
- 25. April 2025
Warum Wohnraum für Ältere auch im Landkreis Lörrach am dringendsten benötigt wird
Fehlender Wohnraum ist für Menschen aller Altersklassen ein Problem. Wenn es mehr Angebot für ältere Menschen gibt, hilft das allen bei der Wohnraumsuche, meinen Jonas Hoffmann und die SPD im Landtag. Sie fordern mehr Geld und mehr Wohnungen für Ältere. Eine besondere Rolle könnten dabei in Zukunft die Kirchen spielen.
„Die Wohnung wächst mit, schrumpft aber nicht mit“, analysiert die SPD die Wohnsituation im Land. Auf das Kinderzimmer und die WG-Bude folgt meist die erste eigene Wohnung. Manchmal mit Partner*in. Nach der Familiengründung ziehen viele in größere Wohnungen oder Häuser um. Dort bleibt man wohnen – auch wenn die Kinder längst ausgezogen sind.
Das Angebot an barrierefreiem Wohnraum ist oft überschaubar und der Umzug in eine kleinere, neuere Wohnung oft teuer. Darum bleiben viele Ältere in ihren vier Wänden wohnen. Auch, wenn einige sich dort einsam fühlen. Und obwohl es mit zunehmendem Alter schwerfällt, Treppen zu steigen und den Haushalt zu bewältigen oder den Garten zu bewirtschaften.
Deshalb fordert SPD-Wohnpolitiker Jonas Hoffmann mehr altersgerechten Wohnraum in kleinen und mittelgroßen Städten und Gemeinden. Das würde vielen älteren Menschen ermöglichen, im bekannten Umfeld zu bleiben, näher an Einrichtungen der Grundversorgung zu sein und dabei in passgenaueren Behausungen zu leben. Freigewordene Häuser und große Wohnungen könnten dann von mehrköpfigen Haushalten bezogen werden.
Mit Blick auf zentral gelegene Angebote wie in Schopfheim, Lörrach oder Steinen sagt Hoffmann: „Wo Wohnraum für Ältere vorhanden ist, wird er gut angenommen. Die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen ist hoch und wird auch in den nächsten Jahren nicht nachlassen.“ Er lobt Vorhaben wie in Rümmingen, wo im Ortskern entsprechende Wohnungen gebaut und flankierend Versorgungs- und Begegnungsangebote geschaffen werden.
Hoffmann ist überzeugt: „Gerade in kleineren Gemeinden und Kleinstädten braucht es solche Angebote. Wenn ich alt bin, will ich in meinem gewohnten Umfeld leben bleiben und nicht in die nächste Stadt ziehen müssen. Barrierefreier, bezahlbarer Wohnraum im Ortskern ist der am meisten benötigte Wohnraum und muss vom Land zuerst gefördert werden.“
In einer Zeit, in der die großen Landeskirchen in strukturierten Prozessen den zukünftigen Bestand ihrer Immobilien planen, ergibt sich aus Hoffmanns Sicht die Möglichkeit für eine neue Rolle: „Die Kirchen verfügen oft über zentral gelegene Liegenschaften. Viele Gebäude wurden oder werden noch zum Wohnen genutzt. Andere könnten umgebaut werden. Eine Kirche, die in der Mitte der Gesellschaft wirken und den Menschen Gutes tun will, sollte darüber nachdenken, ob sie Vermieterin, Bauherrin oder Verpächterin werden und damit Menschen dauerhaft helfen will.“
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