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Vitamin D tanken - Gesundheit stärken
Ulrike Dorana Hensle
  • 18. Juli 2022

Vitamin D tanken - Gesundheit stärken

Von Ulrike Dorana Hensle

Instinktiv verspüren viele von uns den Drang, nach draußen zu gehen und sich in der freien Natur zu bewegen, sobald im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen locken.

Die Sonne gibt uns dabei gleich in mehrfacher Hinsicht ein gutes Gefühl. Nicht nur, dass die Wärme eine willkommene Abwechslung zu den trüben Wintertagen darstellt. Durch das Licht und die Wärme wird die Laune spürbar aufgehellt.

Zusätzlich ist die Wissenschaft sich einig darüber, dass Vitamin D ein lebensnotwendiges Elixier darstellt. Wenn die Sonne in unseren Breitengraden ab März/April wieder hoch genug steht, der „Vitamin-D-Winter“ endet, kann durch die ultravioletten Strahlen (UVB) der Sonne wieder Vitamin D in der Haut gebildet werden. Damit handelt es sich bei Vitamin D gar nicht um ein Vitamin im herkömmlichen Sinne, weil diese definitionsgemäß nur über den Mund aufgenommen werden.

Warum wir den vielfältig positiven Effekten von Vitamin D unbedingt besondere Beachtung schenken sollten, verrät uns Ulrike Hensle, Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie, in folgendem Gastbeitrag. Selbst von Autoimmunkrankheiten betroffen hat sie ein autobiographisches Buch zu dem Thema geschrieben und arbeitet heutzutage als Coach für Menschen mit Autoimmunerkrankungen.

Viele Krankheiten, an denen die Menschen heutzutage gerade in unserer westlichen Welt leiden und die sowohl Arztpraxen als auch Krankenhäuser in Beschlag nehmen, sind schlichtweg nur durch einen problematischen Lebensstil verursacht.

Eine wichtige Ursache dabei spielt unter anderem der Mangel an Vitamin D, welches nicht ausreichend in der Ernährung vorhanden ist. Deshalb sind auch spezielle Vitaminpräparate im Winter auf jeden Fall notwendig, denn Studien belegen, dass bei 60% - 80% der Bevölkerung ein teils schwerwiegender Mangel an Vitamin D vor allem im Winter nachweisbar ist. Das betrifft nicht nur Kleinkinder und Jugendliche, sondern alle Altersgruppen, vor allem auch unsere Alten, die über 80jährigen.

Und dieser Mangel ist nicht durch Ernährung, sondern nur durch Vitamin D - Präparate und im Sommer durch einen Aufenthalt im Sonnenlicht auszugleichen. Denn nur, wenn die Sonne hoch genug steht, entsteht in unserer Haut eine Speicherform des Vitamin D3.

Die Nieren und andere Organe wandeln dieses in Schritten um in die aktive Form, die dann in vielen Organsystemen ihre positive gesundheitliche Wirkung entfalten kann.

In den hiesigen Breitengraden stehen wir jedoch vor dem Problem, dass die Sonne ca. die Hälfte des Jahres nicht hoch genug steht, dass unser Körper dieses Vitamin D3 produzieren könnte.

Zusätzlich verhindert der Einsatz von Sonnenschutzcreme dessen Entstehung in der Haut, was viele nicht wissen.

Außerdem haben die meisten heutzutage beruflich nicht die Möglichkeit, sich tagsüber zur Mittagszeit 10-20 Minuten zu sonnen, vorausgesetzt, es ist überhaupt sonniges Wetter.

Aber woran liegt es, dass Vitamin D3 für uns so wichtig ist? In der Entwicklung des Menschen über Millionen Jahre wurde Vitamin D3 schon früh angelegt. Es handelt sich um ein sogenanntes Prohormon. Es gehört damit zur gleichen Entwicklungsreihe wie Östrogen oder Cortison. Und diese Funktion als Prohormon macht es für den menschlichen Körper so bedeutend. Fundamental ist seine Bedeutung beim Aufbau der Knochen, daher sollten gerade kleine Kinder möglichst viel Zeit an der frischen Luft verbringen und Vitamin - Präparate zumindest im Winterhalbjahr bekommen.

Früher, noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts, war die Rachitis, die Knochenerweichung, eine gefürchtete Erkrankung bei Kindern mit starkem Vitamin D Mangel, bis Lebertran durch einen aufmerksamen Arzt in die Ernährung eingeführt wurde.

Ferner übernimmt Vit D andere wichtige Funktionen z. B. bei der Muskelbildung, im Herzkreislaufsystem, bei der Wundheilung und für die Atemwege und vor allem auch für das Immunsystem.

Insgesamt haben über 35 verschiedenen Organgeweben des menschlichen Körpers Vitamin-D-Rezeptoren und brauchen es für die optimale Funktion. Davon abgesehen besitzt das Vitamin auch einen regulierenden Einfluss auf das Immunsystem und hängt damit ganz entscheidend mit der Prävention von Krankheiten zusammen. Vit D kann unter anderem körpereigene Antibiotika bilden und ist daher zentral für die Abwehr von Infektionen, beugt Asthma und Atemwegsinfektionen vor.

Gerade in Zeiten von COVID-19 ist dieser Aspekt besonders wichtig.

Andererseits ist das Vitamin aber auch ein sogenannter Immunmodulator, d. h. es kann überschießende Immunreaktionen herunter regulieren, was zentral ist bei Autoimmunerkrankungen, die neben den anderen Zivilisationskrankheiten rasant schon ab der Kindheit zunehmen.

Es gibt eine Studie mit mehr als sieben Millionen Angehörigen des US-Militärs über 12 Jahre. Darin zeigte sich ein um 62% verringertes Erkrankungsrisiko für Multiple Sklerose zwischen denen, die den höchsten und denen, die den niedrigsten Vitamin-D-Spiegel hatten.

Auch eine weitere Studie, die dieses Jahr im Deutschen Ärzteblatt erschien, belegt die Vorbeugung, an einer Auoimmunkrankheit zu erkranken, bei regelmäßiger Gabe von Vit D und Omega-3-Fettsäuren.

Es ist in der Abwehr von Krebserkrankungen nachweislich wichtig und wirkt sich positiv auf den Verlauf mancher Krebserkrankungen aus.Die Immunabwehr wird also auf verschiedenen Ebenen gestärkt und ausgeglichen.

Und ein guter Vitamin-D-Spiegel hat auch einen Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden. Ein Mangel kann Depressionen fördern. Infektanfälligkeit, Erkrankungen und die Tatsache, sich unkonzentriert und angeschlagen zu fühlen, beeinträchtigt unser Wohlbefinden.

Und dabei haben wir noch nicht einmal erwähnt, dass Vitamin D über 1000 Gene reguliert. Das bedeutet, dass es darüber entscheidet, welches Gen aktiviert wird oder eben auch nicht, und ob wichtige Funktionen für die Gesundheit optimiert sind.

 

Es erstaunt mich immer wieder, dass oft über Gefahren einer Überdosierung von Vitamin D gewarnt wird, obwohl es eine harte Datenlage gibt, dass die Menschen in Deutschland im Winter immer noch zu 60-80 Prozent an einem Vitamin-D-Mangel leiden, was mit einer nachgewiesenen Gefahr für unsere Gesundheit verbunden ist.

Dabei ist es eine einfache und preiswerte Prozedur, den Vitamin-D-Spiegel zu messen und ihn dann gezielt zu erhöhen bei Bedarf. Messen würde auch einer Überdosierung vorbeugen. Und dann ist es nach Expertenmeinung zusätzlich sinnvoll, das Vitamin lieber täglich einzunehmen anstatt in einer höheren Dosierung einmal in der Woche. Und weil Vitamin D zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, sollte es am Besten zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit verzehrt werden.

Fazit
Vitamin D ist eher ein Prohormon mit sehr vielfältigen Funktionen für die Gesunderhaltung unserer Körper. Am Besten übernehmen wir selber die Verantwortung und lassen den Vitamin-D-Spiegel messen. Und dann wissen wir Bescheid und können ihn durch Aufenthalt an der Sonne im Sommerhalbjahr und gegebenenfalls durch die Einahme eines geeigneten Präparates spätestens im Winterhalbjahr in das obere Drittel des Normbereiches bringen. Das ist eine preiswerte, aber ganz zentrale Möglichkeit, unsere Gesundheit und Gesunderhaltung ganz wesentlich zu fördern.


Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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