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Neubau von Meguins Zentrallager im Saarhafen gestoppt
Tanklager Saarlouis
  • 02. Juni 2021

Neubau von Meguins Zentrallager im Saarhafen gestoppt

Von Marco Esser | Meguin GmbH & Co. KG

Stadtrat von Saarlouis äußert Bedenken zum Neubau durch den deutschen Schmierstoffproduzenten und verhindert die Schaffung von 50 Arbeitsplätzen in der Region

Nachdem der Stadtrat sich gegen die Genehmigung des Zentrallagers des deutschen Motorölherstellers ausgesprochen hat, gibt sich Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Meguin, verärgert, aber gesprächsbereit. „Wir bedauern die Entscheidung des Stadtrates und können die Begründung nicht nachvollziehen. Der Wirtschaftsstandort Saarlouis wird durch den Beschluss geschwächt. Für neue Gespräche und eine Überarbeitung des Konzeptes stehen wir bereit.“ Meguin hatte den Neubau eines modernen Zentrallagers im Saarhafen beantragt. Mit einer Investition von rund 45 Millionen Euro wollte der Ölproduzent 50 neue Arbeitsplätze schaffen.

Das tief in der Region verwurzelte Unternehmen hat in den letzten Jahren bereits 25 Millionen Euro in den Standort investiert – darunter in die Erweiterung der Labore und der Tanklager mit einem Fassungsvermögen von rund 18 Mio. Liter. Neben dem bestehenden Tanklager auf dem 71.300 qm großen Areal im Saarhafen wollte das Unternehmen ein modernes Zentrallager mit einer Fläche von 35.000 qm errichten. „Hier sollten versiegelte Gebinde aller Größen eingelagert, kommissioniert und für die Logistik abgefertigt werden. Und das alles regional, direkt neben der Produktion“, so Christian Texter, Standortleiter bei Meguin. 98 Prozent der gelagerten Produkte bestünden aus kleinen Kanistern von 0,5 bis 5 Liter.

Ein Neubau des Zentrallagers ist durch das große Wachstum der Unternehmensgruppe (LIQUI MOLY GmbH und Meguin GmbH & Co. KG) nötig, die bisher mehrere kleine Lager in Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen betreibt. „Der Aufwand in der jetzigen Form ist enorm und auf Dauer nicht leistbar. Durch das neue Lager würden wir pro Jahr eine Wegstrecke von fast 670.000 km sparen. Das entspräche der Wegstrecke von fast 17-mal um die Welt. Zusätzlich sparten wir 2.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich ein“, erklärt Hiermaier. Durch den geringeren Logistikaufwand versprach sich Meguin auch eine deutliche Entlastung der Anwohner und des Straßenverkehrs in Saarlouis.

Meguin gibt an, alle gesetzlichen Auflagen an den Wasserschutz im Hafen zu erfüllen. „Wir legen höchsten Wert auf Umweltschutz. Deshalb lassen wir den Bau als auch den gesamten Betrieb regelmäßig durch Sachverständige überprüfen“, versichert Hiermaier. „Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Das Zentrallager benötigen wir dringend. Wir hoffen, den Stadtrat für eine weitere Zusammenarbeit gewinnen zu können und die Pläne gemeinsam zu verwirklichen“, so Hiermaier optimistisch.

Meguin rechnete mit ca. 50 neuen Arbeitsplätzen, die durch das Lager im Saarhafen Dillingen entstanden wären. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen bereits 275 Arbeitnehmer am Standort in der Rodener Straße.

Update:
Der Stadtrat von Saarlouis begründet seine Entscheidung mit der Vorsorge vor Verunreinigungen des Trinkwassers. Wir können diese Argumentation nicht nachvollziehen, da sich auf demselben Areal bereits unsere großen Tanks mit einem Fassungsvermögen von 18 Mio. L befinden. Das Logistikzentrum würde dieselben massiven Schutzvorkehrungen erhalten. Zum kompletten Schutz hinzu kommt, dass die Gebinde, die eingelagert werden sollen komplett versiegelt sind.

Über Meguin
Das in Saarlouis beheimatete Unternehmen bietet mehr als 170 Jahre Erfahrung in Sachen Schmierstoffe. Von einem Hersteller für Huffette und Leinöle entwickelte sich Meguin zu einem modernen Unternehmen, das ein hochwertiges und breit gefächertes Sortiment anbietet. Es umfasst beispielsweise Motor-, Getriebe- und andere Spezialöle, Fette sowie weitere Schmierstoffe für die Industrie und für den Automotive-Bereich. Gegründet 1847, entwickelt und produziert Meguin ausschließlich in Deutschland. Das Unternehmen ist eine Tochter der LIQUI MOLY GmbH in Ulm. Beide erwirtschafteten 2020 einen Umsatz von 611 Mio. Euro. Ihre Produkte werden in 150 Länder verkauft.


Ressort: Wirtschaft

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