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Achtsam gegen den Weihnachtsstress:
Adventskerzen
  • 29. November 2017

Achtsam gegen den Weihnachtsstress:

Von Dennis Riehle | Psych. Berater (VfP)

Scheinbar simple Technik hilft, die Adventszeit zu genießen

Konstanz. Mit jedem Wochenende scheint die Vorweihnachtszeit stressiger zu werden, bis zum großen Finale am Heiligen Abend, der in vielen Familien alle Jahre wieder wenig harmonisch endet. Zum Ausklang folgen dann häufig noch wechselseitige Besuche der Lieben – auch nicht immer die reine Freude. Dennis Riehle, Psychologischer Berater aus Konstanz, schwört auf eine scheinbar simple Technik, die jeder anwenden kann.

„Auch Fachpersonen sind gegen Weihnachtsstress nicht gefeit“, sagt der Coach. „Aber: Achtsamkeit hilft!“. Riehle, der als Mitglied im VFP, dem größten Berufsverband freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater in Deutschland, mit vielen seiner Kollegen zusammenarbeitet, weiß, dass Achtsamkeit schützen kann.

Er sagt: „Den Begriff kennt Mancher vielleicht aus der Gedankenwelt des Buddhismus, und in der Tat kommt das der Sache ziemlich nahe“, aber: „Viele Menschen verwechseln Achtsamkeit mit Konzentration. Dabei ist Konzentration eigentlich das genaue Gegenteil: Man fokussiert sich auf etwas, auf eine Aufgabe oder ein Thema. Bei der Achtsamkeit ist man offen und nicht verbissen.“

Und wie soll das helfen gegen Terminstress und quengelnde Kinder auf dem Weihnachtsmarkt? „Wer achtsam ist, nimmt natürlich auch das wahr, was nervt und unter Druck setzt. Der Punkt ist aber, dass man nicht darauf zentriert ist, sondern offen bleibt, auch für andere, für schöne Dinge, Erfahrungen und Momente.“ Das funktioniert, so der Fachmann, indem man „bewertungsfrei wahrnimmt. Also beispielsweise feststellt: ‚ich habe Kopfschmerzen‘ oder ,ich fühle mich erschöpft‘ – und fertig. Keine Wertung, einfach nur den Fakt feststellen – und dann nicht weiter darauf rumdenken!“.

„Die Aufmerksamkeit soll sich öffnen für das, was in dem Moment geschieht“, betont Riehle – also weder in die Zukunft denken, noch an etwas – meist Ärgerlichem – in der Vergangenheit hängenbleiben. „Der eigentliche Trick ist“, so der Berater, „dass durch die Achtsamkeit einerseits ständig neue – und eben auch schöne (!) – Eindrücke ankommen, die auch gute Gefühle auslösen. Unangenehmes wird wahrgenommen und registriert – und dann wieder losgelassen. Man bleibt also seelisch im Fluss und vermeidet das uneffektive und wirklich nicht hilfreiche Festhalten an dem, was stört.“ Man ist, sagt Riehle, bewusst in der Gegenwart. „Das klingt simpel, braucht aber etwas Übung. Viele Volkshochschulen bieten dazu Kurse an. Achtsamkeit macht das Leben leichter!“.


Ressort: Konstanz

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