- 18. April 2024
Fach- und Arbeitskräftemangel – ein Problem für immer mehr Unternehmen
Seit Jahren führen Unternehmen den Mangel an Arbeits- und Fachkräften als eines der zentralen Probleme des Wirtschaftsstandortes Deutschland an. Tatsächlich hat sich die Lage ab den 2020er Jahren nochmals deutlich verschärft. Ein Blick auf die besonders betroffenen Berufe und Optionen, wie Unternehmen dennoch motivierte Fachkräfte finden.
Diese Branchen und Berufe sind besonders betroffen
Der Fach- und Arbeitskräftemangel zählt aktuell zu den größten Herausforderungen für Unternehmen in Deutschland. Teilweise fragen Arbeitgeber das Personal, das kurz vor dem Eintritt in die Rente steht, ob diese sich eine Weiterbeschäftigung vorstellen können.
Bei einem Blick auf die Zahlen und Statistiken zeigt sich, dass der Bedarf an Arbeitskräften sich auf bestimmte Branchen fokussiert. Besonders groß ist die Fachkräftelücke bei Gesundheit und Sozialem. So fehlen in der Kinderbetreuung mehr als 20.000 Kräfte. Das äußert sich unter anderem in fehlenden Kita-Plätzen, sodass arbeitswillige Eltern nicht frühzeitig zurück in den eigenen Beruf können. Dies verschärft den Arbeitskräftemangel an anderen Punkten – ein fataler Kreislauf.
Ebenfalls eine Branche, die mehr Fachkräfte benötigt, ist der Sektor der Klima-, Sanitär- und Heizungstechnik. Hier sind es die Energiewende sowie die Sanierungswelle, die für volle Auftragsbücher bei Installateuren sorgen. Jedoch fehlt das Personal, um alle Aufträge abzuarbeiten.
So finden Unternehmen die benötigten Fachkräfte
Für Unternehmen hat der Mangel an Fach- und Arbeitskräften teilweise existenzbedrohende Auswirkungen. Aufträge können nicht angenommen oder termingerecht fertiggestellt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Unternehmen Fachkräfte finden. Es hat sich ein regelrechter Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter entwickelt. Hierbei ist überraschenderweise die Bezahlung nicht der zentrale Punkt.
Wie Experten für das Recruitment von Fachkräften bestätigen, ist, dass die direkte Ansprache von potenziellen Mitarbeitern einer der Schlüssel ist, um dem Mangel an Arbeitskraft im eigenen Unternehmen zu begegnen. Dies gelingt einerseits direkt, andererseits aber auch durch die digitale Sichtbarkeit im Internet.
Nur etwa 15 Prozent der Suchenden sind aktiv auf Online-Jobbörsen unterwegs. Die absolute Mehrheit, nämlich rund 70 Prozent, sind eben nicht aktiv auf Jobsuche. Vielmehr steht diese Gruppe aktuell in Beschäftigung. Das ergibt bei einem Arbeitsmarkt, der tausende offene Stellen bietet, aber keine Bewerber hat, Sinn. Diese 70 Prozent an Fach- und Arbeitskräften sind trotz Beschäftigung wechselwillig.
Es geht also darum, diese Gruppe zu erreichen und vom eigenen Betrieb zu überzeugen. Neben Verdienstmöglichkeiten geht es vor allem um attraktive Arbeitsplätze und interessante Aufgaben. Unternehmen müssen sich also als interessanter Arbeitgeber mit Entwicklungsmöglichkeiten präsentieren.
Ein Blick in die Zukunft: spitzt sich die Lage noch zu?
Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Einige dieser Probleme spitzen sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sogar noch zu, sodass in bestimmten Branchen die Spitze des Eisbergs noch gar nicht erreicht ist.
Da ist zum einen der steigende Bedarf an Fachkräften in bestimmten Sektoren. Betroffen sind vor allem Branchen wie die IT und die Pflege. In der IT ist es die Digitalisierung, die den Bedarf an Fachkräften steigen lässt. Die sozialen Berufe sind hingegen mit immer mehr pflegebedürftigen Personen konfrontiert. Dazu kommt, dass die geburtenstarken Jahrgänge vermehrt in Rente gehen. Hier sind grundsätzlich alle Branchen betroffen. Es fehlen überall Arbeitskräfte, die nachrücken, sodass zukünftig nicht nur hoch qualifiziertes Personal benötigt wird.
Einiges hängt auch von den Erwartungen der Generation Z an das Berufsleben ab. Diese wünscht sich mehr Freizeit, eine bessere Bezahlung und vor allem Wertschätzung. Der Ausblick auf den Arbeitsmarkt zeigt jedoch, dass vor allem der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten schwer umzusetzen sein wird.
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