- 02. Januar 2022
Dauerschleifen sind erfahrungswissenschaftlich nicht vorgesehen!
Dass sogar der für seinen Pessimismus bekannte Bundesgesundheitsminister zu Silvester „Licht am Ende des Tunnels“ sieht, sollte uns ermutigt ins neue Jahr starten lassen. Wenn Karl Lauterbach als auf Evidenz und Empirie vertrauender Wissenschaftler schon früher einmal auf die Vergangenheit geblickt hätte, wäre vielleicht manche seiner schwarzmalerischen Prognosen von etwas mehr Zuversicht geprägt gewesen.
Denn bisher hat jede Epidemie ihr Ende gefunden. Dauerschleifen waren selbst bei den schlimmsten Seuchen nie vorgesehen. Daher sind die leicht hoffnungsvollen Worte für das neue Jahr von Drosten bis Streeck sicherlich nicht unbegründet – und dürfen auch Politiker dazu verleiten, vom Modus der ständigen Panikschieberei und Angstmache in etwas mehr Gelassenheit und Bedacht umzuschwenken.
Wer seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren möchte, betrachtet auch noch so schlimme Phasen unseres Daseins keinesfalls nur mit einem weinenden Auge. Deshalb war es gut, dass auch Bundeskanzler Scholz in seiner Neujahrsansprache endlich einmal Mut machte und die Perspektive ausgab, dass wir in den kommenden 365 Tagen das Meiste überstanden haben könnten.
Solch eine Aussicht trägt nicht nur zu einer besseren Moral der Gesellschaft bei, sondern nimmt auch den Verschwörungstheoretikerin in diesem Land das Pulver, mit dem diese trotz aller Mahnungen ausgelassen und unvorsichtig 2022 begonnen haben. Noch ist es zu früh für Entwarnung, dennoch hat der Jahreswechsel selbst auf die Warner eine heilsame Wirkung: Es gibt keinen vernünftigen Grund, weshalb wir nicht positiv nach vorne blicken sollten.
Selbst die Studienlage am letzten Tag von 2021 gibt es klar her, eine differenziertere Grundhaltung für die folgenden Monate einzunehmen: Omikron mag zwar viele Menschen anstecken, aber dennoch unsere Intensivstationen entlasten. Wenn das kein Grund zur Vorfreude auf den nächsten 31. Dezember ist!
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