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Wann der beste Zeitpunkt für den Einbau einer Wärmepumpe ist
  • 27. Januar 2025

Wann der beste Zeitpunkt für den Einbau einer Wärmepumpe ist

Von Axel Vartmann, PR-Agentur Solar Consulting GmbH

Zukunft Altbau zeigt, wie Hauseigentümer vorgehen sollten.

Ist die Heizung alt und das Haus geeignet, sollte angesichts der guten Förderung sofort gehandelt werden

Wärmepumpen heizen zuverlässig, klimafreundlich und meist kostengünstig. Der weitaus größte Teil der Energie stammt aus der Umwelt, der Rest wird über Strom bereitgestellt. Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die an einer Wärmepumpe interessiert sind, sind jedoch unsicher, zu welchem Zeitpunkt sie sich eine Wärmepumpe anschaffen sollten. Die Fachleute von Zukunft Altbau, dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm, raten hier zu folgendem Vorgehen: Zuerst klärt man, wie alt die bisherige Öl- oder Gasheizung ist. Ist sie in die Jahre gekommen und das Haus energetisch geeignet, sollte angesichts der guten Förderung eher jetzt als später gehandelt werden. Im Fall einer wenige Jahre alten Heizung und eines Hauses mit schlechtem Energiestandard sind erst energetische Modernisierungsmaßnahmen erforderlich. Später kann dann eine Wärmepumpe die alte Heizung ersetzen.

Fragen beantwortet das Team von Zukunft Altbau kostenfrei am Beratungstelefon unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Wärmepumpen heizen mit Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser. Die Wärme aus der Umgebung ist praktisch unbegrenzt verfügbar und eine erneuerbare Energiequelle. Rund zwei Drittel bis drei Viertel der Wärme aus einer Wärmepumpe stammen aus der Umgebung. Mit Strom heben die Geräte das Temperaturniveau der Wärme aus der Umwelt auf ein für die Heizung nutzbares Niveau an. Heizen mit einer Wärmepumpe ist daher besonders klimafreundlich. Das ist aber nur ein Vorteil: Die Technologie ist seit Jahrzehnten bewährt und zuverlässig. Die Wärmeversorgung des Hauses mit ihr ist zudem meist kostengünstig und preissicher. Wärmepumpen machen außerdem unabhängig von fossilen Brennstoffen.

Besonders beliebt sind Wärmepumpen in Skandinavien, wo die Winter besonders kalt sind. Spitzenreiter ist Norwegen mit einem Bestand von 635 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte. Das zeigen die jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2023. In Finnland liegt der Vergleichswert bei 512, in Schweden sind es 437 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte. In Deutschland ist der Markt klein – noch. Im Jahr 2023 beträgt der Bestand lediglich 47 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalten. Zum Vergleich: Bei Deutschlands Nachbarn, etwa Frankreich (191), Italien (158) oder Österreich (119) beträgt der Bestand bereits ein Vielfaches. Nur Belgien, England und einzelne osteuropäische Nachbarn weisen ähnlich niedrige Zahlen wie Deutschland auf.

Wichtig: das Alter der Heizung und das energetische Niveau des Hauses

Fachleute sind sich einig: Auch in Deutschland wird der Anteil der Wärmepumpen künftig steigen. Denn die Vorteile der Heiztechnologie sind immens, was Zuverlässigkeit, Betriebskosten und Umweltfreundlichkeit angeht. Doch was ist ein guter Zeitpunkt für den Einbau einer Wärmepumpe? Wann Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in den nächsten Jahren die alte, fossil betriebene Heizung, am besten gegen eine Wärmepumpe austauschen sollten, lässt sich an zwei Beispielen veranschaulichen.

„Zuerst sollte geklärt werden, wie alt die Heizung ist“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Dazu hilft ein Blick auf das Typenschild. Liegt das Einbaujahr zwanzig Jahre oder mehr zurück, ist ein Tausch in der Regel empfehlenswert.“ Einen entsprechenden Check zur Ersteinschätzung kann man beispielsweise über den Wegweiser Wärmepumpe unter www.wegweiser-wärmepumpe.de durchführen.

Eignet sich das Haus zudem energetisch für den Einbau einer Wärmepumpe, sollte eher jetzt als später gehandelt werden. Die Förderung ist im Jahr 2025 noch gut, künftig wird sie jedoch vermutlich eher sinken. Im Fall einer zehn Jahre alten Heizung und eines Hauses mit schlechtem Energiestandard sollten dagegen erst Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen werden, um das Gebäude dann effizient mit einer Wärmepumpe beheizen zu können. Das geht vom Einbau neuer Heizkörper oder neuer Fenster bis hin zur Dämmung von ganzen Bauteilen wie Dach, Kellerdecke oder der Außenwand. Eine Komplettsanierung ist nur selten erforderlich. Im Anschluss kann dann die alte Heizung gegen eine passende Wärmepumpe getauscht werden.

Ist die Heizung verhältnismäßig jung und die Gebäudehülle energetisch schlecht, ist auch Folgendes möglich: Man installiert zusätzlich zum bestehenden Heizkessel eine Wärmepumpe. Fachleute bezeichnen dies als Hybridheizung. Die neue Wärmepumpe übernimmt dabei die Grundversorgung, nur an besonders kalten Tagen im Winter springt die alte Gas- oder Ölheizung ein. Vor allem in noch nicht gedämmten Häusern ist die Hybridheizung übergangsweise eine gute Option. Sinnvoll ausgelegt, garantiert sie auch die Erfüllung des Gebäudeenergiegesetzes. Nach der erfolgten energetischen Modernisierung kann dann auf den fossilen Heizkessel verzichtet werden. Fachlichen Rat erhalten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer im Rahmen einer Gebäudeenergieberatung.

Tipp: Wann im Jahr sollte die Wärmepumpe installiert werden?
Die beliebteste Variante der Wärmepumpe in Deutschland ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit über 90 Prozent Marktanteil. Ihre Installation und der Anschluss an das Wärmeverteilsystem dauern meist zwei bis drei Tage. Wird vorher das alte Heizungssystem deinstalliert und muss umgebaut werden, können die Arbeiten aber auch rund eine Woche dauern. In dieser Zeit kann man nicht heizen. Fachleute empfehlen daher, die Installation außerhalb der Heizperiode durchzuführen.

Effizienter, aber auch teurer ist die Erdsondenwärmepumpe. Hier entzieht die Wärmepumpe dem Erdreich Wärme, das vor allem in der kalten Jahreszeit deutlich wärmer ist. Die Zulässigkeit von solchen Bohrungen muss im Vorfeld mit dem Landratsamt geklärt werden.




Ressort: Energie und Umwelt

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