufen.

Trotzdem war Angst noch nie ein guter Berater. Wir sind gegenüber den Herausforderungen nicht hilflos. Denn auch wenn es einen natürlichen Klimawandel gibt, sind anthropogene Anteile unbestritten. Es sind nun aber weder ziviler Ungehorsam, noch Schuldvorwürfe, die uns weiterbringen. Die Frage muss jetzt sein: Was kann jeder Einzelne tun, einen angemessenen, vernünftigen und vertretbaren Beitrag zu leisten, damit wir die Entwicklung so gut wie möglich begrenzen.

Ein wesentliches Schlagwort ist dabei die Nachhaltigkeit. Es sind nicht nur die Diskussionen über die industriellen Einsparungen von CO2 und die landwirtschaftlichen Maßnahmen zur Begrenzung des Methan-Ausstoßes. Es wird gerade auf den Lebensstil ankommen, der jedem Menschen zumutbar ist und trotzdem wirkungsvoll sein kann.

Um ihn annehmbar zu machen, sollten wir nicht in erster Linie den Aufruf zum Verzicht in den Vordergrund stellen, sondern viel eher mit der Option eines neuen Verständnisses von Genuss und Konsum werben. Schließlich sollte es abseits der moralischen Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen auch einen Ansporn ohne den erhobenen Zeigefinger geben: So ist beispielsweise nicht das Verbot von Fleisch ein Anreiz, sondern das Gebot zum selteneren Verzehr desgleichen.

Wer im Hau-Ruck-Verfahren Gewohnheiten streicht, wird allzu sehr auf Widerstand stoßen. Erfolgreich ist Agieren, wenn es Vorzüge von Alternativen überzeugend herausstellt. Hier kann das Hähnchenschnitzel, das aus ökologischem Landbau stammt, ohne Antibiotika ausgekommen und dafür zwar teurer, aber gleichsam regional ist – und deshalb nur ein Mal pro Woche auf den Tisch kommt – exemplarisch sein. Denn immerhin fördert es nämlich nicht nur das Tierwohl, sondern viel eher auch unsere eigene Gesundheit.

Wenn wir mit Argumenten für eine bessere Existenz ein Umdenken „schmackhaft“ machen können und ohne jegliche Aufgeregtheit für die Sinnhaftigkeit einer langlebigen, ressourcenschonenden und ökologischen Befriedigung unserer Bedürfnisse werben, können wir Menschen mitnehmen. Das gelingt nicht durch Provokation à la Festkleben auf der Autobahn, sondern durch den Erkenntnisgewinn, wonach wir einen akzeptablen Mindeststandard für unser Dasein auch und gerade dann aufrechterhalten, wenn wir unbeschwert verantwortungsbewusst haushalten.

Bisher vermag es die Politik nicht, ein Bild der Zukunft zu zeichnen, in dem sie konkreten, machbaren und nachvollziehbaren Ersatz für den heutigen Lebensstil benennt und ihn unter majoritär anerkannten Abstrichen mit dem synergetischen Mehreffekt eines umweltschonenden Kulturwandels verbindet.


Ressort: Energie und Umwelt

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