
- 16. Oktober 2025
„Gemeinsam sichtbar: Orange Zeichen gegen Gewalt am Hochrhein“
Auch in Deutschland und der Schweiz bleibt Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein bedeutendes gesellschaftliches Problem. Die Hochrheinkommission startet deshalb in diesem Herbst gemeinsam mit acht Zonta Clubs aus Deutschland und der Schweiz das grenzüberschreitende Projekt #orangehochrhein2025, das der weltweiten UN-Kampagne „Orange the World“ sowie der Initiative „Zonta says no“ eine starke regionale Stimme verleiht. Wir wollen zusammen das Problem Gewalt gegen Frauen zwischen Oberrhein, entlang des Hochrheins bis hin zum Bodensee sichtbar machen und die Prävention voranbringen.
Kooperation macht aufmerksam
Vom 25. November bis zum 10. Dezember werden im gesamten Aktionsgebiet Gebäude und Wahrzeichen orange illuminiert, um Solidarität und Engagement gegen Gewalt zu demonstrieren. Auf einem gemeinsamen Flyer und auf den Webseiten der Partnerinnen werden vielfältige Veranstaltungen beworben: Mahnwachen, Informationsstände, Aktionen und Benefizveranstaltungen der Zontaclubs—beispielsweise in Bad Säckingen, Basel, Singen, Zürich, Rheinfelden, Schaffhausen, Lörrach und Liestal—zeigen die Kraft des Engagements entlang des Hochrheins. Barbara Bühlmann, Area-Direktorin aller Zonta Clubs in der Deutschschweiz und Liechtenstein: „Die Initiative „orangehochrhein2025“ gibt uns Gelegenheit, dass unsere wichtigen Aktionen am 25.11. dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nicht als lokale Club-Aktion wahrgenommen werden, sondern kantons- und länderübergreifend gelebt wird. Wir erleben eine Zunahme der Gewalt: In 2025 erfolgten bis Ende September bereits 23 Femizide in der Schweiz, eine Zunahme um 64% zum Vergleichszeitraum 2024. Die Hochrheinkommission unterstützt uns, auf diese schockierende und zugleich traurige Wahrheit aufmerksam zu machen.“
Ein Höhepunkt ist die Podiumsdiskussion zum Thema Gewaltprävention am 28. November ab 19 Uhr im Schloss Schönau in Bad Säckingen, die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Beratung sowie Polizei vereint und den öffentlichen Dialog stärken soll. Stefanie Sauerhöfer, Area Direktorin der 26 Zonta Clubs in Baden- Württemberg: “Wir müssen verhindern, dass es überhaupt zu Gewalt gegen Frauen kommt. Dies sicherzustellen, fordern wir von der Politik. Als Organisation der Zivilgesellschaft tragen wir zur Umsetzung der Istanbul-Konvention bei. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Prävention – neben Schutz, Strafverfolgung und gesetzlichen Maßnahmen. Gerade die Prävention ist ein Schwerpunkt für die Zonta Clubs in Deutschland. Handeln ist umso dringlicher, als die Zahlen keineswegs rückläufig sind: Laut Frauenhauskoordinierung e.V. wurden 2024 171.000 Fälle von Partnergewalt registriert. Eine Zunahme von 1,9% gegenüber 2023.“
Jasmin Rauhaus-Höpfer, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, betont: „Es ist unser Anliegen, Begegnung und Dialog zu ermöglichen und gemeinsames Handeln gegen Gewalt zu fördern. Das Projekt #orangehochrhein2025 ist ein starkes Zeichen für gelebte Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und für eine Zivilgesellschaft, die sich aktiv für den Schutz und die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzt.“ Daher rufen wir gemeinsam Kommunen, Gemeinden und Institutionen auf, Gebäude im Aktionszeitraum orange zu beleuchten und uns mitzuteilen, damit ihr Beitrag auf einer gemeinsamen Karte sichtbar wird. Die Hochrheinkommission präsentiert diese Aktionen auf ihrer Webseite und in Social Media und lädt alle zum Mitmachen ein.
Weitere Informationen
Termine, Aktionen und teilnehmende Orte finden sich online bei der Hochrheinkommission unter https://hochrhein.org/begegnung/orangehochrhein2025/ sowie bei den Zontaclubs Oberrhein, Bad Säckingen-Hochrhein, Südschwarzwald, Basel, Liestal, Hegau-Bodensee, Zürich und Schaffhausen.
Als Hintergrundinformation zu den Initiativen, die #orangehochrhein2025 unterstützen, verweisen wir auf die UN-Kampagne „Orange the World“ und die Initiative „Zonta says no“: Die UN-Kampagne „Orange the World“ wird von UN Women im Rahmen der UNiTE-Initiative jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember weltweit durchgeführt. Ziel ist es, durch die Farbe Orange ein kraftvolles Zeichen der Solidarität zu setzen und Gewalt gegen Frauen und Mädchen öffentlich sichtbar zu machen. Gebäude und Wahrzeichen werden in Orange beleuchtet, um Bewusstsein zu schaffen und die öffentliche Diskussion zu fördern. Begleitet wird die Kampagne von zahlreichen Aktionen und den sogenannten „16 Tagen gegen Gewalt“, bei denen Initiativen, Städte und Institutionen aktiv werden. Weitere Informationen finden sich unter https://unwomen.de/orange-the-world/.unwomen
Die Initiative „Zonta says no“ wurde 2012 von Zonta International ins Leben gerufen und richtet sich weltweit gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Über 1.100 Zontaclubs in 63 Ländern engagieren sich mit lokalen Projekten, Veranstaltungen und politischer Lobbyarbeit dafür, Prävention und Unterstützung für Betroffene zu verbessern. Auch die Initiative verwendet die Farbe Orange als Symbol für Hoffnung und eine gewaltfreie Zukunft. Vertiefende Informationen zur Initiative finden sich auf www.zontasaysno.com und den Webseiten der jeweiligen Zontaclubs.
Die Hochrheinkommission
Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur Pflege der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und Zurzibiet. www.hochrhein.org
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