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DBU-Symposium zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises
Energieeffizienz wird zu einem zentralen Baustein im Kampf gegen Klima- und Energiekrise. Ein Symposium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) will Lösungswege erörtern. © Nicolas Herrbach - stock.adobe.com
  • 24. Oktober 2022

DBU-Symposium zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises

Von Super User

Bonde: Energieeffizienz ein zentraler Baustein zur Lösung der Energiekrise

Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ruft angesichts der durch Russlands Krieg gegen die Ukraine ausgelösten geo- und energiepolitischen Zeitenwende dazu auf, weit stärker als bisher Energieeffizienz in der Praxis voranzubringen. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Energieeffizienz ist ein zentraler Baustein zur Lösung der Energiekrise.“ Mögliche Optionen erörtert ein DBU-Symposium am Samstag, 29. Oktober, ab 14 Uhr – einen Tag vor der Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU in Höhe von 500.000 Euro, der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Magdeburg überreicht wird. Das DBU-Symposium wird per Livestream übertragen: UWPSymposium22

„Kraftvolles Energie-Paket im Kampf gegen die Klimakrise“ 

Energieeffizienz geht laut Bonde Hand in Hand mit Rohstoffeffizienz und dem Energiesparen. Alle drei Faktoren würden den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien „wirksam flankieren“ und eine unabhängigere Versorgung gewährleisten. Der DBU-Generalsekretär: „Wir haben noch enormes Potenzial für die Energiewende. Viel zu lange ist Energieeffizienz stiefmütterlich behandelt worden.“ Doch sie sei „ein schlagkräftiges Werkzeug. Wir haben aber keine Zeit zu verlieren.“ Effizienzmaßnahmen, technische Weiterentwicklungen und auch künstliche Intelligenz seien Teil eines „kraftvollen Energie-Pakets“, um im Kampf gegen die Klimakrise zu bestehen. Bonde: „Das ermöglicht einerseits verlässliche Energieversorgung und -sicherheit. So entkommen wir andererseits der Abhängigkeit von Gas-, Öl-, Uran- und Kohleimporten.“

Parlamentarischer Staatssekretär Wenzel: Abhängigkeit von fossilen Energien bringt Gefahren mit sich 

Bonde begrüßte die vor wenigen Tagen seitens der Bundesregierung angekündigte Initiative, ein Energieeffizienz-Gesetz auf den Weg zu bringen. Das bestärke auch die Strategie der DBU, die für den Bereich ein eigenes Förderthema installiert habe. Unter anderem unterstütze die Stiftung mit nahezu 235.000 Euro die Entwicklung von verbesserter Aerodynamik bei Windturbinenblättern. Bonde: „Auf diese Weise werden Anlagenleistung und -effizienz gesteigert.“ Vielversprechend sei ebenfalls eine Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin. „Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Flächeneffizienz von Solarzellen durch sogenannte Tandemsolarzellen zu erhöhen – durch zwei Materialkomponenten, die verschiedene Anteile des Sonnenspektrums in Strom umwandeln können“, so der DBU-Generalsekretär. Zudem biete der gesamte Gebäudesektor „einen Fundus an Optionen für mehr Energieeffizienz“. Die Wirtschaft ist aus Bondes Sicht „bereit für energieeffiziente Innovationen“. Bundesweit hätten sich Betriebe bereits auf den Weg gemacht; optimistisch stimme ihn etwa das Engagement des Verbandes kommunaler Unternehmen und der „Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke“. Gastredner beim DBU-Symposium ist Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Nach seinen Worten nehmen Energiesparen und Energieeffizienz „eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Krise ein“. Klar sei: „Die Abhängigkeit von fossilen Energien ist teuer und bringt Gefahren mit sich.“ Bonde zufolge ist Energieeffizienz ein „Schlüsselfaktor in höchst komplexer Gemengelage. Wir brauchen dieses Instrument für das Erreichen ehrgeiziger Klimaschutz-Ziele und zugleich für wegweisende Lösungen in eine nachhaltige, klimaneutrale und digitale Zukunft.“ 

Klimaschutz-Ambitionen durch Ukraine-Krieg und Energiekrise vor zusätzlichen Hürden 

Tatsächlich sind die Klimaschutz-Ambitionen in Deutschland, der Europäischen Union (EU) und weltweit sehr hoch. Sie müssen nun im Schatten der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise, der Preissteigerungen und der Versorgungsengpässe zusätzliche Hürden überwinden. So sieht etwa das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 bis Ende des Jahrhunderts eine Begrenzung der Erderwärmung auf mindestens zwei Grad Celsius, möglichst aber 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Die EU will überdies bis 2050 klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase (THG) ausstoßen, als wieder gebunden werden können. Der europäische Grüne Deal der EU-Kommission von 2019 und dessen „Fit for 55“-Programm sieht vor, bis 2030 die THG-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent zu senken – ohne eine ressourceneffiziente und zugleich wettbewerbsfähige Wirtschaft aufs Spiel zu setzen. Auf EU-Ebene laufen zudem Verhandlungen von Parlament und Mitgliedstaaten, damit bis 2030 Energie in der EU zu 40 bis 45 Prozent aus regenerativen Quellen stammen. Auch Deutschland steht vor der Herausforderung, Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien zu machen. Diese steuern derzeit bundesweit etwa 440 Terawattstunden (TWh) für Strom, Wärme und Verkehr bei, was einem Anteil von rund einem Fünftel der insgesamt ungefähr 2277 TWh für diese Sektoren entspricht. Eine TWh sind eine Milliarde Kilowattstunden. 

Eine Unternehmerin berichtet: Wie Energieeffizienz in die Praxis umgesetzt werden kann 

Das hochaktuelle DBU-Symposium will all diese Zusammenhänge einordnen. In einer Podiumsdiskussion sind neben Wenzel das Öko-Institut, die deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz, die Verbraucherzentrale Bundesverband sowie die Blechwarenfabrik Limburg vertreten. Deren Geschäftsführerin Annika Roth erhielt 2020 den Deutschen Umweltpreis der DBU – und hat viel darüber zu erzählen, wie Energieeffizienz in der Praxis funktioniert und ihr Betrieb das geschafft hat.




Ressort: Energie und Umwelt

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