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DIHK zur Afrika-Reise Habeck und dem German-African Business Summit
Handel ©Gerald Kaufmann
  • 02. Dezember 2022

DIHK zur Afrika-Reise Habeck und dem German-African Business Summit

Von Thomas Renner | DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.

Anlässlich der bevorstehenden Afrika-Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seiner Teilnahme am German-African Business Summit (6. bis 8.12.) in Johannesburg, an dem u.a. DIHK-Präsident Peter Adrian und DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier teilnehmen werden, erklärt der DIHK:

Die Länder Afrikas bieten für deutsche Unternehmen zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten. Aktuelle Herausforderungen und Chancen der deutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen werden vom 6. bis zum 8. Dezember auf dem German-African Business Summit in Johannesburg diskutiert.

Aktuell nimmt der Druck auf deutsche Unternehmen weiter zu, Lieferketten im Bereich der Beschaffung und beim Absatz stärker zu diversifizieren. Viele unserer Unternehmen fassen neue Märkte ins Auge. Insbesondere gilt dies mit Blick auf die zahlreichen Länder des afrikanischen Kontinents, die sich als alternative Lieferanten von wichtigen Rohstoffen, aber auch als Weiterverarbeitungs- und Absatzmärkte anbieten. Potenzial für den Ausbau der deutsch-afrikanischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit bietet aktuell auch das Thema Energie. Mit einer ganzen Reihe afrikanischer Länder hat Deutschland Energiepartnerschaften abgeschlossen. Dabei geht es vermehrt um die Herstellung und den Export von grünem Wasserstoff.

Darüber hinaus haben die gestiegenen Rohstoffpreise – auch wenn volatile Preise für Planungsunsicherheit bei Unternehmen sorgen – die Möglichkeiten afrikanischer Regierungen erweitert, ihre eigene Infrastruktur auszubauen und dabei auf Produkte und Knowhow Made in Germany zu setzen.

Daher blicken die deutschen Unternehmen, die bereits in afrikanischen Ländern vor Ort sind, überwiegend positiv auf das neue Geschäftsjahr. Das zeigt der jüngst veröffentlichte AHK World Business Outlook Herbst 2022 – eine Umfrage unter weltweit mehr als 3.100 Mitgliedsunternehmen deutscher Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen. Aus Afrika haben mehr als 450 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen.

Die Erwartungen an die Entwicklung der eigenen Geschäfte sind demnach positiver als im weltweiten Durchschnitt. In anderen Wirtschaftsregionen – insbesondere in Europa – macht sich die Abkühlung der Weltkonjunktur bei den Unternehmen deutlicher bemerkbar als in Afrika. Über die Hälfte (52 Prozent) der deutschen Unternehmen in Afrika erwartet eine bessere Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, weltweit sind es 37 Prozent. Lediglich jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) erwartet schlechtere Geschäfte in Afrika, weltweit ist es jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent). Entsprechend liegen auch die Investitionsabsichten über dem weltweiten Durschnitt: Während in Afrika 40 Prozent der Unternehmen ihre Investitionsausgaben in den nächsten zwölf Monaten ausweiten wollen, sind es weltweit 32 Prozent.

Trotz des überdurchschnittlich positiven Ausblicks stellen insbesondere die Auswirkungen der Zinsanhebungen westlicher Notenbanken sowie die volatilen Rohstoffpreise auf den Weltmärkten Herausforderungen für die Unternehmen in Afrika dar. Überdurchschnittlich häufig sorgen sich die Unternehmen folglich vor Wechselkursschwankungen (59 Prozent, weltweit 33 Prozent), hohen Rohstoffpreisen (53 Prozent, weltweit 42 Prozent) und vor möglichen Finanzierungsrisiken (36 Prozent, weltweit 24 Prozent). Insbesondere der aufgrund der restriktiven US-Notenbankpolitik gestiegene US-Dollar trifft die Wirtschaft in der Region: Zum einen erhöht er die Preise der in Dollar gehandelten Rohstoffe, zum anderen erhöht er die Schuldenlast der zumeist in US-Währung verschuldeten Entwicklungs- und Schwellenländer. Dies erhöht dort die Unsicherheit und vermindert die unternehmerische Planbarkeit im internationalen Geschäft. Auch in Handelshemmnissen (22 Prozent) sehen die deutschen Unternehmen in Afrika häufiger Hürden für ihr eigenes Fortkommen als im weltweiten Durchschnitt (17 Prozent). Die seit 2020 in Kraft getretene Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (AfCFTA) kann hierbei durch die Abschaffung von Zöllen sowie die fortschreitende Entwicklung hin zu einem integrierten Wirtschaftsraum positive Impulse setzen.

Hintergrund:
Im Jahr 2021 handelten Deutschland und der afrikanische Kontinent Waren im Wert von rund 49 Mrd. Euro, das entspricht 1,9 % des gesamten deutschen Handelsvolumens. Darin enthalten sind deutsche Exporte nach Afrika im Wert von 23 Mrd. Euro und Importe aus Afrika im Wert von 26 Mrd. Euro. Größte Abnehmer deutscher Ausfuhren sind Südafrika, Ägypten und Marokko. Die meisten Importe bezieht Deutschland aus Südafrika, Libyen und Tunesien. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in afrikanischen Ländern betrug im Jahr 2020 12,17 Mrd. Euro. Die deutschen Unternehmen vor Ort beschäftigen rund 220.000 Mitarbeiter. (Quelle: Deutsche Bundesbank).




Ressort: Themen

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