- 13. Januar 2020
Vom Imperiengeschäft. Konzerte – Festivals – Streaming – Soziales. Wie Grosskonzerne die kulturelle Vielfalt zerstören
Der deutsche Publizist, Konzertagent/Tourveranstalter Berthold Seliger berichtet nah am Puls über die Neustrukturierung der Märkte in der Musikindustrie. Spannend wie ein Krimi. Und mit Ideen für Auswege.
«They can’t take away our music», sangen einst Eric Burdon and War. Tja, denkt man bei der Lektüre von Berthold Seligers Buch, aber alles andere wohl schon. Auch ein kleiner Schuppen wie das TapTab bekommt es zu spüren – das Konzertgeschäft hat sich in den letzten Jahren massiv verändert: Grosse Player teilen immer grössere Stücke des Kuchens untereinander auf, es herrscht massives Verdrängungsgerangel, und über allem steht die zunehmende Eventisierung. Oft leiden darunter die Musikerinnen und Konzertbesucher.
Berthold Seliger liest/erzählt bei uns aus seinem Buch «Vom Imperiengeschäft – Konzerte, Festivals, Streaming, Soziales. Wie Grosskonzerne die kulturelle Vielfalt zerstören». Er durchleuchtet darin die internationale Konzertbranche und gibt Einblicke in die dubiosen Tricks im Ticketing. Die ganze Misere in diesem Bereich ist für Seliger aber auch Anlass für konkrete Vorschläge: Man könnte etwa mit konsequenter Gesetzgebung die Machenschaften der Konzerne eindämmen, die die kulturelle Vielfalt gefährden. Seliger erklärt, wie unabhängige Musikclubs (wie auch das TapTab), soziokulturelle Zentren und Künstler-orientierte Festivals Möglichkeitsräume werden, in denen eine Kultur jenseits der globalen Player stattfinden kann, und wie das Musikstreaming funktioniert. Er beschreibt die soziale Situation von Musikern und Kulturarbeiterinnen und schlägt Lösungen wie Mindestgagen vor. Basis seiner Überlegungen sind immer die Interessen der MusikerInnen und der Konzertbesuchenden. Nur wenn sich diese gegen die Imperiengeschäfte der Kulturindustrie wehren, wird die kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft erhalten bleiben.
Mehr Infos: berthold-seliger-vom-imperiengeschaeft ; bseliger.de/blog
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