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Prof. Dr. Christian Wache (links) und Prof. Dr. Renato Dambe (rechts) aus dem Studiengang Gesundheitsinformatik der Hochschule Konstanz haben im April 2016 den ersten eHealth-Podcast im deutschsprachigen Raum gestartet. Bald strahlen sie ihre 50. Sendung aus. Bild: HTWG/Oliver Hanser
  • 09. März 2018

Fachwissen und Branchennews per Kopfhörer

Von Anja Wischer | HTWG Konstanz

Frech und informativ: Wie zwei Gesundheitsinformatik-Professoren mit ihrem eHealth-Podcast Erfolge feiern

Tröge ist anders. Wer in den eHealth-Podcast von Prof. Dr. Renato Dambe und Prof. Dr. Christian Wache hineinhört, für den ist unüberhörbar: Die Macher haben Spaß dabei – sowohl bei der Produktion ihrer Beiträge als auch grundsätzlich bei der Beschäftigung mit dem Thema eHealth. Beides war im April 2016 für die beiden ausschlaggebend, mit dem ersten und bisher einzigen eHealth-Podcast im deutschsprachigen Raum zu starten. In Kürze strahlen die Professoren aus dem Studiengang Gesundheitsinformatik ihre 50. Sendung aus.

An jedem zweiten Freitag um neun Uhr heißt es nach einem Jingle: „Der Podcast rund im Gesundheits- und Medizininformatik aus Konschtanz“, ja, unüberhörbar „Konschtanz“. Dann folgen 20 bis 30 Minuten Programm rund um Neuigkeiten, Entwicklungen und Hintergründe rund um die Kombination von Gesundheitswesen und IT. Das Besondere: Die Macher stellen nicht trocken Informationen zusammen, sondern kommentieren sie in lockerem Geplänkel, unverkrampft frech und mit einem Augenzwinkern. „Das ist natürlich nicht objektiv, sondern gespickt mit eigenen Meinungen und Interpretationen“, erläutert Prof. Dr. Christian Wache. Und gerade das macht den Charme des Podcasts aus. Zufällig teilen sich die beiden Professoren im Studiengang Gesundheitsinformatik an der HTWG ein Büro. Miteinander und übereinander zu frotzeln gehört zum Arbeitsalltag – und auch in den Podcast.

Die Beiträge sind unterhaltsam, aber vor allem informativ. Komprimiert und allgemeinverständlich erhalten eHealth-Interessierte einen Überblick über neueste Entwicklungen und eine fundierte Einordnung. Die Macher sind begeistert von den Chancen und Möglichkeiten der Informationstechnologie im Gesundheitswesen „IT ist aus dem Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Sie berechnet in medizintechnischen Geräten die Bilder, steuert ganze Krankenhäuser und wird von vielen in Form von Fitnesstrackern am Handgelenk getragen. IT hilft dabei, Prozesse zu optimieren und die Patientensicherheit sowie Behandlungsqualität zu steigern“, sagt Prof. Dr. Christian Wache. Nicht weniger fasziniert ist Renato Dambe. Der steigende Einsatz von IT im Gesundheitswesen erfordere immer mehr Expertenwissen und Kenntnisse sowohl der IT wie auch der Medizin, erläutert er. Hierzu soll der Podcast einen Beitrag leisten.

800 bis 900 Abrufe zählen die Professoren durchschnittlich pro Beitrag. Wer tatsächlich zu den Abonnenten gehört, ist für die Macher schwer nachvollziehbar. Sie würden sich wünschen, dass sie IT-Mitarbeiter in Krankenhäusern und bei Krankenkassen, IT-interessierte Ärzte, aber auch Behördenvertreter erreichen. Und natürlich ihre Studierenden. Wobei sie die Beiträge nicht speziell für die Studierenden produzieren. Doch immer wieder überschneiden sich die Themen mit den Vorlesungen. „Wir bekommen bei der Vorbereitung der Vorlesungen Impulse für Podcast-Schwerpunkte – und umgekehrt bei der Recherche für den Podcast Inhalte für die Vorlesung“, sagt Renato Dambe. Deshalb geben die beiden Professoren auch mal den Tipp, einen entsprechenden Podcast zur Vor- oder Nachbereitung einer Vorlesung zu hören. Verpflichtend ist ein Abonnement für die Studierenden aber nicht. Beide Professoren sagen lachend: „Auch wenn keiner zuhören würde, würden wir den Podcast trotzdem machen.“ Schließlich helfen ihnen die Sendungen, sich selbst in ein Thema einzuarbeiten. „Der Podcast ist ein gutes Mittel, Up-to-date zu bleiben. Er motiviert uns, uns mit den neuesten Entwicklungen auseinanderzusetzen“, sagt Renato Dambe.

Doch mit der Recherche ist es noch lange nicht getan. Sie rechnen damit, dass sie rund vier Mal so viel Zeit für die Produktion aufbringen wie die Ausstrahlung letztlich dauert. Deshalb freuen sie sich, dass sie seit kurzem einen dritten Professor für Gesundheitsinformatik im Team haben. Nun steuert auch Professor Bernhard Breil von der Hochschule Niederrhein regelmäßig Beiträge bei.

Inzwischen haben sich die Professoren einen Ruf in der Szene erarbeitet. Sie werden auf Kongresse eingeladen, um ihren Podcast vorzustellen. Auch Spiegel-Online hat bereits nach einem Bericht zur Blockchain-Technologie im Gesundheitswesen auf ihren Beitrag zum Thema verlinkt.


Ressort: Konstanz

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